Tipp: Lese hier die wichtigsten Fakten zum Jura-Schwerpunktstudium.
I. Allgemeines zum Unternehmensrecht
Bislang gibt es keine einheitliche Definition für das Unternehmensrecht. Die Schwerpunktbereiche mit diesem Titel behandeln aber häufig das Gesellschafts- und das Kapitalmarktrecht in Verbindung mit anderen Rechtsgebieten.
Bei einigen Universitätsangeboten werden unternehmensrechtliche Fragestellungen insbesondere mit arbeitsrechtlichen Veranstaltungen kombiniert.
II. Universitäten, die Unternehmensrecht anbieten
Unternehmensrechtliche Schwerpunktbereiche gibt es in vielen verschiedenen Varianten. Nachfolgend sind einige Beispiele aufgeführt:
Greifswald
In Greifswald kann man den Schwerpunkt „Recht der Wirtschaft“ studieren. Die Pflichtvorlesungen befassen sich dabei mit dem Themenkomplex Unternehmen. Hier werden beispielsweise die Grundlagen des Wirtschafts- und Unternehmensrechts sowie das Kartellrecht gelehrt. Im Anschluss kann man sich für eine Wahlpflichtgruppe entscheiden, die sich entweder mit Aspekten der Arbeit oder des Wettbewerbs beschäftigt. Im Bereich Arbeit werden unter anderem das Tarifvertragsrecht und das Arbeitskampfrecht behandelt. Der Teilbereich Wettbewerb enthält etwa Veranstaltungen zum Wettbewerbsrecht und Immaterialgüterrecht.
Bayreuth
Studierende in Bayreuth können sich entweder für den Schwerpunkt „Unternehmens- und Steuerrecht“ oder (ähnlich wie in Greifswald) „Arbeits- und Unternehmensrecht“ entscheiden. Innerhalb des erstgenannten Bereiches kann man sich freiwillig mit dem Konzernrecht befassen. Der zweite Bereich deckt arbeitsrechtliche Fragestellungen, wie beispielsweise das Betriebsverfassungsrecht und das Recht der Koalitionen, ab. Beiden Schwerpunkten ist gemeinsam, dass das Personengesellschaftsrecht, das Kapitalgesellschaftsrecht und die Strukturierung und Restrukturierung von Unternehmen behandelt werden.
München
„Unternehmensrecht: Gesellschafts-/Kapitalmarkt- und Insolvenzrecht“ heißt der Schwerpunkt an der LMU München. Hier werden das Kapitalmarkt- und das Kapitalgesellschaftsrecht thematisiert. Daneben wird das Unternehmensinsolvenzrecht behandelt. Erfahre hier mehr.
Trier
An der Universität Trier wird der Schwerpunkt „Unternehmensrecht“ angeboten. Wer hieran interessiert ist, sollte den Pflichtstoff aus den Veranstaltungen zum Handels- und Gesellschaftsrecht bzw. dem Insolvenzrecht verinnerlicht haben. Neben Vertiefungen in diesem Bereich werden unter anderem das Kapitalgesellschafts- und das Versicherungsrecht gesondert betrachtet. Erfahre hier mehr.
Leipzig
Auch in Leipzig kann man das Unternehmensrecht studieren. Dabei sind drei Pflichtfächer zu belegen: Das Kapitalgesellschaftsrecht, das Recht der Wirtschaftsverträge und das Personengesellschaftsrecht. Daneben steht ein umfangreicher Wahlpflichtbereich zur Verfügung. Hier kann man sich beispielsweise mit dem Umwandlungs- und Konzernrecht, dem Unternehmenssteuerrecht sowie der Wirtschaftskriminologie und Compliance auseinandersetzen.
Heidelberg
Ferner steht einem auch in Heidelberg die Möglichkeit offen, sich im Unternehmensrecht zu vertiefen. Während der Schwerpunkt zunächst „Unternehmens- und Steuerrecht“ hieß und das Unternehmensrecht damit zunächst nur einen Teilbereich bildete, sollen in Zukunft beide Bereiche als eigenständiger Schwerpunkt gelten. Neben den regulären Veranstaltungen, wie etwa zum Kapitalgesellschafts- und zum Europäischen Gesellschafts- und Unternehmensrecht, kann als Schlüsselqualifikation auch ein Workshop zum Bilanzrecht absolviert werden. Erfahre hier mehr.
III. Berufliche Möglichkeiten
Mit einem Schwerpunkt im Unternehmensrecht ist man (mit einer entsprechenden Examensnote) nicht zuletzt für Großkanzleien interessant. Natürlich bietet sich eine Tätigkeit in einem Unternehmen selbst genauso an. Außerdem ist das Unternehmensrecht, gerade durch immer neue europarechtliche Aspekte, ein sehr dynamisches Feld, sodass Experten in diesem Bereich generell begehrt sind.
IV. Fazit
Um am Bereich des Unternehmensrechts Freude zu haben, sollte man auf jeden Fall ein großes Interesse an wirtschaftsrechtlichen Fragestellungen haben. Denn auch wenn manche die attraktiven Einstiegsgehälter der Großkanzleien locken, muss man die entsprechende Motivation aufbringen, um den Schwerpunkt erfolgreich meistern zu können.