Bei der intermittierenden explosiblen Störung oder dem sogenannten „Pathologischen Jähzorn“ handelt es sich um eine Störung der Impulskontrolle, die durch plötzliche Episoden wiederkehrender, schwerer Wutausbrüche gekennzeichnet ist, wobei die Stimmung zwischen den Ausbrüchen normal bleibt. Die Episoden müssen seit mindestens drei Monaten zweimal wöchentlich auftreten, ohne dass es zu Körperverletzungen oder Sachschäden gekommen ist (oder mindestens drei Episoden innerhalb von 12 Monaten mit Verletzungen und/oder Schäden). Diese unberechenbaren Ausbrüche können bei den Betroffenen erheblichen Stress verursachen und sich negativ auf ihr Leben auswirken. Die Störung wird in der Regel bei jungen Männern* diagnostiziert. Die Behandlung umfasst Medikamente und eine Verhaltenstherapie. Hinweis: Mit der intermittierenden explosiblen Störung zieht eine weitere Diagnose in das Manual der ICD-11 ein, die in der ICD-10 nicht enthalten ist. In der ICD-10 wurde die Diagnose zugunsten der emotional instabilen Persönlichkeitsstörung (impulsiver Typ) noch nicht gelistet.
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Medizin ➜
Bei der intermittierenden explosible Störung handelt es sich um eine Impulskontrollstörung, die durch wiederkehrende Episoden gewalttätiger, aggressiver Ausbrüche gekennzeichnet ist, die entweder verbal oder körperlich erfolgen, in keinem Verhältnis zu den auslösenden Ereignissen stehen und unmittelbar von einem Gefühl des Bedauerns gefolgt werden.
Die Diagnostik nach ICD-11 basiert auf der Erfüllung bestimmter klinischer Verhaltenskriterien bei Patient*innen, die älter als 6 Jahre sind, und schließt andere psychische Störungen, medizinische Erkrankungen oder Substanzkonsum aus.
Kriterien sind wiederkehrende Verhaltensausbrüche, die sich als solche äußern:
Die besten Ergebnisse werden durch eine Kombination von Medikamenten und Psychotherapie Psychotherapie Psychotherapie erzielt.
Psychotherapie Psychotherapie Psychotherapie:
Medikamente:
Erkrankung | Wichtigste Unterscheidungskriterien | Alter des Auftretens | Dauer |
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Intermittierende explosive Störung | Wiederkehrende, schwere, Wutausbrüche mit normaler Stimmung dazwischen | Kann in der späten Kindheit oder im Jugendalter auftreten, wird aber meist bei jungen Männern ( > 18 Jahre) diagnostiziert |
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Disruptive Mood Dysregulation Disorder (DMDD) | Patient*innen sind hauptsächlich ständig wütend (die meiste Zeit des Tages und jeden Tag), mit häufigen Wutausbrüchen. |
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> 12 Monate |
Oppositionelle Verhaltensstörung Oppositionelle Verhaltensstörung Oppositionelle Verhaltensstörung/Oppositionelles Trotzverhalten |
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Kindheit oder Adoleszenz | > 6 Monate |
Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätssyndrom (ADHS) | Begrenzte Aufmerksamkeit und/oder Hyperaktivitätssymptome in zwei verschiedenen Situationen | < 12 Jahre | > 6 Monate |
Verhaltensstörung | Aggressives Verhalten gegenüber Menschen/Tieren, Zerstörung von Eigentum oder Diebstahl | Kindheit oder Adoleszenz | > 1 Jahr |