Penetrierende Thoraxverletzungen werden durch einen Gegenstand verursacht, der die Thoraxwand durchdringt. Diese Traumata können mit hoher Geschwindigkeit erfolgen, beispielsweise bei Schusswunden, mit mittlerer Geschwindigkeit, wie zum Beispiel bei Pelletsschüssen oder niedriger Geschwindigkeit, wie bei Stichwunden Stichwunden Penetrierendes Abdominaltrauma. Penetrierende Thoraxverletzungen haben eine höhere Sterblichkeitsrate als stumpfe Thoraxverletzungen, sind aber seltener. Die Durchführung der standardisierten Traumabewertung (Erst- und Zweiteinschätzung) sowie die Reihenfolge der Bildgebung sind entscheidend für die Diagnosefindung und die Therapiewahl. Die meisten penetrierenden Thoraxverletzungen erfordern keinen größeren chirurgischen Eingriff und können durch Beobachtung oder Thorakostomie behandelt werden, zum Teil ist eine chirurgische Reparatur von Verletzungen allerdings erforderlich.
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Lernleitfaden
Medizin ➜
Eine penetrierende Thoraxverletzung kann als jedes Trauma definiert werden, welches die Thoraxwand zwischen der oberen Apertur und dem unteren Rippenrand verletzt.
Verletzungsmechanismus kategorisiert nach Objektgeschwindigkeit:
Die Fähigkeit des penetrierenden Objekts, Gewebeschäden zu verursachen, hängt von Folgendem ab:
Alle Traumapatient*innen sollten auf ein penetrierendes Thoraxtrauma Thoraxtrauma Thoraxtrauma bei Kindern untersucht werden. Behandlungsalgorithmen und Leitlinien (Primär- und Sekundärerhebung) leiten die Evaluation.
Während zu Beginn standardmäßig eine Erst- und Zweiteinschätzung an Hand Hand Hand von Algorithmen durchgeführt wird, hängt die Durchführung weiterer Bildgebungen und anderen diagnostischen Tests von den evaluierten Verletzungen ab.
Spannungspneumothorax:
Sowohl ein spontaner, als auch ein traumatischer Pneumothorax kann sich zu einem Spannungspneumothorax entwickeln, wenn der Defekt, der den Lufteinstrom in den Pleuraspalt ermöglicht, zu einem 1-Wege-Ventil wird (Luft tritt bei der Inspiration ein, kann aber bei der Exspiration nicht entweichen). Dieser Prozess führt zu einem Druckanstieg im Pleuraspalt, wodurch das Mediastinum auf die kontralaterale Seite verschoben wird.
Röntgen-Thorax Aufnahme, welche einen Pneumothorax links zeigt:
Die grüne Linie umrandet die Pneulinie. Jenseits dieser Linie fehlt die typische Gefäßzeichnung.
A: Anteroposteriore (AP) Röntgen-Thoraxabbildung, welche Hinweise auf eine bilaterale Lungenkontusionen und ein linkes subkutanes Emphysem zeigt. B: Das CT-Thorax bestätigt sowohl die Lungenkontusion als auch das subkutane Emphysem und zeigt einen linksseitigen Pneumothorax, der anfänglich nicht auf dem AP-Röntgen-Thorax auftrat.
Bild: „Bilateral lung contusions“ von der Abteilung für Innere Medizin, Mercy Hospital and Medical Center, Chicago, Illinois, USA. Lizenz: CC BY 2.0Hämoperikard:
Ansammlung von Flüssigkeit im Perikardbeutel (in diesem Fall Blut) kann den Herzmuskel einschränken, was zu einer Beeinträchtigung der Herzkontraktilität, auch bekannt als Perikardtamponade, führt.
Röntgen-Thorax, welcher ein Projektil in der rechten Seite des Herzens zeigt:
Das Projektil ist in den rechten Vorhof eingedrungen. Eine Verletzung des Herzmuskels weist eine erhöhte Mortalität auf.
Axialer CT-Scan des Thorax:
Hinter dem Herzen sind gasgefüllte Dickdarmschlingen sichtbar, die vor der Wirbelsäule und der Aorta liegen.