Lungenödem

Das Lungenödem Lungenödem Atemwegsobstruktion ist ein Zustand, der von massivem Austritt von Flüssigkeit aus den Lungenkapillaren in das Interstitium und sekundär in den Alveolarraum als Folge von Krankheitsprozessen gekennzeichnet ist. Ursächlich sein können eine Erhöhung des kapillären Filtrationsdrucks, eine Störung des Resorptionsmechanismus der Alveolen oder eine erhöhte Durchlässigkeit bzw. eine Kombination dieser Komponenten. Dabei lässt sich das Lungenödem Lungenödem Atemwegsobstruktion in kardiogen und nicht-kardiogen klassifizieren. Klinisch präsentieren sich die Patient*innen mit fortschreitender Dyspnoe Dyspnoe Dyspnoe (Atemnot/Luftnot), Orthopnoe Orthopnoe Atemwegsobstruktion, Husten oder akutem Lungenversagen. Durch eine Röngen-Thorax-Aufnahme wird das Lungenödem Lungenödem Atemwegsobstruktion diagnostiziert. Die Behandlung umfasst eine Atem-Unterstützung mit Sauerstoff, Nitroglycerin und Diuretika Diuretika Medikamentöse Therapie der Herzinsuffizienz und der Angina pectoris, sowie die Behandlung der zugrunde liegenden Ursache.  

Aktualisiert: 28.06.2023

Redaktionelle Verantwortung: Stanley Oiseth, Lindsay Jones, Evelin Maza

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Überblick

Definition

Das Lungenödem Lungenödem Atemwegsobstruktion ist eine Ansammlung von überschüssiger Flüssigkeit (Ödem) im Lungenparenchym oder in den Alveolen. Je nach Lokalisation unterscheidet man dabei ein interstitielles Lungenödem Lungenödem Atemwegsobstruktion von einem
intraalveoläres Lungenödem Lungenödem Atemwegsobstruktion.

Epidemiologie

  • Die Häufigkeit des Auftretens eines Lungenödems ist eng verknüpft mit dem Auftreten der Herzinsuffizienz als häufige Ursache.
  • Wird häufiger bei älteren oder kritisch kranken Menschen diagnostiziert

Ätiologie

Die Ätiologie des Lungenödems kann in zwei große Gruppen unterteilt werden. Das deutlich häufigere kardial bedingte Lungenödem Lungenödem Atemwegsobstruktion sowie das nicht kardial bedingte Lungenödem Lungenödem Atemwegsobstruktion.

Pathophysiologie

Starling-Gleichung

Die Starling-Gleichung beschreibt den durch hydrostatische und onkotische Kräfte verursachten Nettofluss durch eine kapilläre Membran. Damit erklärt sie, wie Flüssigkeit aus dem Blut in extravaskuläre Räume gelangt, was zu einem Lungenödem Lungenödem Atemwegsobstruktion führt.

  • Hydrostatischer Druck:
    • Der hydrostatische Druck in den Blut-Kapillaren drückt Flüssigkeit ins Gewebe (Pc).
    • Der interstitielle hydrostatische Druck drückt Flüssigkeit wiederum in die Kapillare if).
  • Onkotischer Druck:
    • Der kolloidosmotische Druck des Plasmas in den Kapillaren zieht Flüssigkeit aus dem Gewebe (Pif).
    • Der kolloidale osmotische Druck im Interstitium zieht Flüssigkeit aus den Blutkapillaren (πc).
Starling-Kräfte und -Gleichung beim transkapillaren Austausch

Starling-Gleichung beim transkapillaren Austausch:
Zu den nach außen gerichteten Kräften gehören der hydrostatische Druck des Blutes in den Kapillaren (Pc) und der kolloidosmotische Druck im Interstitium (πif). Einwärts gerichtete Kräfte umfassen den hydrostatischen Druck der interstitiellen Flüssigkeit (Pif) und den kolloidosmotischen Druck (πc) der Kapillare.

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Kardiogenes Lungenödem Lungenödem Atemwegsobstruktion

  • Pumpversagen des linken Herzens
  • Rechtes Herz pumpt weiter → linkes Herz kann das ankommende Blut nicht weiterbefördern (Rückwärtsversagen)
  • Dadurch Stauung vor dem linken Herzen → ↑ Druck in den Vv. pulmonales
  • ↑ Lungenkapillardruck
  • Flüssigkeit wird ins Interstitium gepresst
  • ↑ Druck im Gewebe steigt
  • Flüssigkeit wird in die Alveolen gepresst
  • ↓ Sauerstoffdiffusionskapazität → Hypoxie und Symptome

Nichtkardiogenes Lungenödem Lungenödem Atemwegsobstruktion

Abhängig von der Ätiologie kann die Ursache eines nichtkardiogenen Lungenödems eine der folgenden Ursachen haben:

  • ↑ Durchlässigkeit der Lungenkapillaren
  • ↑ Lungengefäßdruck
  • Ungleichgewicht zwischen hydrostatischem und onkotischem Druck

Klinik

Symptome

Körperliche Untersuchung

Häufige Befunde bei Lungenödemen:

Befunde, die auf eine kardiogene Ursache hinweisen:

  • Dehnung der V. jugularis
  • Herzgalopp
  • Hepatojugulärer Reflux
  • Schwitzen
  • Ödeme der unteren Extremitäten
  • Gewichtszunahme

Diagnostik

Röntgen-Thorax (RTX)

Das Vorhandensein eines Lungenödems ist auf einer Röntgenaufnahme des Brustkorbs schnell zu erkennen. Je nach Ätiologie können subtile Unterschiede vorhanden sein.

Kardiogenes Lungenödem Lungenödem Atemwegsobstruktion:

  • Prominente zentrale Gefäße
  • Basoapikale Umverteilung (Kranialisation)
  • Beidseits von den Hili ausgehende, schmetterlingsförmige Verdichtungen
  • Verdickte Interlobulärsepten (u. a. Kerley-B-Linien)
  • Milchglastrübung
  • Bereich der Trübung:
    • Perihilar (Fledermaus-Zeichen)
    • Diffus (zentral und peripher)
  • Als indirekte Zeichen gelten:

Nichtkardiogenes Lungenödem Lungenödem Atemwegsobstruktion:

  • Die Verteilung der Trübungen kann variieren:
    • Generell eher peripher
    • Fledermaus-Zeichen kann auch gesehen werden.
  • Normales oder ↑ Lungenvolumen
  • Keine Kardiomegalie

Weiterführende Untersuchungen

Untersuchungen, die zum Ziel haben, die zugrunde liegende Ätiologie zu bestimmen und eine kardiale Ursache auszuschließen.

Labor:

Bildgebung:

  • EKG EKG Normales Elektrokardiogramm (EKG):
    • ST-Streckenveränderungen → ACS
    • Herzrythmusstörungen
  • Echokardiogramm:
    • Bewertung der linksventrikulären Ejektionsfraktion Ejektionsfraktion Herzzyklus → ↓ bei Linksherzinsuffizienz
    • Beurteilung anderer Herzanomalien:
      • Herztamponade
      • Herzklappenerkrankungen
      • Anomalien der Wandbewegung → häufig bei ACS

Therapie

Die Behandlung des akuten Lungenödems konzentriert sich darauf, den beeinträchtigten physiologischen Mechanismen entgegenzuwirken und die zugrunde liegende Ursache zu behandeln.

  • Initiale Beurteilung von Atemwegen, Atmung und Kreislauf der Patient*innen.
  • Unabhängig von der Therapie sollten alle Patient*innen zumindest nicht-invasiv überwacht werden.
  • Patient*innen in aufrechte Lage bringen:
    • Wenn hämodynamisch stabil
    • Kann zu einer gewissen Verbesserung der Symptome führen
  • Sauerstoff-Gabe:
    • Nasenkanüle für leichte und unkomplizierte Hypoxie
    • Gesichtsmaske für moderatere Hypoxie
    • Nichtinvasive Überdruckbeatmung (NIV) bei schwererer Hypoxie oder erhöhter Atemanstrengung:
      • ↑ Lungenrekrutierung zur Verbesserung des Gasaustauschs
      • Überdruck zum Öffnen der Alveolen und Verhinderung eines Kollaps durch Flüssigkeit
      • Optionen: kontinuierlich positiver Atemwegsdruck (CPAP) oder Bilevel positiver Atemwegsdruck (BiPAP)
    • Mechanische Beatmung bei den Patient*innen, bei denen die oben genannten Optionen nicht eingehalten werden können, die betäubt sind oder eine schwere Ateminsuffizienz Ateminsuffizienz Ateminsuffizienz haben
  • Nitroglycerin:
  • Diuretika Diuretika Medikamentöse Therapie der Herzinsuffizienz und der Angina pectoris: ↑ Diurese (entzieht dem Herz-Kreislauf-System Flüssigkeit)
  • Identifizieren und Behandeln der zugrunde liegende Erkrankung

