Spasmolytika der glatten Muskulatur

Spasmolytika sind eine Gruppe von Medikamenten, die verwendet werden, um eine übermäßige Kontraktilität und Krämpfe der glatten Muskulatur des Gastrointestinaltrakts zu reduzieren. Diese Medikamente können bei Erkrankten mit Bauchschmerzen aufgrund von Erkrankungen wie dem Reizdarmsyndrom Reizdarmsyndrom Reizdarmsyndrom lindernd sein. Spasmolytika werden nach ihrer Wirkung klassifiziert; sie umfassen Anticholinergika Anticholinergika Anticholinergika und direkte Relaxanzien der glatten Muskulatur. Anticholinergika Anticholinergika Anticholinergika blockieren die muskarinergen Rezeptoren Rezeptoren Rezeptoren im enterischen Nervensystem Nervensystem Nervensystem: Aufbau, Funktion und Erkrankungen und auf glatten Muskelzellen, können aber auch systemische anticholinerge Nebenwirkungen haben (z.B. Harnverhalt, verschwommenes Sehen, Xerostomie, Tachykardie). Direkte Relaxanzien der glatten Muskulatur haben eine Vielzahl von möglichen Wirkungen, insbesondere wirken sie direkt auf glatte Muskelzellen. Diese Medikamente sind nicht mit anticholinergen Nebenwirkungen verbunden.

Aktualisiert: 22.06.2023

Redaktionelle Verantwortung: Stanley Oiseth, Lindsay Jones, Evelin Maza

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Überblick

Definition

Spasmolytika sind eine Gruppe von Medikamenten, die verwendet werden, um eine übermäßige Kontraktilität und Krämpfe der glatten Muskulatur des Gastrointestinaltrakts zu reduzieren.

Klassifikation

Spasmolytika werden nach ihrer Wirkung eingeteilt:

Indikationen

Diese Gruppen von Medikamenten werde bei Erkrankten mit abdominellen Beschwerden durch Darmkoliken, wie z. B. aufgrund des Reizdarmsyndroms, verwendet. Sie bieten kurzfristige Linderung.

Anticholinergika

Wirkmechanismus

Pharmakokinetik Pharmakokinetik Pharmakokinetik und Pharmakodynamik

  • Dicyclomin
    • Aufnahme: schnell
    • Verstoffwechselung: unklar
    • Ausscheidung: Urin (primär) und Stuhl
  • Hyoscyamin
    • Aufnahme: schnell
    • Verstoffwechselung: Leber Leber Leber
    • Ausscheidung: Urin

Nebenwirkungen

Nebenwirkungen dieser Medikamente sind auf ihre anticholinergen Eigenschaften zurückzuführen und werden normalerweise mit höheren Dosen in Verbindung gebracht.

Kontraindikationen

Direkte Relaxanzien der glatten Muskulatur

Wirkmechanismus

  • Diese Gruppe von Medikamenten wirkt direkt auf die glatten Muskelzellen des Darms
  • Mebeverin: Mechanismus ist unbekannt, bewirkt aber:
    • ↓ Ionenkanaldurchlässigkeit
    • Noradrenalin-Wiederaufnahmeblockade
    • Schwache antimuskarinerge Wirkung
    • Phosphodiesterase-Hemmung
    • Anästhetische Wirkung
  • Pfefferminzöl: Kalziumkanalblocker
  • Entspannung der glatten Muskulatur und reduzierter Motilität

Pharmakokinetik Pharmakokinetik Pharmakokinetik und Pharmakodynamik

Die folgenden Pharmakokinetiken werden für Mebeverin berichtet:

  • Aufnahme: schnell
  • Verteilung: 75 % Albumin-gebunden
  • Verstoffwechselung: First-pass-Effekt
  • Ausscheidung: Urin (als Metaboliten)

Nebenwirkungen

Allgemein:

Mebeverine:

Pfefferminz Öl:

  • Burning-Mouth-Syndrom
  • Reizung der Mundschleimhaut
  • Flush
  • Interstitielle Nephritis und Nierenversagen

Kontraindikationen

Kontraindikationen für Mebeverin sind:

  • Überempfindlichkeit
  • Stillen (im Allgemeinen bei stillenden Frauen vermeiden)

Quellen

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