Prostatakrebs ist die häufigste Tumorerkrankung und die zweithäufigste Krebstodesursache des Mannes. Die Lebenszeitprävalenz ein Prostatakrebs diagnostiziert zu bekommen liegt bei 15 %. Prostatakrebs ist ein langsam wachsender Tumor, der Jahre oder sogar Jahrzehnte braucht, um sich zu einer fortgeschrittenen Erkrankung zu entwickeln. Viele Männer* mit Prostatakrebs sind asymptomatisch und werden daher im Rahmen einer Früherkennungsuntersuchung entdeckt. Krebs im Spätstadium kann mit Knochenschmerzen, Harnwegssymptomen und/oder Gewichtsverlust auftreten. Die meisten Fälle von Prostatakrebs werden anhand von diagnostischen Tests zur Bestimmung des Prostata-spezifischen Antigens (PSA) identifiziert und anhand einer bildgesteuerten transrektalen Biopsie bestätigt. Die Behandlung von Prostatakrebs hängt von Alter, Lebenserwartung, Begleiterkrankungen, Risikostratifizierung und Präferenzen des Patienten* ab. Zu den Behandlungsoptionen gehören aktive Überwachung, Androgenentzugstherapie, Strahlentherapie, Chemotherapie und radikale Prostatektomie.
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Inhärente Faktoren (wichtig):
Weitere medizinische Faktoren:
Sozial- und Umweltfaktoren:
Protektive Faktoren:
Prostatadrüse:
Prostatazonen:
Darstellung der Prostata mit ihren Zonen:
Abgebildet sind die periphere, zentrale, anteriore und Transitionszone mit ihren Lagebeziehungen zu weiteren Strukturen des männlichen Urogenitaltraktes.
Unter dem Einfluss der unten aufgeführten Faktoren Prostataepithel → Prostata Prostata Prostata intraepitheliale Neoplasie (Vorläuferläsion) → lokalisiertes Adenokarzinom → Metastasen und androgenresistenter Krebs
Pathogenese von Prostatakrebs:
Die normale Prostata besteht aus basalen und luminalen Zellen. Die meisten Prostatakarzinome entstehen in der peripheren Zone. Unter dem Einfluss von Ernährung, Androgenen und genetisch bedingten Entzündungen entwickeln sich Vorläuferläsionen (prostatische intraepitheliale Neoplasie). Wenn weitere genetische oder epigenetische Veränderungen auftreten, entwickeln sich die Läsionen zu einem Adenokarzinom. Tumoren bilden sich zunächst mit einer Antiandrogentherapie zurück, aber schließlich kommt es zu einer Androgenresistenz.
Prostata-spezifische Antigenspiegel werden bestimmt, um Krebs im Frühstadium zu erkennen.
Hintergrund:
Interpretation:
Klinische Variablen zur Interpretation der PSA-Werte:
Diagnose Prostatakrebs:
Ein bildgeführter transrektaler Zugang wird verwendet, um das Vorhandensein eines Karzinoms in der Prostata zu bestätigen.
Bildgebung eines Patienten* mit metastasiertem Prostatakrebs:
(A) Magnetresonanztomographie (MRT) zeigt die Samenbläschen (SV), die Prostataläsion (Tumor) und die extrakapsuläre Ausdehnung (ECE).
(B) Knochenscan zeigt einzelne L5-Wirbelkörpermetastasen.
Die folgenden Elemente sind entscheidende Determinanten des Ergebnisses und werden zur Risikostratifizierung bei der Auswahl eines Behandlungsansatzes verwendet:
Das TNM-Staging basiert auf den interdisziplinären Leitlinien der Deutsche Gesellschaft für Urologie (2019). Es gibt 2 Kategorien der Inszenierung:
Klinisches Tumorstadium (cT) | Beschreibung |
---|---|
cTX | Der Primärtumor kann nicht beurteilt werden. |
cT0 | Kein Hinweis auf Primärtumor |
cT1 | Keine tastbare Krankheit bei DRU
|
cT2 | Tastbare Erkrankung bei DRU, aber auf die Prostata Prostata Prostata beschränkt |
cT3 | Tastbar außerhalb der
Prostata
Prostata
Prostata seitlich oder unter Beteiligung der Samenbläschen
|
cT4 | Infiltration von Nachbarorganenüber Samenblase hinaus (äußerer Schließmuskel, Rektum Rektum Rektum und Analkanal, Harnblase, M. levator ani oder Beckenwand). |
Pathologisches Tumorstadium (pT)* | Beschreibung |
---|---|
pT2 | Organ eingeschränkt |
pT3 | Extra-Prostata-Extension
|
pT4 | Der Tumor ist fixiert oder dringt in andere benachbarte Strukturen ein (äußerer Schließmuskel, Rektum Rektum Rektum und Analkanal, Blase, Levator ani oder Beckenwand). |
Klinisches Knotenstadium (cN) | Beschreibung |
---|---|
cNX | Regionale Lymphknoten Lymphknoten Lymphsystem nicht beurteilt |
cN0 | Keine regionale Lymphknotenbeteiligung |
cN1 | Metastasen in regionalen Lymphknoten Lymphknoten Lymphsystem(n) |
Metastasenstadium | Beschreibung |
---|---|
M0 | Keine Fernmetastasen |
M1 | Fernmetastasen zu:
|
Der Grad basiert auf dem Gleason-Score .
Notengruppe | Gleason-Punktzahl | Muster |
---|---|---|
1 | Gleason 6 | Gut differenzierte Tumoren |
2 | Gleason 3 + 4 = 7 | Überwiegend gut ausgebildete Drüsen mit wenigen schlecht ausgebildeten Drüsen |
3 | Gleason 4 + 3 = 7 | Überwiegend schlecht ausgebildete Drüsen mit wenigen gut ausgebildeten Drüsen |
4 | Gleason 8 | Drüsen schlecht ausgebildet und nicht mehr einzeln identifizierbar, Drüsenherkunft noch erkennbar (kribriformen Wachstumsmuster) |
5 | Gleason 9‒10 | Fortgeschrittener Tumor. Drüsenherkunft nicht mehr erkennbar, Tumor mit zentraler Nekrose. |
Mikroskopische Aufnahme von Prostatakrebs mit Gleason-Score 6 (3 + 3):
In diesem Bild sind im Allgemeinen gut differenzierte Drüsen zu sehen.
Mikroskopische Aufnahme von Prostatakrebs mit Gleason-Score 10:
In diesem Bild unterscheidet sich die Architektur stark von normalem Prostatagewebe, mit festen Zellschichten anstelle von gut definierten Drüsen.
Das TNM-Stadium, PSA und die histologische Gradegruppe können verwendet werden, um die prognostische Stadiengruppe zu bestimmen.
Stadium | Tumor (T) | Lymphknoten Lymphknoten Lymphsystem (N) | Metastasen (M) | PSA (ng/ml) | Grade | |
---|---|---|---|---|---|---|
I | cT1a‒c, cT2a, pT2 | N0 | M0 | <10 | 1 | |
II | IIA | cT1a‒c, cT2a, pT2 | N0 | M0 | 10, <20 | 1 |
cT2b–c | <20 | |||||
IIB | T1‒T2 | N0 | M0 | <20 | 2 | |
IIC | T1‒T2 | N0 | M0 | <20 | 3‒4 | |
III | IIIA | T1‒T2 | N0 | M0 | 20 | 1‒4 |
IIIB | T3‒T4 | N0 | M0 | Beliebig | 1‒4 | |
IIIC | Beliebig | N0 | M0 | Beliebig | 5 | |
IV | IVA | Beliebig | N1 | M0 | Beliebig | Beliebig |
IVB | Beliebig | Beliebig | M1 | Beliebig | Beliebig |
Informationen zu Tumorstadium, Grade, Gleason-Score und PSA-Wert werden verwendet, um die klinischen Risikokategorien zu bestimmen.
„Active Surveillance“:
Strahlentherapie (Radiation = RT):
Chirurgie (radikale Prostatektomie):
Androgenentzugstherapie (ADT) – Chemische Kastration:
Chemotherapie:
Immuntherapie:
Andere Therapien:
Die folgenden Behandlungsoptionen basieren auf dem prognostischen Stadium und sollten sich an Alter, Gesundheitszustand und Vorlieben des Patienten* orientieren: