Suprakondyläre Frakturen

Suprakondyläre Frakturen sind die häufigsten Ellenbogenfrakturen unter Kindern. Der häufigste Verletzungsmechanismus ist der Sturz auf ausgestreckte Hand Hand Hand, der zu einer Fraktur Fraktur Überblick über Knochenbrüche des distalen Humerus Humerus Arm führt. Die Patient*innen stellen sich häufig mit Schmerzen, sichtbarer Deformationen und eingeschränktem Bewegungsumfang des verletzten Ellbogens vor. Diese Fraktur Fraktur Überblick über Knochenbrüche erfordert häufig eine sofortige orthopädische Konsultation aufgrund der Verschiebung der Fraktur Fraktur Überblick über Knochenbrüche und der Häufigkeit von begleitenden neurovaskulären Verletzungen.

Aktualisiert: 17.02.2023

Redaktionelle Verantwortung: Stanley Oiseth, Lindsay Jones, Evelin Maza

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Überblick

Definition

Eine suprakondyläre Fraktur Fraktur Überblick über Knochenbrüche betrifft den distalen Humerus Humerus Arm knapp oberhalb des Ellenbogens und wird häufig bei Kindern beobachtet.

Epidemiologie

  • 15% aller pädiatrischen Frakturen
  • Häufigste pädiatrische Ellenbogenfraktur (60%)
  • Häufigkeitsgipfel im Alter von 2-7 Jahren
  • Der nicht dominante Arm ist am häufigsten gebrochen.
  • Vor allem Jungen*

Ätiologie

  • Stürze:
    • 70 %: Fall auf ausgestreckten Arm
    • < 3 Jahre: Sturz aus < 1 m
      • Wickeltisch
      • Bett
      • Schoß der Eltern
    • > 3 Jahre alt: Sturz aus > 1 m
      • Spielplatz-Strukturen
  • Direkte Krafteinwirkung auf den Ellenbogen bei älteren Patient*innen.

Pathophysiologie

Der suprakondyläre Bereich des distalen Humerus Humerus Arm besteht bei Kindern aus dünnem, strukturell schwachem, sich entwickelndem Knochen Knochen Aufbau der Knochen und ist daher eine häufige Frakturstelle.

  • Extensionsfrakturen (95%):
    • Fall auf ausgestreckten Hand Hand Hand
    • Rückwärtsverschiebung des Ellenbogens
  • Flexionsfrakturen (5%):
    • Anteriore Krafteinwirkung auf den gebeugten Ellbogen (in der Regel direktes Trauma)
    • Ellenbogen nach vorne verlagert
  • 5-10% der suprakondylären Frakturen sind mit einer Schädigung von neurovaskulären Strukturen verbunden:

Klassifikation

Die Klassifikation von Lutz und Laer basiert auf dem Grad der Verschiebung:

  • Typ 1: Keine Dislokation
  • Typ 2: Dislokation in der Sagittalebene
  • Typ 3: Dislokation in der Sagittalebene und einer weiteren Ebene
  • Typ 4: Dislokation in 3 Ebenen

Die Gartland Klassifikation basiert ebenfalls auf dem Grad der Verschiebung:

Gartland-Klassifizierung

Gartland-Klassifikation der suprakondylären Frakturen:
Die Gartland-Klassifikation für suprakondyläre Ellenbogenfrakturen basiert auf dem Grad der Verschiebung der Frakturen. Beim Gartland-Typ I handelt es sich um eine geringfügig verschobene Fraktur. Beim Gartland-Typ II ist die Verschiebung größer, die hintere Kortikalis bleibt jedoch intakt. Beim Gartland-Typ III handelt es sich um eine vollständig verschobene Fraktur.

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Klinik und Diagnostik

Suprakondyläre Frakturen sind die häufigste Form von Ellenbogenbrüchen bei Kindern. Diese Frakturen erfordern häufig eine Notfallbehandlung, da sie mit neurovaskulären Verletzungen einhergehen.

Anzeichen und Symptome

  • Die Patient*innen stellen sich in der Regel nach einem Sturz auf ausgestreckte Hand Hand Hand oder einem direkten Trauma vor.
    • Sturz auf ausgestreckte Hand Hand Hand führt zu einer Extensionsverletzung (97-99 %).
    • Sturz auf den hinteren Ellbogen kann zu einer Flexionsverletzung führen.
  • Lokalisierte Schmerzen im suprakondylären Bereich mit eingeschränktem Bewegungsumfang
  • Oft mit Schwellung, Ekchymose und offensichtlicher Deformierung des Ellenbogens verbunden
  • Ekchymosen und Hautfalten an der Vorderseite des Ellenbogens („Brachialis-Zeichen“) können auf neurovaskuläre Verletzungen und ein Kompartmentsyndrom Kompartmentsyndrom Kompartmentsyndrom hinweisen.

Neurovaskuläre Untersuchung

Wiederholte Beurteilung der motorischen und sensorischen Nervenfunktion und Untersuchung auf Gefäßinsuffizienz.

  • Neurologische Untersuchung:
    • Nervus medianus: Beurteilung der Abduktion des Daumens oder die Flexion der distalen Daumenphalanx
    • Nervus interosseus anterior: Beurteilung der Flexion der distalen Phalanx des Daumens
    • Nervus radialis Nervus radialis Axilla und Plexus brachialis: Prüfung der Extension des Handgelenks und der Extension des Interphalangealgelenks des Daumens
    • Nervus Ulnaris Nervus ulnaris Axilla und Plexus brachialis: Beurteilung des M. interosseus dorsalis I
  • Untersuchung der Gefäße:
    • Auf Verfärbungen, Wärme der Gliedmaßen und Rekapillarisierungszeit
    • Untersuchung sowohl der Arteria radialis Arteria radialis Unterarm sowie ulnaris
    • Eine Dopplersonografie kann hilfreich sein
    • Eine kalte, blasse, pulslose Hand Hand Hand erfordert eine sofortige chirurgische Untersuchung und Reposition der Fraktur Fraktur Überblick über Knochenbrüche.
    • Möglicherweise ist eine Gefäßuntersuchung erforderlich
    • Etwa 10–20 % der verschobenen suprakondylären Frakturen weisen Veränderungen des Gefäßstatus auf. Die Frakturreposition kann zur Wiederherstellung der Perfusion eingesetzt werden.

Röntgenbildgebung

  • Allgemein:
    • Angemessene Analgesie Analgesie Anästhesiologie: Geschichte und Grundkonzepte und Ruhigstellung vor der Bildgebung, um weitere Verschiebungen und Schäden zu vermeiden
    • Es sollten mind. 2 Ansichten (anteroposterior und lateral) angefertigt werden: eine korrekte laterale Ansicht ist unerlässlich.
    • Zur Unterscheidung zwischen Verknöcherungszentren und echten Frakturen bei pädiatrischen Patienten kann eine Bildgebung der nicht betroffenen Seite durchgeführt werden.
  • Befunde bei pathologischen Röntgenbildern:
    • Sichtbare hintere Fettpolster (ein Zeichen für einen Ellbogenerguss)
    • Breites vorderes Fettpolster
    • Die vordere Humeruslinie verläuft durch das vordere Drittel Capitellum oder schneidet es nicht, weil der distale Humerus Humerus Arm nach hinten verschoben ist.

Mögliche Komplikationen

  • Akut:
    • Gefährdung der Gefäße
    • Kompartment-Syndrom
      • Ödeme im Weichteilgewebe um die Fraktur Fraktur Überblick über Knochenbrüche herum, die zu einem übermäßigen Druck innerhalb eines geschlossenen Muskelkompartiments führen
      • Führt zur Ischämie von Muskel- und Nervengewebe
  • Langfristig:
    • Entwicklung der ischämischen Volkmann-Kontraktur
    • Dauerhafte neurologische Schäden
    • Verlust des Bewegungsumfangs des Ellenbogens
    • Cubitus varus

Therapie

Die Behandlung von suprakondylären Frakturen richtet sich nach dem Ausmaß der Verschiebung des Bruchs.

  • Primäre Behandlung:
    • Ruhigstellung des Ellbogens in einem Gips oder Blount-Schlinge
    • Analgesie Analgesie Anästhesiologie: Geschichte und Grundkonzepte
    • Weitere neurovaskuläre Verletzungen vermeiden und das Risiko eines Kompartmentsyndroms verringern
    • Wiederholte Bewertung und Überwachung des neurovaskulären Status ist unerlässlich (vor und nach Anlegen der ersten Schiene)
  • Weitere Behandlung je nach Dislokation der Fraktur Fraktur Überblick über Knochenbrüche:
    • Typ I: in der Regel mit Blount-Schlinge oder Gipsverband < 90°
    • Typ II: mehrheitlich mit geschlossener Reposition und chirurgischer Verankerung durch K-Draht-Osteosynthese oder einem intramedullären Nagel
    • Typ III und IV:
      • Geschlossene Reposition und chirurgische Verankerung
      • Verletzungen vom Typ IV werden nur unter Narkose diagnostiziert.

Differenzialdiagnosen:

Weitere wichtige pädiatrische Skelettverletzungen:

  • Wulstbruch: Fraktur Fraktur Überblick über Knochenbrüche des wachsenden metaphysären Knochens, die auf eine Druckbelastung zurückzuführen ist, bei der der Knochen Knochen Aufbau der Knochen einknickt oder zusammengedrückt wird. Ein Wulstbruch gilt im Allgemeinen als stabile Fraktur Fraktur Überblick über Knochenbrüche mit einer guten Prognose und wird durch Ruhigstellung behandelt.
  • Grünholz-Fraktur: partielle Fraktur Fraktur Überblick über Knochenbrüche, bei der die Kortikalis und das Periost Periost Aufbau der Knochen nur auf einer Seite des Knochens vollständig gebrochen sind. Sie wird als Grünholz-Fraktur bezeichnet, weil der Bruch dem Bruch eines lebendigen „grünen“ Zweigs ähnelt, bei dem eine Seite des Stocks intakt bleibt. Es besteht ein hohes Risiko für Refrakturen, weshalb Immobilisierung notwendig ist. Erfordert selten eine Reposition, sollte aber mit Vorsicht behandelt werden, um Fehlstellungen oder Angulationsdeformitäten zu vermeiden. Diese Fraktur Fraktur Überblick über Knochenbrüche sollte häufig zur orthopädischen Nachbehandlung überwiesen werden.
  • Apophysenausrissfraktur: Die Apophyse ist ein sekundäres Verknöcherungszentrum in nicht tragenden Knochensegmenten und eine Stelle, an der Bänder oder Sehnen ansetzen. Eine akute apophysäre Abrissfraktur Abrissfraktur Überblick über Knochenbrüche tritt auf, wenn ein Teil der Apophyse durch ein Band abgerissen wird, was in der Regel auf explosive Bewegungen und exzentrische Muskelkontraktionen zurückzuführen ist. Eine apophysäre Abrissfraktur Abrissfraktur Überblick über Knochenbrüche wird in erster Linie konservativ mit Ruhe und Schmerzbekämpfung behandelt, kann jedoch eine chirurgische Versorgung erfordern, wenn ein Fragment des abgerissenen Knochens groß und deutlich verschoben ist. 

Quellen

  1. Holt JB, Glass NA, Shah AS. (2018). Understanding the Epidemiology of Pediatric Supracondylar Humeral Fractures in the United States: Identifying Opportunities for Intervention. J Pediatr Orthop. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/29462120/ 
  2. Lins RE, Simovitch RW, Waters PM. (1999). Pediatric elbow trauma. Orthop Clin North Am. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/9882730/ 
  3. Farnsworth CL, Silva PD, Mubarak SJ. (1998). Etiology of supracondylar humerus fractures. J Pediatr Orthop. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/9449099/ 
  4. Shrader MW. (2008). Pediatric supracondylar fractures and pediatric physeal elbow fractures. Orthop Clin North Am. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/18374807/ 
  5. S. Rein, R. Grass & H. Zwipp (2009). Suprakondyläre Femurfrakturen. Trauma und Berufskrankheit Volume 11,S. 146–153 (2009). Springer Verlag. https://link.springer.com/article/10.1007/s10039-008-1467-9 (Zugriff am 14.07.2022)
  6. PD Dr. Dorien Schneidmüller, Prof. Dr. Ingo Marzi, Prof. Dr. Norbert Meenen. (2014). Suprakondyläre Humerusfraktur beim Kind. AWMF. https://www.kinderorthopaedie.org/leitlinien.html?file=files/downloads/leitlinien2/21_012-014l_Suprakondylaere_Humerusfraktur_Kind-2014-12.pdf (Zugriff am 28.07.2022)
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