Das hypoplastische Linksherzsyndrom (HLHS) ist ein angeborener Herzfehler, bei dem die linke Herzhälfte in unterschiedlichem Maße unterentwickelt ist. Das auffälligste Merkmal vom HLHS ist die reduzierte Größe und eingeschränkte Funktion des linken Ventrikels (LV). HLHS geht zudem mit Stenosen, Hypoplasien oder Atresien der Gefäße und der Taschen- und Segelklappen auf der linken Seite des Herzens einher. Eine Kombination aus genetischen Faktoren und verändertem embryonalen Blutfluss führen zur Ausbildung eines HLHS. Das hypoplastische Linksherzsyndrom äußert sich bei zunehmendem Verschluss des Ductus arteriosus Ductus Arteriosus Persistierender Ductus arteriosus (PDA) postnatal mit Tachypnoe Tachypnoe Untersuchung der Lunge, Zyanose, Herzinsuffizienz und kardiogenem Schock Schock Schock: Überblick. Die Diagnose kann prä- oder postnatal mittels Echokardiografie gestellt werden. Nach der Diagnose ist die chirurgische Korrektur nach dem Norwood-Prinzip die gängige Therapie, welche in 3 Operationsschritten erfolgt.
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Das hypoplastische Linksherzsyndrom (HLHS) ist durch eine Hypoplasie der linken Herzhälfte gekennzeichnet. Zu den Komponenten von HLHS gehören:
Hypoplastisches Linksherzsyndrom (HLHS) mit Darstellung des Blutflusses (Pfeile) und dessen Sauerstoffgehaltes:
Rot steht für sauerstoffreiches Blut, blau für sauerstoffarmes Blut und lila für Mischblut.
RA: rechter Vorhof
RV: rechter Ventrikel
LA: linker Vorhof
LV: linker Ventrikel
SVC: Vena cava superior
IVC: Vena cava inferior
MPA: Truncus pulmonalis
Ao: Aorta
PDA: persistierender Ductus arteriosus
TV: Trikuspidalklappe
MV: Mitralklappe
PV: Pulmonalklappe
AoV: Aortenklappe
Es gibt 4 Ausprägungsformen vom HLHS, die sich in der Schwere der Klappenhypoplasie unterscheiden:
Die Merkmale eines HLHS im Vergleich zu einem normalen Herzen
Bild: “Hypoplastic left heart syndrome” von Mariana Ruiz. Lizenz: CC0 1.0 Public DomainPostnatale transthorakale Echokardiografie (4-Kammer-Blick):
Schwere Hypoplasie des LV mit Hypoplasie des LA sind zu sehen.
LA: linker Vorhof
LV: linker Ventrikel
RA: rechter Vorhof
RV: rechter Ventrikel
Blalock-Taussig-Shunt (BT-Shunt):
Der BT-Shunt, Teil der ersten Stufe der chirurgischen Korrektur bei Patienten mit HLHS, verbindet einen Ast der Arteria subclavia oder der Arteria carotis mit der Pulmonalarterie.
Glenn-Operation:
Bei der Glenn-Operation, der zweiten Stufe der chirurgischen Korrektur bei Patienten mit HLHS, wird die obere Hohlvene vom Herzen abgetrennt und mit dem Lungenkreislauf verbunden. In diesem Stadium wird der BT-Shunt entfernt.
Fontan-Operation:
Bei der Fontan-Operation, die letzte Stufe der chirurgischen Korrektur bei Patienten mit HLHS, wir die untere Hohlvene mit dem Lungenkreislauf verbunden. Dadurch umgeht das venöse Blut den rechten Vetrikel vollständig. (Mit Ausnahme eines kleinen “Überlaufventils”)
Die folgenden genetischen Syndrome können mit einem HLHS assoziiert sein:
Die folgenden Erkrankungen sind Differentialdiagnosen des HLHS: