Das Kolorektalkarzinom (KRK) ist die zweithäufigste Krebstodesursache bei Männern, sowie die dritthäufigste bei Frauen in Deutschland. Kolorektale Karzinome stellen ein heterogenes Krankheitsbild dar, welches ätiologisch auf genetische und epigenetische Anomalien mit Einfluss von Umweltfaktoren zurückzuführen ist. Fast alle KRK sind Adenokarzinome, wobei die meisten Läsionen durch maligne Transformation eines adenomatösen Polypen entstehen. Da Betroffene überwiegend asymptomatisch sind, werden bei Menschen ab 50 Jahren im Allgemeinen Vorsorgekoloskopien oder Stuhluntersuchungen auf okkultes Blut empfohlen. Die Diagnose eines kolorektalen Karzinoms wird durch Koloskopie gestellt, die eine Visualisierung, sowie eine Biopsieentnahme ermöglicht. Die Therapie erfolgt in erster Linie chirurgisch, wobei Chemotherapeutika bei fortgeschritteneren Stadien hinzugezogen werden.
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Lernleitfaden
Medizin ➜
Arten von Polypen:
Hochrisikopolypen:
Koloskopie Polyp des Sigmas: Der Polyp ist gestielt (mit kurzem Stiel).
Bild : “Colon polyp” von Dr. FC Turner. Lizenz: CC BY 2.5Die meisten Polypen sind benigne. Die maligne Transformation wird durch eine Reihe von Mutationen und Umweltfaktoren beeinflusst.
Mutationen:
APC-Gen (adenomatöse Polyposis coli):
Die adenomatöse Polyposis coli ist eine initiale Genmutation.
Für das Fortschreiten des kolorektalen Karzinoms sind mehrere DNA-Mutationen erforderlich.
Akkumulation von Mutationen und molekularen Schäden:
Die Anhäufung von Mutationen und molekularen Schäden (z. B. genetische Veränderung, DNA-Methylierung, Überexpression) trägt zur Karzinogenese Karzinogenese Karzinogenese bei.
Cyclooxygenase (COX)-2 Überexpression:
Adenom-Karzinom-Sequenz:
Adenom-Karzinom-Sequenz vom normalen Kolongewebe zum Karzinom:
Die Karzinogenese beginnt mit einer APC-Genmutation (ererbt oder erworben) und Methylierungsanomalien. Andere Veränderungen können eine KRAS-Genmutation umfassen. Später im Prozess können p53-Deletion, Verlust der Heterozygotie bei 18q21 (einschließlich SMAD2 und SMAD4) mit Überexpression von COX-2 zu weiterem Wachstum und Progress zum Karzinom beitragen. Die Akkumulation von Mutationen ist bei der Karzinogenese am wichtigsten.
Progression serratierter Polypen:
Schematische Darstellung der klassischen (Adenom-Karzinom) und serratierten Sequenz.
Obere Hälfte: Kolorektale Karzinogenese, ausgehend von serratierten Polypen, die 10-20 % der Kolorektalkarzinome zugrunde liegt. Der Signalweg ist mit den folgenden genetischen Merkmalen verbunden: BRAF/KRAS-Mutationen, MSI (Mikrosatelliten-Instabilität) und CIMP (CpG-Insel-Methylator-Phänotyp). Serratierte Läsionen können hyperplastische Polypen, sessile serratierte Adenome/Polypen und traditionelle serratierte Adenome sein. Die letzteren 2 sind mit Dysplasie und Progression zum Karzinom assoziiert.
Untere Hälfte: Adenom-Karzinom-Sequenz oder klassischer Weg, der ätiologisch bei den meisten KRK zugrunde liegt. Zu den genetischen Merkmalen zählen Mutationen in APC/KRAS/p53-Genen und chromosomale Instabilität. Durch diese Sequenz wird aus dem Adenom ein Adenokarzinom.
Kolonkarzinom bei Koloskopie festgestellt und durch Biopsie bestätigt
Bild : “Primary tumor” von Second Department of Surgery, Wakayama Medical University, School of Medicine, 811-1 Kimiidera, Wakayama 641-8510, Japan. Lizenz: CC BY 2.0Ein „Serviettenring“-Zeichen im Kolon, das bei einem Kontrastmitteleinlauf sichtbar wird: Dieser Befund kann hinweisend auf ein Karzinom sein.
Bild : “Figure 6” von Alzaraa et al. Lizenz: CC BY 3.0Metastasen von sigmoidalem Kolonkarzinom sichtbar im CT
Bild : “CT scan showing liver metastasis from sigmoid colon cancer”vom Department of Surgery, The Jikei University Kashiw Hospital, Kashiwashita, Kashiwa City, Japan. Lizenz: CC BY 2.0Nachdem die Diagnose eines Kolorektalkarzinoms gestellt wurde, ist eine Stadieneinteilung der Erkrankung für eine angemessene Therapie erforderlich.
TNM Klassifikation:
Stadium nach UICC (Union for International Cancer Control) | Tumor (T) | Regionale Lymphknoten Lymphknoten Lymphsystem (N) | Fernmetastasen (M) |
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Stadium 0 |
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Stadium I |
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Stadium II |
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Stadium III |
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Stadium IV |
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Das Stadium des Kolorektalkarzinoms und die Molekularbiologie (im Falle einer Target-Therapie) bestimmen die genaue chirurgische und medikamentöse Therapie.
Karzinoembryonales Antigen (CEA):
Koloskopie:
Bildgebende Verfahren:
Dickdarmschleimhaut bedeckt von adenomatösen Polypen bei familiärer adenomatöser Polyposis FAP
Bild :“Colonic mucosa carpeted by adenomatous polyps in familial adenomatous polyposis FAP” von Shussman N., Wexner SD. Lizenz: CC BY 3.0Endoskopische Ansicht etablierter, multipler FAP-Adenome
Bild : “Endoscopic view of established, multiple FAP adenomas” von Bercovich D., Rozen P. Lizenz: CC BY 2.0