HIV-Infektion und AIDS

Das humane Immundefizienz-Virus ( HIV HIV Retroviren: HIV), ein einzelsträngiges RNA-Virus aus der Familie der Retroviridae. Es gilt als der ätiologische Erreger des Acquired Immunodeficiency Syndrome (AIDS). HIV HIV Retroviren: HIV ist eine sexuell oder durch Blut übertragbare Infektion, die CD4+-T-Lymphozyten, Makrophagen Makrophagen Zellen des angeborenen Immunsystems und dendritische Zellen angreift und schließlich zu einem Immundefekt führt. Die Klinik ist durch konstitutionelle Symptome wie Lymphadenopathie Lymphadenopathie Lymphadenopathie und Fieber Fieber Fieber gekennzeichnet. Seine Progression prädisponiert für opportunistische Infektionen und Malignome. Die Diagnose erfolgt durch Antikörpersuchtests für HIV-1 und -2. Zusätzliche Untersuchungen der HIV-Viruslast, die Genotypisierung und die CD4+-T-Lymphozytenzahl werden genutzt, um die richtige Therapie zu festzulegen und das Ansprechen auf die Therapie sowie das Fortschreiten der Erkrankung zu beurteilen. Eine sofortige Therapie mit einer antiretroviralen Therapie (ART) wird empfohlen.

Aktualisiert: 10.07.2023

Redaktionelle Verantwortung: Stanley Oiseth, Lindsay Jones, Evelin Maza

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Epidemiologie

Weltweit

  • Ca. 37,7 Millionen Infizierte
  • Sub-Sahara-Afrika:
    • Am stärksten betroffenes Gebiet der Welt
    • 33 % der Bevölkerung infiziert
    • 70 % der gesamten weltweiten Infektionen mit dem humanen Immundefizienz-Virus ( HIV HIV Retroviren: HIV)
HIV-infizierte Bevölkerung 2017

Weltkarte der HIV-Infektionen 2017 (von Personen im Alter von 15-49 Jahren):
Der Prozentsatz der mit dem humanen Immundefizienz-Virus (HIV) infizierten Bevölkerung jeden Landes wird mit einer farblichen Kodierung dargestellt. Die Legende in Form einer Farbskala befindet sich unterhalb der Weltkarte.

Bild: „Share of the population infected with HIV, 2017“ von Our World in Data. Lizenz: CC BY 4.0

Deutschland

  • Rund 91.400 Menschen infiziert (Stand: Ende 2020)
  • Die meisten Infektionen durch ungeschützten Sex zwischen Männern
  • Selten kommt es zu einer Mutter-Neugeborenen-Transmission
  • 79.300 Menschen unter Therapie mit HIV-Medikamenten (2020)
  • Ca. 2000 Neuinfektionen/Jahr (2020)
  • In 900 Fällen Diagnose erst bei stark progredienter Erkrankung (2020)
  • 9.500 Fälle des Unwissens der vorliegenden Erkrankung werden geschätzt (2020)
  • 90-90-90-Ziele: In Deutschland sind 90 % der HIV-Infektionen diagnostiziert, 97 % der Diagnostizierten erhalten HIV-Medikamente, bei 96 % davon ist HIV HIV Retroviren: HIV nicht mehr nachweisbar (2020)

Vereinigte Staaten

  • Ca. 38.700 Neuinfektionen/Jahr
  • Ca. 1,1 Millionen Menschen aktuell an HIV HIV Retroviren: HIV erkrankt

Ätiologie und Transmission

HIV HIV Retroviren: HIV

  • Gattung, Lentiviren ; Familie, Retroviridae
  • Aufbau:
  • HIV-Subtypen:
    • HIV-1:
      • Häufigster Typ weltweit
      • Ähnlich dem Affen (= Simian)-Immundefizienzvirus (SIV)
      • 4 verschiedene Subtypen (M, N, O und P)
      • Subtyp M: 90 % der HIV HIV Retroviren: HIV/AIDS (Acquired Immunodeficiency Syndrome) weltweit
    • HIV-2:
      • Geringere Infektiosität, weniger virulent, weitestgehend auf Westafrika beschränkt
      • Ähnlich dem SIV bei Rußmangaben (lokale Affenart)
      • 8 bekannte Untergruppen (A bis H)
  • Transmission durch Körperflüssigkeiten (d.h. Blut, Sperma, Vaginalsekret und Muttermilch)
HIV-Virion

Darstellung eines HI-Virus mit Struktur seines Genoms und seinen wichtigsten Enzymen und Glykoproteinen (gp120 und gp41)

Bild: „Diagram of the HIV virus“ des US National Institute of Health. Lizenz: Public Domain

Transmissionswege

Sexuell:

  • Ungeschützter Geschlechtsverkehr (bezogen auf Deutschland):
    • Hohes Risiko bei wechselnden Sexualpartner*innen und sog. “unsafe sex”, Infektion z.T. auf Urlaubsreisen in Hochprävalenzgebiete
    • Homo- und bisexuelle Männer: 68 %
    • Heterosexuelle Personen: 28 %
    • Häufiger bei ungeschütztem rezeptivem Analverkehr bei Männern und Frauen als bei ungeschütztem rezeptivem Vaginalverkehr
  • Infektion bei Analverkehr:
    • Direkter Blutkontakt bei Schleimhautverletzungen
    • Leicht erreichbare Zielzellen unter verletzter Rektumschleimhaut
  • In Afrika Infektionen überwiegend durch heterosexuellen Verkehr (begrenzte Daten zu homosexuellen Transmissionraten)

Parenteral:

  • i.v.-Drogenmissbrauch (vor allem bei Tausch von Spitzbesteck/Nadeln): 3-4 %
  • Therapie mit Blut(produkten):
    • Seit Einführung von HIV-Ak-Tests für Blut/-produkten (Ende 1985) in Deutschland zu 0 % tendierend
    • Erhöhtes Risiko in armen Ländern der sog. Dritten Welt
  • Sehr selten durch akzidentelle Verletzungen im medizinischen Bereich (z.B. Nadelstich)

Vertikal:

Transmissionsbeeinflussende Faktoren

  • Viruslast:
    • Die Quantität des HI-Virus ist entscheidender Faktor für die Transmission
    • Transmission unwahrscheinlich, wenn mit supprimierter Viruslast (definiert als Viruslast von < 400 HIV-RNA-Kopien/ml)
  • Art des sexuellen Kontakts:
    • Passiver Analsex ist mit dem höchsten Risiko assoziiert
    • Beschneidung verringert das Transmissionsrisiko
  • Schleimhautverletzungen: Entzündungen, Risse, STD (engl. sexual transmitted disease: sexuell übertragbare Krankheit) und Reizungen der Genitalschleimhäute erhöhen das Transmissionsrisiko
  • Kürzliche HIV-Infektion: erhöhtes Transmissionsrisiko durch hohe Viruslast

Pathophysiologie

Replikationszyklus des HIV HIV Retroviren: HIV

HIV-Replikationszyklus

Replikationszyklus des HIV:
1. Virion bindet den CD4-Rezeptor und einen Chemokinrezeptor → Konformationsänderung → ermöglicht Fusion von Virion und der Wirtszelle
2.Uncoating (Freisetzung der Virusgenoms und weiterer Proteine) des Kapsidproteins, sobald das Virion sich im Zytoplasma befindet
3. Durch Reverse Transkriptase vermittelte Synthese proviraler DNA aus viraler RNA
4. Transport viraler DNA in den Zellkern und Integration in die Wirts-DNA mittels Integrase
5. Transkription viraler DNA, Erstellung mehrerer Kopien neuer HIV-RNA und Transport in das Zytoplasma + neue HIV-RNA wird zum Genom neuer Viren + Zytokinaktivierung der Zelle
6. Migration neuer viraler RNA + Proteine + Enzyme an die Zelloberfläche und Ausbildung nicht infektiöser Partikel.
7. Ausknospung von Virusbestandteilen (virale RNA + Proteine) an der Zellmembran aus der Wirtszelle heraus → unreifes HIV. Spaltung neu synthetisierter Polyproteine durch virale Protease → reifes HIV → Freigabe in den Körperkreislauf durch Lyse der Wirtzelle

Bild von Lecturio.
Mechanismus des HIV-Eintrags und der Membranfusion

Mechanismus des Eintritts und der Membranfusion von HIV:
1. Interaktion des gp120 des HIV mit CD4 der Wirtszelle
2. Sekundäre Interaktion mit einem anderen CCR5-Rezeptor → Konformationsänderung an gp120
3. Einbringung der Enden von gp41 in die Zielzellmembran
4. gp41 faltet sich in zwei Hälften und bildet Coiled Coils (gewundene Helices) → Annäherung viraler und zellulärer Membran → Fusion

Bild von Lecturio.

Infektionsverlauf bei Nicht-Behandlung

Akute Phase (Infektion, Ausbreitung, retrovirales Syndrom):

  • Infektion mit HIV HIV Retroviren: HIV und Zerstörung von CD4+ T-Zellen T-Zellen T-Zellen, Makrophagen Makrophagen Zellen des angeborenen Immunsystems und dendritische Zellen in Schleimhäuten
  • Ausbreitung und Replikation in Lymphknoten Lymphknoten Lymphsystem und anschließend in andere lymphatischen Geweben (mehr CD4+ Zielzellen) → Virämie
  • Ausbreitung auf Plasma Plasma Transfusionsprodukte und andere Organe
  • Serokonversion durch antivirale Immunantwort (ca. 3–7 Wochen)
  • Aktivierung CD8+ zytotoxischer T-Lymphozyten → partielle Eindämmung der Virusreplikation
  • Akutes retrovirales Syndrom:
    • Klinik einer selbstlimitierenden akuten Viruserkrankung
    • Assoziiert mit Millionen Kopien von HIV-RNA/ml Plasma Plasma Transfusionsprodukte
    • Hohes Infektionsrisiko während dieser Periode

Chronische Phase/klinische Latenz:

  • Geringe Virusreplikation in lymphatischen Geweben und langsam fortschreitende T-Zell-Depletion
  • Entstehung von Mutationen durch anhaltende Replikation → Schutz des Virus vor CD8+ zytotoxischer T-Lymphozyten
  • Potenzielle Weiterentwicklung der Virus mit Korezeptorwechsel (anstelle eines passenden Korezeptors kann das Virus entweder an CCR5 oder CXCR4 binden)

AIDS:

  • Ausgedehntes Absterben CD4+ T-Zellen T-Zellen T-Zellen durch anhaltende Aktivierung von T-Zellen T-Zellen T-Zellen
  • Zugrundeliegender Immundefekt führt zu opportunistischen Infektionen (häufige Todesursache)
Zusammenhang zwischen CD4+ T-Zellzahl und Viruslast

Diagramm über die Beziehung von CD4+ T-Zellzahl und Viruslast während des klinischen Verlaufs einer HIV-Infektion und AIDS:
Bei primärer/akuter Infektion (Erstinfektion, Ausbreitung und akutes retrovirales Syndrom) kommt es zur Zunahme der Viruslast (Virämie) bei abnehmenden CD4+ T-Zellen. Diese Periode überdauert mehrere Wochen. In der Phase der klinischen Latenz liegt eine geringe, aber anhaltende Virusreplikation vor und es stellt sich eine allmähliche Abnahme der CD4+ Zellen ein. Der Übergang zum AIDS beschreibt die Folge des Zusammenbruchs der Abwehrkräfte des Wirts, einhergehend mit erschöpften CD4+ T-Zellen und steigender Viruslast. Der Krankheitsprogress prädisponiert für opportunistische Infektionen.

Bild von Lecturio.

Klinik

Kategorien der HIV-Infektion

Die Klassifikation des Centers for Disease Control and Prevention (CDC) gibt an, dass die Anzahl der CD4+-T-Lymphozyten:

  • Ein zuverlässiger Indikator für den Krankheitsverlauf ist
  • Ein Leitfaden zum klinischen und therapeutischen Management der HIV-Infektion darstellt
Tabelle: 1993 überarbeitetes Klassifikationssystem für HIV-Infektionen
Bereiche/Stadien der T-Helfer-Zellen 1 2 3
Klinische Einteilung CD4+ ≥ 500 Zellen/µl CD4+ 200–499 Zellen/µl CD4+ < 200 Zellen/µl*
A: Asymptomatisch oder akute HIV-Krankheit oder Lymphadenopathie-Syndrom (LAS) A1 A2 A3
B: Symptomatisch, nicht A oder C B1 B2 B3
C: AIDS, einschließlich opportunistischer Infektionen, neurologischer Erkrankungen und Tumoren C1 C2 C3
* Eine CD4-Wert unter 200/μl gilt als AIDS-definierend.

Klinischer Verlauf und Symptome

Akutes retrovirales Syndrom (akute Phase):

Chronische Infektion (klinische Latenz):

AIDS:

  • Ohne Behandlung entsteht nach einer chronischen Phase von 7–10 Jahren AIDS
  • AIDS-definierende Krankheiten und Malignome
  • Opportunistische Infektionen
  • Wasting-Syndrom Wasting-Syndrom AIDS-definierende Erkrankungen
  • HIV-assoziierte Enzephalopathie

AIDS

Kaposi-Sarkom

Kutane Läsionen eines Kaposi-Sarkoms

Bild: „Kaposi’s sarcoma“ von OpenStax College. Lizenz: CC BY 3.0

Ausgewählte Infektionen und Erkrankungen

  • Kryptokokkenmeningitis:
    • Hohes Risiko bei CD4+ T-Zellen T-Zellen T-Zellen < 100/µL
    • Symptome sind Kopfschmerzen, Fieber Fieber Fieber, Bewusstseinsstörungen und neurologische Defizite
    • < 40 % präsentieren Meningismus bei körperlicher Untersuchung
    • Diagnostik:
      • Lumbalpunktion inkl. Messung des Öffnungsdrucks
      • Liquor: Leukozyten ↓, Proteine Proteine Proteine und Peptide ↑, Glukose normal/↓
      • Tuschefärbung des Liquor (eingekapselte Hefeorganismen), Erregerkultur
      • Kryptokokken-Antigen-Test im Liquor/Serum
  • Toxoplasma-Enzephalitis:
    • Hohes Risiko bei CD4+ T-Zellen T-Zellen T-Zellen < 100/µL
    • Symptome sind Kopfschmerzen, Verwirrtheit, Fieber Fieber Fieber, Krampfanfälle Krampfanfälle Krampfanfälle im Kindesalter und Lethargie
    • Ataxie Ataxie Ataxie-Teleangiektasien sowie fokale neurologische und sensorische Defizite bei körperlicher Untersuchung
    • Diagnostik:
      • cMRT/cCCT: Intrazerebrale Abszesse mit ringförmigem Kontrastmittelenhancement
      • Test auf Toxoplasma Toxoplasma Toxoplasma/Toxoplasmose gondii IgG-Antikörper
      • Typisches klinisches Syndrom
    • Therapie:
      • Clindamycin (2.400 mg tägl.) oder Sulfadiazin (4 – 6 g tägl.) + Pyrimethamin (50 – 75 mg tägl., zu Beginn 100 mg tägl.) + Calciumfolinat (3 x 10 mg/Woche)
      • Alternativen: Cotrimoxazol oder Atovaquon/ Pyrimethamin
      • Erhaltungstherapie nach 4 – 8 Wochen
  • Disseminierte M. avium- Komplex-Infektion (MAC):
    • Hohes Risiko bei CD4-Zahl < 50/µL
    • Symptome sind Fieber Fieber Fieber, Gewichtsverlust, Nachtschweiß, Bauchschmerzen und Diarrhö
    • Lymphadenopathie Lymphadenopathie Lymphadenopathie und Hepatosplenomegalie bei körperlicher Untersuchung
    • Labordiagnostik:
      • schwere Anämie Anämie Anämie: Überblick und Formen (aufgrund einer Knochenmarkbeteiligung), alkalische Phosphatase ↑, Lactatdehydrogenase ↑
      • Blutkulturen, PCR auf Mykobacterium intracellulare (MAI)
    • Symptom- und Laborkonstellation als Immunrekonstitutionssyndrom (IRS) bekannt
    • Therapie:
      • Makrolid + Ethambutol (1.200 mg/d) + Clarithromycin (1.000 mg/d) + Rifabutin (300 mg/d)
      • CAVE: Ggf. Dosisanpassung bei Interaktion mit antiretroviralen Medikamenten
  • Durch AIDS verursachte Erkrankungen des Nervensystems:

Diagnostik

Diagnostische Herangehensweise

  • Aufklärung vor dem Test:
    • Indikation für einen HIV-Test
    • Risikobewertung (Risikoverhalten der Patient*innen)
    • Auswirkungen positiver Testergebnisse
    • Sensibilisierung für Vertraulichkeit und Nachverfolgung
  • Indikationen für einen Test:
    • Screening: für alle Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen mit erhöhtem Risiko für eine HIV-Infektion sowie alle Schwangeren
    • Verdacht auf eine akute oder chronische HIV-Infektion
  • Laboruntersuchungen:
    • Bei Verdacht:
      • Auf chronische Infektion: HIV-Antigen-Antikörper-Kombinationstests oder Antikörperschnelltests
      • Auf akute/primäre Infektion: HIV-Antigen-Antikörper-Kombinationstests und HIV-Nukleinsäureamplifikationstests (NAAT)
    • Antikörpersuchtest der 4. Generation für HIV-1 und -2
      • Erkennt Antikörper (im Allgemeinen 3–12 Wochen nach der Infektion nachweisbar) und das p24-Antigen von HIV HIV Retroviren: HIV
      • Negatives Ergebnis: keine weiteren Tests erforderlich
      • Positives Ergebnis: Durchführung eines antikörperbasierten Betätigungstests als Ausschluss falsch positiver Ergebnisse
      • Unbestimmtes Ergebnis/Verdacht auf Infektion vor Serokonversion: NAAT (frühestens 10 Tage nach dem mutmaßlichen Infektionsereignis)
    • Andere HIV-Tests:
      • Western Blot: Auftrennung viraler Proteine Proteine Proteine und Peptide nach Molekulargewicht auf Polyacrylamidgel (Ausbildung von 2 Banden = positiv)
      • Reverse Transkriptase-Polymerase-Kettenreaktion (RT-PCR): Virusquantifizierung oder HIV-RNA zur Überwachung (für Verlaufskontrollen)
Flussdiagramm umhüllte RNA-Viren

Algorithmus zur Diagnostik und Differenzierung zwischen HIV-Infektionen, die entweder durch den Subtyp HIV-1 und HIV-2 ausgelöst wurden

Bild von Lecturio.

Zusätzliche Tests und Überwachung

  • HIV-bezogen:
    • CD4+ T-Zellzahl (Bewertung der Immunfunktion)
    • Virale RNA-Last (Beurteilung der Virämie) zur Verlaufskontrolle und Prognose
    • HIV-Resistenztest oder Genotypisierung (Rate der HIV-Resistenz gegenüber der aktuellen Therapie: ca. 10 %)
    • HLA-B*5701:
      • Vor Beginn der Behandlung mit einem Abacavir-Regime einholen
      • Wenn positiv, kein ABC wegen möglicher Überempfindlichkeitsreaktion
  • HBV- und HCV-Serologie (entscheidend für die Therapiewahl)
  • Screening auf andere STDs
  • Weitere wichtige Untersuchungen zur Überwachung und Erkennung von Komorbiditäten:
    • Großes Blutbild mit Differentialblutbild, Gerinnung, Eiweißelektrophorese, ggf. Vitamin B12 Vitamin B12 Folsäure und Vitamin B12 und Folsäure
    • Leberfunktionstests (einige antiretrovirale Medikamente verursachen Veränderungen der Leberfunktion)
    • Nüchternlipidprofil (einige antiretrovirale Medikamente stören den Lipidstoffwechsel)
    • Nüchternglukose oder HbA1c (antiretrovirale Medikamente stören den Glukosestoffwechsel)
    • Calcium, Phosphat Phosphat Elektrolyte, Parathormon, Vitamin-D (einige antiretrovirale Medikamente stören den Knochenstoffwechsel Knochenstoffwechsel Knochenstoffwechsel)
    • Urinuntersuchung (aufgrund der Prävalenz von HIV-Nephropathien)
    • Schwangerschaftstest (Behandlung bei Schwangeren erforderlich)
    • Untersuchung des Augenhintergrunds
    • Untersuchung auf neurologische sowie psychiatrische Erkrankungen
    • Untersuchung auf kardiologische Erkrankungen (Blutdruck, EKG EKG Normales Elektrokardiogramm (EKG), ggf. Echokardiographie, Risikoscores)
    • Koloskopie und rektale Untersuchung zur Früherkennung kolorektaler Dysplasien und Karzinome
  • Verlaufskontrolle:
    • Virale RNA-Belastung (Indikator für das Ansprechen der antiretroviralen Therapie):
      • Viruslast ↓ = wirksame Behandlung
      • Prognostischer Marker der Langzeitbehandlung
    • CD4+ T-Zellzahl: steigt unter antiretroviraler Therapie (ART)

