Das St.-Louis-Enzephalitis-Virus (SLEV) gehört zur Gattung der Flaviviren und ist der Erreger der St.-Louis-Enzephalitis. Dieses kleine, behüllte, einzelsträngige RNA-Virus mit positiver Polarität wird von Culex-Mückenarten übertragen und ist in den Vereinigten Staaten weit verbreitet. Die meisten Infektionen verlaufen asymptomatisch. Symptomatische Personen können einen unterschiedlichen Verlauf aufweisen, mit grippeähnlichen Symptomen, aseptischer Meningitis Meningitis Meningitis, Enzephalitis Enzephalitis Enzephalitis oder Meningoenzephalitis. Die Diagnose wird durch eine Serologie oder PCR bestätigt. Es gibt keine wirksame antivirale Behandlung, sodass die Behandlung symptomatisch erfolgt. Die Letalität liegt bei 3 %–30 %. Einer der wichtigsten Risikofaktoren ist das fortgeschrittene Alter. Die Prävention besteht aus der lokalen Mückenbekämpfung und dem persönlichen Schutz mit Insektenschutzmitteln/Repellents und Schutzkleidung.
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Medizin ➜
Klassifizierung von RNA-Viren:
Viren können auf viele Arten klassifiziert werden. Die meisten Viren haben jedoch ein Genom, das entweder aus DNA oder RNA besteht. RNA-Genom-Viren können weiter unterschieden werden als einzel- oder doppelsträngig. “Behüllte” Viren sind von einer dünnen Hülle aus Zellmembranen bedeckt, die in der Regel von der Wirtszelle stammt. Fehlt die Hülle, werden die Viren als “unbehüllte, nackte” Viren bezeichnet. Viren mit positiv-einzelsträngigen Genomen werden als “positive-sense”-Viren bezeichnet, wenn die Abfolge der Basen der RNA, der Abfolge der zukünftigen mRNA entspricht, die in Proteine übersetzt wird. Einzelsträngige Viren mit negativer Polarität verwenden die RNA-abhängige RNA-Polymerase, ein virales Enzym, um ihr Genom in eine mRNA umzuschreiben.
Transmissionselektronenmikroskopische Aufnahme zahlreicher St.-Louis-Enzephalitis-Virionen in einer nicht identifizierten Gewebeprobe:
Dieses Virus gehört zur Gattung der Flaviviren.
Das St.-Louis-Enzephalitis-Virus verursacht die St.-Louis-Enzephalitis (SLE).
Fälle von St.-Louis-Enzephalitis in den Vereinigten Staaten (1964-1998):
Zu beachten ist die Verteilung der Fälle. Am häufigsten tritt die Krankheit im Mississippi-Tal, an der Golfküste und im Südwesten auf.
Nahaufnahme einer Culex-Mücke, der Überträger des St.-Louis-Enzephalitis-Virus.
Bild: “Close-up photo of a Culex mosquito” vom CDC. Lizenz: Public DomainRisikofaktoren für die Entwicklung einer SLEV-Infektion:
Der Großteil der infizierten Personen weist einen asymptomatischen Verlauf auf. Die Inkubationszeit für symptomatische Personen beträgt 4 bis 21 Tage. Das klinische Bild und der Schweregrad (asymptomatisch bis starke Enzephalitis Enzephalitis Enzephalitis) können variieren.
Allgemeine Symptome:
Respiratorische Symptome:
Urologische Symptome:
Die Patient*innen können eine Meningitis Meningitis Meningitis, eine Enzephalitis Enzephalitis Enzephalitis oder eine Kombination aus beidem (Meningoenzephalitis) entwickeln. Es kann zu schwerwiegenden Komplikationen bis hin zum Koma Koma Koma und Tod kommen.
Aseptische Meningitis Meningitis Meningitis (am häufigsten):
Enzephalitis Enzephalitis Enzephalitis:
Die Diagnose kann aufgrund von einer entsprechenden Anamnese und der körperlichen Untersuchung vermutet werden.
Es gibt keine wirksame antivirale Behandlung für SLEV, sodass die Behandlung symptomatisch erfolgt.
Erreger | FSME-Virus und verwandte Virusenzephalitiden | Japanische Enzephalitis-Virus | St.-Louis-Enzephalitis-Virus | West-Nil-Virus West-Nil-Virus West-Nil-Virus |
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Merkmale | Die strukturellen Merkmale sind nahezu identisch. | |||
Endemiegebiete |
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Nord-Amerika |
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Überträger | Zecken | Mücken | Mücken | Mücken |
Klinik |
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Diagnostik |
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Serologie | Serologie |
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Therapie | Symptomatisch | Symptomatisch | Symptomatisch | Symptomatisch |
Prävention | Maßnahmen zur Vermeidung von Stechmücken | Maßnahmen zur Vermeidung von Stechmücken |