Die idiopathische Lungenfibrose ist eine spezifische Entität der wichtigsten idiopathischen interstitiellen Pneumonie-Klassifikation der interstitiellen Lungenerkrankungen. Wie der Name schon sagt, sind die genauen Ursachen kaum bekannt. Die Patient*innen stellen sich häufig im mittleren bis fortgeschrittenen Stadium mit fortschreitender Dyspnoe Dyspnoe Dyspnoe (Atemnot/Luftnot) und unproduktivem Husten vor. Die Diagnose erfolgt durch charakteristische bildgebende Befunde, Lungenfunktionstests, die auf eine restriktive Lungenerkrankung hinweisen, und ggf. Lungenbiopsie. Die Therapiemöglichkeiten zur Verlangsamung des Fortschreitens sind begrenzt. Die Lungentransplantation Lungentransplantation Organtransplantation ist die einzige kurative Intervention, wenn die Patient*innen Kandidaten dafür sind.
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Die idiopathische Lungenfibrose (Englisches Akronym: IPF) ist die häufigste Form der interstitiellen Lungenerkrankung (Englisches Akronym: ILD) und zeichnet sich durch eine chronisch fortschreitende, irreversible Fibrose des Lungenparenchyms aus.
Die Ursache einer IPF bleibt weitgehend unklar. In der aktuellen Hypothese zur Pathogenese der IPF können jedoch folgende Expositionen zu der initialen Schädigung des Alveolarepithels führen (zum Teil sind die Risikofaktoren stark umstritten):
Der zugrunde liegende Mechanismus ist wenig verstanden.
Patient*innen mit IPF können unterschiedliche Symptome aufweisen und zu einem frühen Zeitpunkt kann die IPF auch asymptomatisch sein.
Allgemeine Feststellungen:
Patient*innen können sich mit pulmonaler Hypertonie Hypertonie Arterielle Hypertonie (PH) und Cor pulmonale Cor Pulmonale Cor Pulmonale vorstellen:
Uhrglasnägel: Uhrglasnägel beschreiben ein abnorm abgerundetes Nagelbett, das häufig in Verbindung mit Erkrankungen auftritt, die eine chronische Hypoxämie verursachen, wie z. B. interstitielle Lungenerkrankungen.
Bild: „Nail clubbing“ von Nguyen VH. Lizenz: CC BY 3.0Die idiopathische Lungenfibrose wird durch eine Kombination von radiologischen, pathologischen und klinischen Untersuchungen diagnostiziert und stellt eine Ausschlussdiagnose dar.
Es ist wichtig, zusätzlich zu einer vollständigen Anamnese Folgendes zu erhalten, um sicherzustellen, dass andere Ursachen einer ILD ausgeschlossen werden können:
Typische Befunde:
Messungen:
Röntgen Röntgen Röntgen Thorax:
Hochauflösender CT (HRCT)-Scan:
CT-Bild eines Betroffenen mit Lungenfibrose:
Ein basiläres retikuläres Muster ist zu sehen.
Präparate können mit der videoassistierten Thorakoskopie Thorakoskopie Pleuritis (VATS) gewonnen werden. Patient*innen mit IPF können ein Muster einer üblichen interstitiellen Pneumonie Pneumonie Pneumonie (Lungenentzündung) aufweisen:
Mikroskopische Aufnahme einer Biopsie eines Patienten mit idiopathischer Lungenfibrose:
Die typischen histopathologischen Merkmale einer gewöhnlichen interstitiellen Pneumonie sind zu sehen, gekennzeichnet durch räumliche Heterogenität mit Bereichen subpleuraler und paraseptaler Fibrose und wabenförmige Veränderungen (zystische Lufträume mit Bronchiolenepithel ausgekleidet) im Wechsel mit Bereichen relativ verschonten Lungenparenchyms, temporale Heterogenität mit gemischten Bereichen aktiver Fibrose mit Fibroblastenherden, extrazellulärer Matrixablagerung (hauptsächlich Kollagen) und relativ schwachem oder fehlendem Entzündungszellinfiltrat zusammen mit Regionen von histologisch normalem Lungengewebe.
Fibroblastenherd bei idiopathischer Lungenfibrose aufgrund von Migration und Proliferation von Fibroblasten und Myofibroblasten
Bild: „Fibroblast focus“ von Mutleysmith. Lizenz: Public DomainZum Ausschluss anderer Ursachen einer ILD können folgende Untersuchungen durchgeführt werden, die sich an einem klinischen Verdacht orientieren:
Es gibt nur begrenzte Optionen für die pharmakologische Behandlung von Patient*innen mit IPF, von denen keine ein kurativer Ansatz ist. Der Einsatz von Antazida Antazida Antazida (Magensäure-neutralisierende Medikamente) (wird in vielen internationalen Leitlinien empfohlen) wird in Deutschland wegen der schlechten Evidenzlage nicht empfohlen.
Antifibrotische Mittel:
Das Fortschreiten der IPF ist mit einer geschätzten medianen Überlebenszeit von bis zu 5 Jahren nach der Diagnose verbunden.