JC-Virus (JCV) und BK-Virus (BKV) sind kleine, unbehüllte, doppelsträngige DNA-Viren DNA-Viren Viren: Merkmale, Aufbau und Vermehrung, die zur Familie der Polyomaviridae gehören und in der menschlichen Bevölkerung stark verbreitet sind. Während die Primärinfektion in der Regel asymptomatisch verläuft, führt die Infektion zu einer lebenslangen Latenz in den Nieren Nieren Niere und lymphatischen Organen. Latente Infektionen können bei immunsupprimierten Patient*innen reaktiviert werden. Eine Reaktivierung des BKV wird am häufigsten bei Transplantationspatienten beobachtet und kann zu Nephropathie, Verlust von Allotransplantaten, hämorrhagischer Zystitis und Ureterstenose führen. Die Reaktivierung des JCV verursacht eine progressive multifokale Leukoenzephalopathie (PML), die als AIDS-definierende Erkrankung gilt und letal verlaufen kann. Die Diagnose kann durch PCR oder eine Gewebebiopsie bestätigt werden. Eine spezifische Therapie ist nicht verfügbar. Die Behandlung zielt darauf ab, die Immunsuppression zu verringern.
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Medizin ➜
BKV und JCV weisen ähnliche Merkmale auf:
Der Mensch ist der natürliche Wirt für JCV und BKV.
Die klinische Erkrankung entsteht am häufigsten durch die Reaktivierung des Virus bei immungeschwächten Patienten:
Primäre Infektion:
Sekundärinfektion:
PML ist eine fortschreitende (und oft letale) Erkrankung, die am häufigsten bei AIDS-Patienten mit einer CD4-Zahl < 200 Zellen/µl auftritt.
Für BKV oder JCV gibt es keine spezifischen Therapien. Die Behandlung zielt im Allgemeinen darauf ab, die Immunsuppression zu verringern.