Therapie

Antiretrovirale Medikamente

  • Reverse-Transkriptase-Inhibitoren: stören die Translation viraler RNA RNA Die Ribonukleinsäure – Aufbau, Struktur und verschiedene Arten von RNA in DNA DNA Die Desoxyribonukleinsäure – Aufbau, Struktur und verschiedene Arten der DNA:
    • Nukleosidische Reverse-Transkriptase-Inhibitoren (NRTIs) (z.B. Zidovudin, Emtricitabin, Tenofovir)
    • Nicht-nukleosidische Reverse-Transkriptase-Inhibitoren (NNRTIs) (z.B. Efavirenz, Doravirin, Etravirin)
  • Protease-Inhibitoren (PIs):
    • Verhindern die Spaltung von Proenzymen, die für die Herstellung infektiöser Viruspartikel notwendig sind
    • Beispiele: Atazanavir, Darunavir, Lopinavir
  • Integrase-Inhibitoren (INIs):
    • Verhinderung der Insertion des viralen Genoms in die Wirts-DNA
    • Beispiele: Dolutegravir, Elvitegravir
  • Entry-Inhibitoren (Fusionsinhibitoren):
    • CCR5-Antagonist:
      • Hemmt die Bindung des Virus an die CD4-Zelle, indem es die Bindung am gp120 blockiert
      • Maraviroc
    • Fusionsinhibitoren:
      • Stört die Fusion der Zellmembranen von HIV HIV Retroviren: HIV und der CD4-Zelle
      • Enfuvirtide

Therapieansatz

  • Indikation:
    • Symptomatische HIV-Infektionen
    • Asymptomatische HIV-Infektionen (soll unabhängig der CD40-Zellzahl angeboten werden)
    • Senkung der Infektiosität
  • Ziele:
    • Unterdrückung Plasma-HIV-RNA
    • Verbesserung der immunologischen Kompetenz
    • Reduzierung HIV-assoziierter Komplikationen und Verlängerung der Lebenserwartung
    • Verhinderung von Transmission
  • Vermeidung von Resistenzen: Bei einer HIV-Resistenz wird eine Dreifachtherapie schnell zu einer Einfach- oder Zweifachtherapie
  • Basiskombination der antiretroviralen Therapie (ART) nach deutsch-österreichischer Leitlinie 2019:
    • Die ART besteht in der Regel aus einer klassischen Dreifach- oder dualen Therapie aus 2 NRTIs und entweder einem INI, NNRTI, einem mit Ritronavir geboostertem PI oder aus Lamivudin/Dolutegravir (Kombinationspräparat)
    • Ein Präparat sollte immer liquorgängig sein
    • Nukleosidanalagoga (je eine angegebene Kombination):
    • Kombinationspartner:
      • NNRTI:
        • Doravirin
        • Rilpivirin (nicht bei Virämie > 100.000 RNA-Kopien/ml)
      • PI:
        • Darunavir + 100 mg Ritonavir
        • Alternative: Atazanavir + 100 mg Ritonavir
      • Integrase-Inhibitoren:
        • Bictegravir
        • Dolutegravir
        • Raltegravir
        • Alternative: Elvitegravir
  • Einmal begonnen, muss die Therapie lebenslang durchgeführt werden
  • Begleitend ist eine psychosoziale Betreuung von großer Bedeutung

Immunrekonstitutionelles inflammatorisches Syndrom (IRIS)

  1. Verschlechterung vorbestehender oder unbehandelter opportunistischer Infektionen, wenn eine ART eingeleitet worden ist:
    • Paradoxe IRIS: Verschlechterung einer bekannten oder bereits bestehenden Erkrankung
    • Demaskierende IRIS: Symptome im Zusammenhang mit einer zuvor nicht diagnostizierten Erkrankung
  2. Häufig bei Tuberkulose Tuberkulose Tuberkulose
  3. Beginn: 1 Woche bis einige Monate nach Beginn der ART
  4. Pathogenese: Entzündungsreaktion ähnlich einer Typ-IV-Überempfindlichkeitsreaktion
  5. Therapie:

Prävention und Prophylaxe

Allgemeine Prävention

Aufklärung der Risikogruppen und der Bevölkerung über Infektionsmodus und Prophylaxe: Das
HIV HIV Retroviren: HIV wird bevorzugt durch Geschlechtsverkehr oder Kontakt mit infektiösem Blut übertragen.