Prognose

  • Hängt von der zugrunde liegenden Ätiologie ab
  • Patient*innen mit kardiogenem Lungenödem Lungenödem Atemwegsobstruktion können sich Symptome innerhalb von Minuten bis zu einer Stunde verbessern
  • Patient*innen mit nicht-kardiogenem Lungenödem Lungenödem Atemwegsobstruktion brauchen für eine Verbesserung der Symptomatik oft länger

Komplikationen

  • Endotracheale Intubation und mechanische Beatmung
  • Multiorganversagen
  • Atem- und Herzstillstand

Differenzialdiagnosen

  • Pneumonie Pneumonie Pneumonie (Lungenentzündung): Infektion des Lungenparenchyms, die am häufigsten durch Bakterien oder Viren verursacht wird. Die Patient*innen stellen sich mit Fieber Fieber Fieber, Dyspnoe Dyspnoe Dyspnoe (Atemnot/Luftnot) und einem produktiven Husten vor. Röntgenthorax-Befunde zeigen in der Regel eine lobäre Konsolidierung; in einigen Fällen können jedoch multifokale Infiltrate beobachtet werden. Die Therapie umfasst normalerweise Antibiotika, die angepasst werden können, wenn der verursachende Organismus identifiziert ist. Antivirale Mittel werden in Fällen verwendet, in denen eine virale Ursache vermutet wird.
  • Pneumokoniose Pneumokoniose Pneumokoniose: eine Berufskrankheit, die durch das Einatmen anorganischer Partikel in die Lunge Lunge Lunge: Anatomie entsteht. Pneumokoniose Pneumokoniose Pneumokoniose kann chronische Entzündungen und Fibrose verursachen. Die Patient*innen haben fortschreitende Dyspnoe Dyspnoe Dyspnoe (Atemnot/Luftnot) und trockenen Husten. Röntgen-Thorax-Befunde können je nach verursachendem Partikel variieren, können aber auch Milchglastrübungen, Verkalkungen, Lungenknötchen und Pleuraunregelmäßigkeiten umfassen. Die Behandlung ist hauptsächlich symptomatisch.
  • Interstitielle Lungenerkrankung: Eine Gruppe von Erkrankungen, die eine fortschreitende Fibrose der Lunge Lunge Lunge: Anatomie verursachen. Die Patient*innen können asymptomatisch sein oder ein allmähliches Auftreten von Dyspnoe Dyspnoe Dyspnoe (Atemnot/Luftnot) und Husten haben. Röntgen-Thorax-Befunde können je nach Ätiologie vom Infiltratmuster bis zur Lage in der Lunge Lunge Lunge: Anatomie variieren. CT und Biopsie können für die Diagnose erforderlich sein. Die Behandlung hängt von der Ätiologie ab, kann jedoch Steroide und immunsuppressive Therapien umfassen.
  • Diffuse Alveolarblutung: Lungenblutung aufgrund einer Schädigung der Lungengefäße. Ätiologien können systemische Vaskulitiden Vaskulitiden Vaskulitiden, Lungeninfektionen, toxische Expositionen und Gerinnungsstörungen umfassen. Die Patient*innen können sich mit Dyspnoe Dyspnoe Dyspnoe (Atemnot/Luftnot), Hämoptyse Hämoptyse Hämoptyse oder respiratorischer Insuffizienz vorstellen. Eine Röntgenaufnahme des Thorax zeigt diffuse alveoläre Infiltrate. Eine Bronchoskopie bestätigt die Diagnose. Die Therapie umfasst die Atemunterstützung, während die zugrunde liegende Ursache ermittelt und behandelt wird.

Quellen

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  8. Sureka, B., Bansal, K., and Arora, A. (2015). Pulmonary edema – cardiogenic or noncardiogenic? Journal of Family Medicine and Primary Care. 4(2):290. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4408723/
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  10. Rechfeld M, Beer J. (2013) Das Lungenödem. Info Herzgefäß, 3: 41–46.www.tellmed.ch (Zugriff am 25.04.2022)

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Simon Veiser

Simon Veiser beschäftigt sich seit 2010 nicht nur theoretisch mit IT Service Management und ITIL, sondern auch als leidenschaftlicher Berater und Trainer. In unterschiedlichsten Projekten definierte, implementierte und optimierte er erfolgreiche IT Service Management Systeme. Dabei unterstützte er das organisatorische Change Management als zentralen Erfolgsfaktor in IT-Projekten. Simon Veiser ist ausgebildeter Trainer (CompTIA CTT+) und absolvierte die Zertifizierungen zum ITIL v3 Expert und ITIL 4 Managing Professional.

