Eine Transplantation ist ein Verfahren, bei dem ein Organ oder lebendes Gewebe entfernt und an einem anderen Körperteil oder an einer anderen Person transplantiert wird. Organtransplantationen sind für viele Menschen mit Organversagen im Endstadium zur Therapieoption der Wahl geworden. Die Transplantation kann dem Individuum eine definitive Behandlung für eine bestimmte Krankheitsentität bieten. In den letzten 50 Jahren hat sich die Organtransplantation weltweit mit immer besseren Ergebnissen etabliert und Hunderttausenden von Menschen einen immensen Nutzen erbracht. Sowohl solide Organe als auch aus Knochenmark Knochenmark Knochenmark: Zusammensetzung und Hämatopoese stammende hämatopoetische Zellen können für eine Reihe verschiedener Indikationen erfolgreich transplantiert werden. Die Toleranz des transplantierten Organs durch das Immunsystem des Wirts wird durch den Einsatz immunsuppressiver und immunmodulierender Medikamente erreicht. Die Hauptkomplikationen einer Transplantation sind Organabstoßung oder Transplantatversagen; eine chronische Immunsuppression birgt jedoch auch das Risiko schwerwiegender Komplikationen, einschließlich potenziell lebensbedrohlicher Infektionen.
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Lernleitfaden
Medizin ➜
Transplantate können Zellen (z.B. hämatopoetische Stammzellen), Gewebe (z.B. Hornhaut Hornhaut Anatomie des Auges), Teile eines Organs (z.B. Leber- und Hauttransplantate) oder ganze Organe (z.B. Niere, Herz) sein. Folgend sollen einige in der Transplantationsmedizin wichtige Begriffe und Definitionen genannt werden:
Eine möglichst passende Gewebetypisierung zwischen Organspender*in und Organempfänger*in ist wichtig, um die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Transplantation zu verbessern und das Risiko einer Abstoßung zu verringern. Die HLA-Gewebetypisierung ist entscheidend für die Transplantation hämatopoetischer Stammzellen und Organen wie bei Nieren-, Herz-, Leber-, Pankreas- und Lungentransplantationen.
Eine Abstoßung kann akut oder durch einen chronischen Prozess auftreten. Die Symptome hängen vom betroffenen Organsystem ab.
Abstoßung | Zeit nach der Transplantation | Präsentation der Abstoßung |
---|---|---|
Hyperakut | Innerhalb von 48 Stunden |
|
Beschleunigt | 3–5 Tage |
|
Akut | > 5 Tage |
|
Chronisch | Monate bis Jahre |
Empfänger*innen von soliden Organtransplantaten müssen immunsuppressive Medikamente einnehmen, um eine Abstoßung des Transplantats zu verhindern. Aktuelle immunsuppressive Medikamente beeinflussen die T-Zell-Aktivierung T-Zell-Aktivierung Zellen des erworbenen Immunsystems und Zytokin-Produktion, die klonale Expansion von T-Zellen T-Zellen T-Zellen oder beides.
Die Knappheit an Spenderorganen ist ein wesentlicher Faktor bei der Lebertransplantation. Viele Menschen versterben, während sie auf ein Organ warten. Heutzutage werden daher vorwiegend Lebendspendertransplantationen durchgeführt, bei denen nur ein Teil der Leber Leber Leber entnommen und transplantiert wird.
Komplikationen:
Komplikationen der Immunsuppression:
Impfungen für posttransplantierte/immunsupprimierte Personen:
Abstoßung:
Andere Komplikationen:
Eine Herztransplantation kommt für Personen infrage, die trotz optimaler medikamentöser Therapie eine schwere Symptomatik haben und bei denen das Risiko besteht, an ihrer Herzerkrankung zu sterben.