Klinische Umweltmedizin 2
Über den Vortrag
Der Vortrag „Klinische Umweltmedizin 2“ von Dr. med. Gerd Enderle ist Bestandteil des Kurses „Umweltmedizin“. Der Vortrag ist dabei in folgende Kapitel unterteilt:
- Einführung
- Fortsetzung: unklare / schwierige Krankheitsentitäten
- Die Bedeutung von Kasuistiken
- Public Health
- Institutionen und Informationsquellen
Quiz zum Vortrag
Welche Aussage zum Thema „Multiple Chemical Sensitivity (MCS)“ trifft nicht zu?
- Meistens handelt es sich bei den betroffenen Patienten um Simulanten.
- Unklare Krankheitsentität. Betroffene Patienten berichten über Beschwerden gegenüber unterschiedlichsten Chemikalien.
- Der Arzt sollte zuerst mögliche DD bedenken (Mastoytose, akute intermittierende Porphyrie, …).
- Ein Erklärungsversuch für MCS ist die „Chemiehypothese“ mit einer besonderen Rolle des N. olfactorius (bzw. ZNS-Verarbeitung olfaktorischer Reize).
- Ärztliche Strategie: Kognitive Verhaltenstherapie. Pragmatische Unterstützung des Patienten. Zurückführung in den Alltag und in das soziale Netz.
Die Nachteile der Epidemiologie sind...
- Verzerrungsprobleme
- Expositionsmessung oft problematisch
- prospektive Aussagen nur bedingt möglich
- reale Expositionssituation
- Beobachtungen am Menschen
Welche Berufsgruppe verwendet häufig ein Gemisch aus Organophosphat-Pestiziden und Lösungsmittel? Bei dieser Berufgruppe tritt besonders häufig MCS auf.
- Moselwinzer
- Landwirte
- Lackierer
- Forstarbeiter
Was sind Merkzeichen von CFS?
- anhaltende Fatigue länger als 6 Monate
- Ausschlussdiagnose, der Arzt muss andere mögliche Ursachen abklären
- leichte Erschöpfbarkeit, die nicht durch Bettruhe verschwindet
- anhaltende Fatigue länger als 12 Monate
- die auftretenden Symptome werden von den betroffenen Personen mit einem Kontakt gegenüber Chemiekalien unterschiedlicher Art in Verbindung gebracht
Welchen Stellenwert hat die Publikation von Kasuistiken in der Umweltmedizin? Welche ist falsch?
- Eine Kasuistik sollte nur informell in Fachkreisen besprochen werden, jedoch nicht publiziert werden.
- Eine Kasuistik beweist keinen Zusammenhang (niedriger „Evidenzgrad“).
- Eine Kasuistik kann neue Hypothesen generieren.
- Nicht immer sind es Kasuistiken, die am Anfang des Erkenntnisprozesses stehen.
Welche Aussage zum Thema Umweltepidemiologie ist falsch?
- In der Umweltepidemiologie ist die richtig Auswahl der Kontrollgruppe (Basisrisiko der Nichtexponierten) weniger wichtig, da im Prinzip alle Menschen von Umweltexpositionen betroffen sind.
- Eine große Zahl von Menschen ist durch Umwelteinwirkungen betroffen, deswegen können trotz schwacher Einwirkungen große Krankheitswirkungen (bevölkerungsbezogen) resultieren.
- Umwelteinwirkungen auf die Gesundheit sind in der Regel schwach im Vergleich zum Einfluss von Lebensstilfaktoren (z.B. Umweltstäube niedrigkonzentriert im Vergleich zum Staub im Tabakrauch).
- Schwache Zusammenhänge machen den Ausschluss von Verzerrungsfaktoren („confounding“) wichtig und schwierig zugleich.
Welche Aussagen zu Evidenzklassen treffen zu?
- Je höher die Evidenzklasse einer Studie, desto breiter ist Ihre wissenschaftliche Basis.
- Die höchste Aussagefähigkeit haben z.B.Studien der Evidenzklasse Ia.
- Je niedriger die Evidenzklasse einer Studie, desto breiter ist Ihre wissenschaftliche Basis.
- Evidenzklasse IIb ist die Evidenz durch Meta-Analysen von mehreren randomisierten, kontrollierten Studien.
Für die praktische Umsetzung der evidenzbasierten Medizin im klinischen Alltag haben sich die so genannten...
- 5 A`s als Merkhilfe bewährt.
- 5 B´s als Merkhilfe bewährt.
- 5 D´s als Merkhilfe bewährt.
- 5 H´s als Merkhilfe bewährt.
Welche Aussagen zum Nervus olfactorius sind richtig?
- ist der erste und kürzeste Hirnnerv
- dient zum Riechen
- ist der erste und längste Hirnnerv
- dient zum Sehen
- dient zum Hören
Was sind die Aufgaben des Bundes Gesundheitsdienstes (ÖGD)?
- Lebensmittelaufsicht
- Zulassung und Qualitätssicherung von Arzneimitteln
- Umweltschutz
- Krankenhausplanung
Welche Einrichtung gehört zum Bundes-Gesundheitsdienst?
- Robert-Koch-Institut
- Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz
- Landesministerium bzw. Landesbehörde für Gesundheit
- Gemeinschaftseinrichtungen: GMK, Akademie für ÖGW
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Dozent des Vortrages Klinische Umweltmedizin 2
Dr. med. Gerd Enderle
Dr. med. Dipl.-Chem. Gerd Enderle war von 1994 bis 2003 als Betriebsarzt an Universität & Universitätsklinikum Ulm und als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin der Universität Ulm tätig. Er ist seit 1996 bei der Sozial- und Arbeitsmedizinischen Akademie Baden-Württemberg e.V. (SAMA) zuständig für den Fachbereich Arbeitsmedizin/Umweltmedizin und unterhält eine umfangreiche Lehrtätigkeit im Bereich Arbeitsmedizin/Umweltmedizin. Im Jahr 2019 wurde ihm der Innovationspreis der Deutschen Gesellschaft für Arbeitsmedizin und Umweltmedizin (DGAUM) verliehen.Die SAMA ist ein gemeinnütziger eingetragener Verein, der satzungsmäßig mit der Universität Ulm in Verbindung steht. Aufgabe der SAMA ist u. a. die Fort- und Weiterbildung in den Fachgebieten Arbeits-, Umwelt-, Sozial-, Präventivmedizin und Rehabilitation.
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Auszüge aus dem Begleitmaterial
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... Hepatitis, Diabetes Mellitus, Fibromyalgie, Hämochromatose, Hyperkalzämie, Lyme- Borreliose, Depression, maligne Erkrankungen, Morbus Addison, Multiple Sklerose, Myasthenia gravis , ...
