Das Lassavirus, welches zur Familie der Arenaviridae gehört, ist ein ssRNA-Virus und führt zum klinischen Bild des Lassafiebers. Das Virus ist in Teilen Westafrikas (z. B. Sierra Leone, Liberia und Nigeria) endemisch. Das Reservoir bildet die sogenannte Vielzitzenmaus (Mastomys natalensis) und durch Einatmen oder Kontakt von Ausscheidungen oder durch Verzehr dieses Nagetiers kann es zu Infektionen kommen. Auch eine Mensch-zu-Mensch-Übertragung ist möglich. Die Mehrheit der Infektionen verläuft subklinisch, es kann aber auch zur Entwicklung eines schweren Krankheitsbildes mit Komplikationen und möglicherweise letalem Verlauf kommen. Symptome sind beispielsweise Fieber Fieber Fieber, Unwohlsein, Kopfschmerzen, Erbrechen Erbrechen Erbrechen im Kindesalter und Brustschmerzen Brustschmerzen Brustschmerzen, aber auch Blutungen, Hypovolämie und Schock Schock Schock: Überblick können auftreten. In Deutschland gibt es keine zugelassene Therapie bei Infektionen mit dem Lassavirus.
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Identifizierung von RNA-Viren:
Viren können auf viele Arten klassifiziert werden. Die meisten Viren haben jedoch ein Genom, das entweder aus DNA oder RNA besteht. RNA-Genom-Viren können außerdem durch eine einzel- oder doppelsträngige RNA gekennzeichnet sein. »Umhüllte« Viren sind von einer dünnen Hülle aus Zellmembranen bedeckt (die in der Regel von der Wirtszelle stammt). Fehlt die Hülle, werden die Viren als »nackte« Viren bezeichnet. Viren mit einzelsträngigen Genomen werden »positive-sense« -Viren genannt, wenn das Genom direkt als messenger-RNA (mRNA) eingesetzt wird, die in Proteine translatiert wird. Einzelsträngige »negative-sense« Viren verwenden die RNA-abhängige RNA-Polymerase, ein virales Enzym, um ihr Genom in messenger-RNA zu transkribieren.
Eine elektronenmikroskopische Aufnahme von Lassa-Viren
Bild: “A transmission electron micrograph (TEM) of a number of Lassa virus virions adjacent to some cell debris” von CDC/C. S. Goldsmith. Lizenz: CC0 1.0 Public DomainDer Lebenszyklus des Lassa-Virus:
1. Das Virus heftet sich über Hüllglykoproteine an die Rezeptoren des Wirts.
2. Das Virus wird anschließend endozytiert und gelangt so in die Zelle.
3. Es folgt die Verschmelzung des Virus mit einem Endosom.
4. Das Virus fusioniert mit der Endosomenmembran, wodurch das virale Ribonukleokapsid in das Zytoplasma freigesetzt wird.
5. Die RNA-abhängige RNA-Polymerase (RdRP) vermittelt die virale Genreplikation und Transkription im Wirtszytoplasma.
6. Neue Virionen werden zusammengesetzt, und es kommt zur Knospung, wobei das Virion freigesetzt wird, um andere Zellen zu infizieren.
vRNP: virales Ribonukleoprotein
Der Hauptteil der Infektionen verläuft mild oder sogar subklinisch und es kommt zu einer folgenlosen Genesung.
Arenaviren können hämorrhagisches Fieber Fieber Fieber (Lassavirus) und/oder neurologische Erkrankungen (lymphozytisches Choriomeningitis-Virus ( LCMV LCMV Virus der lymphozytären Choriomeningitis (LCMV))) verursachen.
Organismus | LCMV LCMV Virus der lymphozytären Choriomeningitis (LCMV) | Lassavirus |
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Familie | Arenaviridae | Arenaviridae |
Gattung | Mammarenavirus | Mammarenavirus |
Merkmale |
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Reservoir | Nagetiere | Nagetiere |
Infektionswege |
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Klinischer Verlauf | Biphasisch:
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Diagnostik |
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Therapie |
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Prävention |
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Andere virale hämorrhagische Fieber Fieber Fieber:
Erkrankungen, die durch andere nichtvirale Erreger verursacht werden: