Der Kohlenstoff ist das zentrale Element der organischen Chemie und gilt als der Ursprung allen Lebens. Er ist das zweithäufigste Element des Körpers und ist essenziell für den menschlichen Organismus. Seine Elektronenkonfiguration erlaubt es dem Kohlenstoffatom Einzel-, Doppel- und Dreifachbindungen einzugehen. Für die unterschiedlichen Bindungen sind die unterschiedlichen Hybridisierungen des Kohlenstoffs verantwortlich. Das macht den Kohlenstoff zu einem sehr vielfältigen Element, sodass es sich als Mediziner*in lohnt, dieses genauer zu betrachten.
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Der Kohlenstoff hat als Symbol das C (für Carbon) und gehört zu den Tetrelen. Das heißt, dass er in der vierten Hauptgruppe des Periodensystems der Elemente angeordnet ist. Dort ist er das erste Element, steht also in der zweiten Periode, und trägt die Ordnungszahl sechs. Der Kohlenstoff zählt zu den Nichtmetallen. Sein Schmelzpunkt liegt bei 3550 °C, seine Siedetemperatur bei 4827 °C. Weitere Eigenschaften:
Kohlenstoff befindet sich in der zweiten Periode der vierten Hauptgruppe des Periodensystems der Elemente. Daraus folgt:
Mit dem Atomorbitalmodell kann die Verteilung der Elektronen um den Kern herum genauer beschrieben werden.
Unter der Hybridisierung versteht man die „Verschmelzung“ zweier Elektronenenergieniveaus miteinander auf ein gemeinsames Niveau. Im Fall des Kohlenstoffs können die beiden Energieniveaus der zweiten Schale hybridisieren. Damit werden aus den 2s- und 2px-, y-, z-Orbitalen energetisch gleichwertige sp3-Orbitale.
Es ist nicht zwingend notwendig, dass alle p-Orbitale an der Hybridisierung teilnehmen. Es können auch nur zwei von ihnen mit dem 2s-Orbital hybridisieren. Sie bilden dann die drei sp2-Orbitale.
Merke: Sigma- und pi-Bindungen formen zusammen die Doppelbindung C = C.
Eine dritte Hybridisierungs-Form sind sp1-Orbitale. Nur eines der drei 2p-Orbitale nimmt an der Hybridisierung mit dem 2s-Orbital teil.
Merke: Nicht hybridisierte p-Orbitale bilden die Voraussetzung für Mehrfachbindungen.
Unter reaktiven Teilchen versteht man die Sonderformen eines Atoms, die meist als instabile Zwischenprodukte auftreten und eine hohe Reaktivität aufweisen. Reaktive Teilchen sind also kurzlebig und reagieren meist sofort weiter.
Das Carbenium-Ion ist das positiv geladene Kohlenstoffion C+. Es gehört zu den elektrophilen Teilchen, da es durch seine positive Ladung eine Elektronenlücke aufweist.
Merke: Je mehr Substituenten das Carbenium-Ion hat, desto stabiler ist es. Diese Regel gilt nicht bei durch Mesomerie stabilisierten Molekülen (zum Beispiel: Benzyl).
Das Carbanion ist das negativ geladene Kohlenstoffion C-. Es zählt aufgrund seines freien Elektronenpaars zu den Nukleophilen Teilchen.
Als Radikale bezeichnet man Teilchen mit einem ungepaarten Elektron. Sie sind sehr instabil und können aus anderen Komponenten weitere Radikale bilden. Dies führt meist zu einer Kettenreaktion.
Elektronische Effekte beeinflussen die Verteilung der Ladungen eines Moleküls und wirken sich daher auf die Reaktivität desselben aus.
Induktive Effekte oder auch I-Effekte beruhen auf den sigma-Bindungen und wirken nur über kurze Distanzen. Um die induktiven Effekte zu verstehen, ist es wichtig, die Elektronegativitäten der betroffenen Atome zu kennen.
Mesomere Effekte oder M-Effekte beruhen auf den pi-Bindungen. Ihre Einflüsse sind über das gesamte Molekül hinweg weitreichend. Ein Substituent mit einem freien Elektronenpaar kann als +M-Substituent fungieren, indem das freie Elektronenpaar an der Mesomerie des Moleküls teilnimmt. Dadurch wird die Elektronendichte des Molekülkerns erhöht. Die pi-Elektronen sind also nicht fest an einen Ort gebunden, sondern delokalisierbar. Umgekehrt können -M-Substituenten die Elektronendichte des Moleküls verringern, indem sie die pi-Elektronen vom Molekülkern weg zu sich heranziehen.