  • Meiden wechselnder Sexualpartner*innen und Prostitution, Benutzung von Kondomen
  • Benutzung von Einmalspritzen und -nadeln bei i.v.-Drogenkonsum
  • Screening aller Blutspender*innen auf HIV-Infektion
  • Minimierung von Fremdbluttransfusionen durch:
    • Eigenblutspenden und -transfusionen bei planbaren Operationen
    • Maschinelle Autotransfusion
  • Anhalten der Patient*innen zur Information medizinischen Personals vor Behandlungen
  • Richtige persönliche Schutzausrüstung für medizinisches Fachpersonal
  • Opioid-Substitutionstherapie (illegaler Drogen- und Injektionsgebrauch ↓)
  • Angemessene prä- und perinatale Betreuung (um die Transmission auf Säuglinge zu reduzieren)
  • Prä- und Postexpositionsprophylaxe
  • ART für infizierte Personen

Prophylaxe

  • Postexpositionsprophylaxe:
    • Innerhalb von 24 (maximal 72 Stunden) nach Exposition; optimal innerhalb von 2 Stunden
    • 28-30 Tage
    • Optionen:
    • Alternativen:
      • Tenofovir-Disoproxil/Emtricitabin + Darunavir 800 mg + 100 mg Ritonavir
      • Tenofovir-Alafenamid/Emtricitabin/Elvitegravir/Cobicistat
    • Dosierungen für Erwachsene und Kinder/Jugendliche ab 12 Jahren mit einem Körpergewicht >35 kg
    • Bei Resistenz ist keine der Therapien wirksam
  • Präexpositionsprophylaxe (PrEP):
    • Reduzierung des Risikos von gesunden Hochrisikopersonen in Gebieten mit hoher Inzidenz:
      • Sexualpartner*innen von HIV-infizierten Patient*innen
      • MSM oder Transgender-Personen mit der Angabe von analem Sex ohne Kondom innerhalb der letzten 3-6 Monate und/oder voraussichtlich in den nächsten Monaten bzw. einer STD in den letzten 12 Monaten
      • Menschen mit Sex ohne Kondom mit Partner*innen, bei denen eine nicht diagnostizierte HIV-Infektion wahrscheinlich ist
      • Virämische Partner*in ohne ART oder am Therapiebeginn
  • Orales Kombipräparat: Emtricitabin/Tenofovirdisoproxil
  • Perinatale Prophylaxe:
    • Höchstes Risiko einer HIV-Transmission besteht während der Geburt
    • Ziel ist es, die Transmission (von der Mutter auf das Baby) zu verhindern:
      • Sofortige Behandelung bei Neugeborenen HIV-positiver Patient*innen unabhängig der Viruslast
      • Ggf. Eskalation des Therapieregimes
    • Zidovudin oder Dreifachtherapie (je nach mütterlicher Viruslast/Transmissionsrisiko) als Prophylaxe

HIV besonderer Bevölkerungsgruppen

Schwangerschaft Schwangerschaft Schwangerschaft: Diagnostik, mütterliche Physiologie und Routineversorgung

