Bei einer Embolie handelt es sich um intravaskuläres festes, flüssiges oder gasförmiges Material, das über das Blut an eine von seinem Entstehungsort entfernte Stelle transportiert wird. Embolien aller Art erfordern eine sofortige ärztliche Behandlung. Die Mehrheit der Embolien löst sich aus einem Thrombus und bildet eine Thromboembolie. Andere weniger häufige nichtthrombotische Embolien sind Cholesterin-, Fett-, Luft-, Fruchtwasser- und Tumorembolien. Die Ursache der Embolie hängt von der Embolieart ab, ebenso wie das klinische Erscheinungsbild, die Diagnose und die Therapie. Alle Embolien können aufgrund ihrer Auswirkungen auf den Kreislauf zum Endorganversagen und zum Tod führen.
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Die klassischen Symptome umfassen Hautveränderungen, Bauchschmerzen und fortschreitendes Nierenversagen nach einem vaskulären Eingriff. Auch neurologische und okuläre Symptome treten häufig auf, wenn die Embolien nach kranial wandern.
Die Diagnose erfolgt in der Regel klinisch. Die endgültige Diagnose erfordert eine Biopsie.
Nierenbiopsien mit “Cholesterinsärgen”:
A: Low-Power-Ansicht, die eine interlobuläre Arterie mit Lumenverschluss und nadelförmigen Kristallen in der Lumina zeigt. Zwei Glomeruli sind in der Nähe mit geringfügigen Veränderungen im Lichtmikroskop zu sehen. Es ist eine leichte fleckige tubuläre Atrophie zu sehen (Masson-Trichrom-Färbung, ×100).
B: Ansicht mittlerer Stärke, die eine kleine Arterie mit luminalen “Cholesterinsärgen” zeigt, die einen luminalen Verschluss verursachen (Periodsäure-Schiff-Färbung, × 200).
C: High-Power-Ansicht, die typische leer aussehende und nadelartige “Cholesterinsärge” in den Lumina zeigt (Jones-Methenamin-Silber-Färbung, × 400).
D: Hochleistungsansicht, die luminale Cholesterinspalten und Intimafibrose zeigt. Das Medium erscheint auf dieser Färbung rot (Masson-Trichrom-Färbung, × 400).
Die Pathogenese kann durch einen oder beide der folgenden Mechanismen erfolgen:
Anzeichen und Symptome entwickeln sich typischerweise 24–72 Stunden nach dem auslösenden Ereignis.
Eine Fettembolie ist normalerweise eine klinische Diagnose, nachdem andere Ursachen ausgeschlossen wurden.
Eine Luftembolie tritt auf, wenn Gasbläschen in den Kreislauf gelangen und den Blutfluss blockieren.
Ätiologie | Beispiele |
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Chirurgische Maßnahmen |
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IV-Katheterisierung |
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Trauma |
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Lungenbarotrauma |
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Die Klinik hängt von der Lokalisation und der Größe der Embolie ab.
Venöse Luftembolie → Luft strömt in die rechte Herzkammer → Lungenkreislauf:
Arterielle Luftembolie → Luft strömt zu Endorganen → Ischämie:
Die Diagnose wird durch die Bestimmung der Luft im Intravasalraum oder in den Organen von Patient*innen mit bekannten Risikofaktoren gestellt. Luft wird jedoch häufig schnell resorbiert und ist nicht mehr vorhanden, wenn sich der Betroffene einer diagnostischen Untersuchung unterzieht; daher wird die Diagnose oft klinisch gestellt.
CT-Aufnahme des Kopfes: axialer und sagittaler Schnitt mit Gasherden in bilateralen Hirnarterien (blaue Pfeile)
Bild :“Case 2 CT scan of head” von Rashmi Mishra et al. Lizenz: CC BY 4.0Stabilisierung:
Positionierung:
Endgültige Therapien:
Hyperbare Sauerstofftherapiekammer
Bild : “Hyperbaric oxygen therapy chamber” von Mark Murphy. Lizenz: Public DomainFruchtwasserembolie ist eine Komplikation während der Wehen und unmittelbar nach der Geburt.
Eine Fruchtwasserembolie stellt sich typischerweise dramatisch dar, als plötzlich einsetzende kardiopulmonale Dekompensation, der während der Wehen oder innerhalb von 30 Minuten nach der Entbindung auftritt.
Eine Fruchtwasserembolie ist eine klinische Diagnose.
Röntgen-Thorax einer betroffenen Person mit Fruchtwasserembolie:
In der gesamten Lunge kann eine diffuse Infiltration beobachtet werden.
Das Überleben hängt von einer schnellen Diagnose und einer wirksamen Wiederbelebung ab.
Art der Embolie | Die häufigsten klinischen Manifestationen und Symptome | Therapie |
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Cholesterinembolie | Thorakale Quelle:
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Fokus liegt auf Risikominderung bei atherosklerotischen Erkrankungen:
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Fettembolie | Quelle: orthopädische Traumata:
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Symptomatische Therapie |
Luftembolie | Quelle:
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Fruchtwasserembolie | Während der Wehen oder innerhalb von 30 Minuten nach der Geburt:
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Tumorembolie | Ausgehend von jeder Malignität im Endstadium:
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