Dr. Frank Stummer

Dr. Frank Stummer ist Gründer und CEO der Digital Forensics GmbH und seit vielen Jahren insbesondere im Bereich der forensischen Netzwerkverkehrsanalyse tätig. Er ist Mitgründer mehrerer Unternehmen im Hochtechnologiebereich, u.a. der ipoque GmbH und der Adyton Systems AG, die beide von einem Konzern akquiriert wurden, sowie der Rhebo GmbH, einem Unternehmen für IT-Sicherheit und Netzwerküberwachung im Bereich Industrie 4.0 und IoT. Zuvor arbeitete er als Unternehmensberater für internationale Großkonzerne. Frank Stummer studierte Betriebswirtschaft an der TU Bergakademie Freiberg und promovierte am Fraunhofer Institut für System- und Innovationsforschung in Karlsruhe.

Sobair Barak

Sobair Barak hat einen Masterabschluss in Wirtschaftsingenieurwesen absolviert und hat sich anschließend an der Harvard Business School weitergebildet. Heute ist er in einer Management-Position tätig und hat bereits diverse berufliche Auszeichnungen erhalten. Es ist seine persönliche Mission, in seinen Kursen besonders praxisrelevantes Wissen zu vermitteln, welches im täglichen Arbeits- und Geschäftsalltag von Nutzen ist.

Wolfgang A. Erharter

Wolfgang A. Erharter ist Managementtrainer, Organisationsberater, Musiker und Buchautor. Er begleitet seit über 15 Jahren Unternehmen, Führungskräfte und Start-ups. Daneben hält er Vorträge auf Kongressen und Vorlesungen in MBA-Programmen. 2012 ist sein Buch „Kreativität gibt es nicht“ erschienen, in dem er mit gängigen Mythen aufräumt und seine „Logik des Schaffens“ darlegt. Seine Vorträge gestaltet er musikalisch mit seiner Geige.

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Holger Wöltje ist Diplom-Ingenieur (BA) für Informationstechnik und mehrfacher Bestseller-Autor. Seit 1996 hat er über 15.800 Anwendern in Seminaren und Work-shops geholfen, die moderne Technik produktiver einzusetzen. Seit 2001 ist Holger Wöltje selbstständiger Berater und Vortragsredner. Er unterstützt die Mitarbeiter von mittelständischen Firmen und Fortune-Global-500- sowie DAX-30-Unternehmen dabei, ihren Arbeitsstil zu optimieren und zeigt Outlook-, OneNote- und SharePoint-Nutzern, wie sie ihre Termine, Aufgaben und E-Mails in den Griff bekommen, alle wichtigen Infos immer elektronisch parat haben, im Team effektiv zusammenarbeiten, mit moderner Technik produktiver arbeiten und mehr Zeit für das Wesentliche gewinnen.

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Frank Eilers ist Keynote Speaker zu den Zukunftsthemen Digitale Transformation, Künstliche Intelligenz und die Zukunft der Arbeit. Er betreibt seit mehreren Jahren den Podcast „Arbeitsphilosophen“ und übersetzt komplexe Zukunftsthemen für ein breites Publikum. Als ehemaliger Stand-up Comedian bringt Eilers eine ordentliche Portion Humor und Lockerheit mit. 2017 wurde er für seine Arbeit mit dem Coaching Award ausgezeichnet.

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Yasmin Kardi ist zertifizierter Scrum Master, Product Owner und Agile Coach und berät neben ihrer Rolle als Product Owner Teams und das höhere Management zu den Themen agile Methoden, Design Thinking, OKR, Scrum, hybrides Projektmanagement und Change Management.. Zu ihrer Kernkompetenz gehört es u.a. internationale Projekte auszusteuern, die sich vor allem auf Produkt-, Business Model Innovation und dem Aufbau von Sales-Strategien fokussieren.

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Als akkreditierter Trainer für PRINCE2® und weitere international anerkannte Methoden im Projekt- und Portfoliomanagement gibt Andreas Ellenberger seit Jahren sein Methodenwissen mit viel Bezug zur praktischen Umsetzung weiter. In seinen Präsenztrainings geht er konkret auf die Situation der Teilnehmer ein und erarbeitet gemeinsam Lösungsansätze für die eigene Praxis auf Basis der Theorie, um Nachhaltigkeit zu erreichen. Da ihm dies am Herzen liegt, steht er für Telefoncoachings und Prüfungen einzelner Unterlagen bzgl. der Anwendung gern zur Verfügung.

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