  • Testung:
    • HIV-Antikörpertest im Rahmen der Schwangerschaftsvorsorge
    • Wiederholung des Tests im 3. Trimenon bei Patientinnen mit hohem Risiko für eine HIV-Infektion
    • Wiederholung bei Patient*innen mit STDs
  • Transmission:
  • Von Viruslast der Mutter abhängiges Risiko
  • Therapie der Mutter:
    • Reduzierung der Transmissionswahrscheinlichkeit:
      • ART während der Schwangerschaft Schwangerschaft Schwangerschaft: Diagnostik, mütterliche Physiologie und Routineversorgung (spätestens ab 2. Trimenon)
      • Bei Viruslast > 50 HIV-RNA Kopien/ml Empfehlung zum Stillverzicht
      • Darunter partizipative Abwägung von Nutzen und Risiko
      • Kombinationspartner 1:
        • Empfehlung:
          • Tenofovir-DF/Emtricitabin 300 mg/200 mg 1 x tgl.
          • Abacavir/Lamivudin 600 mg/300 mg 1 x tgl. (nicht bei HLA-B 5701 + Vorsicht bei Ausgangsviruslast >100.000 Kopien HIV-RNA/ml, wenn nicht in Kombination mit Dolutegravir)
        • Alternativen:
          • Zidovudin/Lamivudin 300 mg/150 mg 2 x tgl. oder 250 mg + 150 mg als Einzelsubstanzen 2 x tgl.
      • Kombinationspartner 2:
        • NNRTI:
          • Empfehlung:
            • Rilpivirin 25 mg (+ Tenofovir/Emtricitabin als Eintablettenregime) 1x tgl. (Nicht bei Ausgangsviruslast >100.000 Kopien HIV-RNA/ml)
          • Alternative:
            • Nevirapin 200 mg 2x tgl. (Dosierung in den ersten 2 Wochen 1 x 200 mg, dann 2 x 200 mg, zu anderen Dosierungen existiert keine Evidenz; Gefahr der Hepatotoxizität bei CD4 Zellen 250/µl vor Therapiebeginn)
        • PI:
          • Empfehlung:
            • Darunavir 600 mg + Ritonavir 100 mg 2 x tgl.
          • Alternative:
            • Atazanavir 300 mg + Ritonavir 100 mg 1 x tgl.
            • Lopinavir (mit Ritonavir geboostert) 400 mg/100 mg 2 x tgl.
        • Intergraseinhibitoren:
          • Empfehlung:
            • Raltegravir 400 mg 2 x tgl.
            • Dolutegravir 50 mg 1 x tgl. (erst ab 8. SSW)
  • Bei nicht therapierten Müttern ohne ART (hohes Transmissionsrisiko): wenn möglich Sectio
    • Geburtsmethoden für Mütter mit ART:
      • Mütterliche Viruslast > 1.000 Kopien/ml (hohes Transmissionsrisiko): elektive Sectio ab SSW 27+0 (vor Wehen und Blasensprung)
      • Mütterliche Viruslast > 50 Kopien/ml:
        • Ggf. Therapiewechsel und Resistenzüberprüfung; vaginale Entbindung möglich (Entscheidung nach geburtshilflicher Indikation)
        • Bei anhaltender Viruslast elektive Sectio ab SSW 37+0
      • Mütterliche Viruslast < 50 Kopien/ml: vaginale Entbindung möglich (Entscheidung nach geburtshilflicher Indikation)
    • Postpartal: Fortsetzen der Behandlung der Mutter

Neugeborene

  • HIV-Diagnostik für alle Säuglinge mit perinataler HIV-Exposition:
    • PCR (HIV-RNA- oder HIV-DNA-Nukleinsäuretests):
      • Kein HIV-Antikörpersuchtest
      • Falsch positive Ergebnisse bei Antikörpertests bei Kindern < 18 Monate (zirkulierende maternale Antikörper)
    • Zeitlicher Abstand:
      • 14–21 Tage
      • 1-2 Monate
      • 4–6 Monate
  • Geringes Risiko einer perinatalen HIV-Transmission:
  • Hohes Risiko einer perinatalen HIV-Transmission:
  • Vermutete Exposition bei Neugeborenen:
    • Bei:
      • Müttern, die bei der Geburt oder nach der Geburt mindestens einen positiven HIV-Test haben
      • Müttern, deren Neugeborene einen positiven HIV-Antikörpertest haben
    • Gleiche Therapie wie bei mutmaßlicher HIV-Infektion
  • Neugeborene mit HIV HIV Retroviren: HIV: ART mit Dreifachtherapie mit angepasster Dosis

Kinder

  • Transmission:
    • Vertikale Transmission (häufigster Transmissionsweg)
    • Sonstiges: Bluttransfusion Bluttransfusion Transfusionsprodukte, sexueller Missbrauch Sexueller Missbrauch Sexueller Missbrauch, Injektion von Drogen
    • Erhöhtes Risiko einer HIV-Infektion bei ungeschütztem Geschlechtsverkehr und bei Jungen im Teenageralter, die Geschlechtsverkehr mit gleichgeschlechtlichen Partnern haben
  • Klinik:
    • Kinder:
      • