Melasma

Übersicht

Definition

Melasma, auch Chloasma genannt, bezeichnet eine gutartige Hauterkrankung, die durch Hyperpigmentierung in sonnenexponierten Bereichen gekennzeichnet ist.

Epidemiologie

• Prävalenz variiert stark: 1,5–15,5 %
• 9-mal häufiger bei Frauen als bei Männern
• Alter:
  • Selten vor der Pubertät Pubertät Pubertät
  • Häufiger in reproduktiven Jahren
• Bevorzugtes Auftreten bei Menschen mit dunklem Hauttyp (Hauttyp III-IV n. Fitzpatrick)

Ätiologie

• Sonneneinstrahlung/ultraviolette (UV) Strahlenbelastung
• Hormonelle Faktoren:
  • Schwangerschaft Schwangerschaft Schwangerschaft: Diagnostik, mütterliche Physiologie und Routineversorgung (Melasma wird oft als „Schwangerschaftsflecken“ bezeichnet)
  • Einnahme von oralen Kontrazeptiva
  • Hormonersatztherapie
• Photosensibilisierende Medikamente
• Genetische Veranlagung
• Starke Assoziation mit Schilddrüsenerkrankungen

Pathophysiologie

Hyperaktive Melanozyten lagern überschüssiges Melanin in der Epidermis Epidermis Haut: Aufbau und Funktion und Dermis Dermis Haut: Aufbau und Funktion der Haut Haut Haut: Aufbau und Funktion ab.

Klinik und Diagnostik

Klinik

Betroffene entwickeln hyperpigmentierte Läsionen.

• Auftreten an allen sonnenexponierten Körperstellen, am häufigsten:
  • Wangen
  • Kinn
  • Stirn
  • Oberlippe
• Erscheinungsbild:
  • Hellbraun oder Braun
  • Gut abgegrenzt
  • Fleckig (unregelmäßig)
  • Symmetrisch
  • Maculae oder Patches

Diagnostik

Die Diagnosestellung bei Melasma erfolgt klinisch.

Therapie und Prognose

Therapie

• Allgemeine Maßnahmen:
  • Sonneneinstrahlung minimieren.
  • Sonnenschutz
  • Gegebenenfalls Absetzen von Hormonersatztherapien und Kontrazeptiva
  • Untersuchung der Betroffenen auf Schilddrüsenerkrankungen
• Therapie der 1. Wahl: Depigmentierende Externa wie 2-5%iges Hydrochinon
• Camouflage: Überschminken (Camouflage) störender Hyperpigmentierungen (z.B. Dermacolor) häufig sinnvollste Lösung; Externa mit evtl. lichtsensibilisierenden Wirkungen müssen strikt gemieden werden.
• Chemische Peelings oder Lasertherapie sind Optionen der zweiten Wahl, wenn die topische Behandlung versagt.

Prognose

• Melasma im Zusammenhang mit einer Schwangerschaft Schwangerschaft Schwangerschaft: Diagnostik, mütterliche Physiologie und Routineversorgung verschwindet oft spontan innerhalb eines Jahres nach der Entbindung.
• Ein Wiederauftreten ist bei Sonnenexposition üblich, egal, was das anfängliche auslösende Ereignis war.

Differentialdiagnosen

• Hori-Nävus: Hyperpigmentierungszustand, der häufig in asiatischen Bevölkerungsgruppen auftritt, insbesondere bei Frauen chinesicher und japanischer Abstammung im gebärfähigen Alter. Horis Nävus ist ein erworbener Zustand, der sich oft mit beidseitigen, gesprenkelten, blaugrauen bis graubraunen Flecken auf den Wangen präsentiert, aber auch andere Teile des Gesichts betreffen kann. Die Diagnose ist klinisch. Die Behandlung erfolgt in der Regel mit Lasertherapie und chemischen Peelings.
• Riehl-Melanose: Auch als pigmentierte Kontaktdermatitis bekannt. Eine Hauterkrankung, die durch kosmetische Inhaltsstoffe verursacht wird. Präsentiert sich mit beginnendem Erythem und Pruritus, gefolgt von einer diffusen, retikulierten Hyperpigmentierung der Haut Haut Haut: Aufbau und Funktion. Gesicht und Hals sind häufig betroffen. Die Diagnose ist klinisch, aber ein Epikutantest kann durchgeführt werden, um gegebenenfalls einen Auslöser zu identifizieren. Die Therapie umfasst die Meidung des Auslösers, allgemeine Hautschutzmaßnahmen und depigmentierenden Externa.
• Diskoider Lupus erythematodes: häufigste Form des kutanen Lupus. Der Befund besteht aus kreisförmigen, roten oder violetten, schuppigen Plaques und tritt am häufigsten an Kopf und Hals auf. Hyperpigmentierte Läsionen können von Bereichen mit Narbenbildung und Hypopigmentierung durchsetzt sein. Läsionen sind sehr lichtempfindlich. Die Diagnose wird durch den Nachweis von Autoantikörpern gestellt. Steroide und Anti-Malaria-Medikamente Anti-Malaria-Medikamente Anti-Malaria-Medikamente werden zur Therapie genutzt.
• Lentigo solaris: Hyperpigmentierungszustand, der durch chronische und übermäßige Sonneneinstrahlung verursacht wird. Präsentiert sich in Form bräunlicher oder dunkelbrauner Flecken in sonnenexponierten Hautbereichen. Die Diagnosestellung erfolgt klinisch, aber eine Biopsie kann durchgeführt werden, um ein malignes Geschehen auszuschließen. Die Behandlung erfolgt mittels Kryotherapie oder Laser.
• Phototoxische Dermatitis: eine Hautreaktion als Folge der Anwendung eines systemischen oder topischen phototoxischen Medikaments, das eine erhöhte Empfindlichkeit der Haut Haut Haut: Aufbau und Funktion gegenüber UV-Strahlung verursacht. Die Patient*innen präsentieren sich ähnlich eines schweren Sonnenbrands mit Erythem in sonnenexponierten Regionen. Es können sich auch Bläschen und Blasen entwickeln. Die Diagnose ist in der Regel klinisch. Die Behandlung kann die Vermeidung von Sonnenexposition und phototoxischen Mitteln, topische oder systemische Kortikosteroide und kalte Kompressen umfassen.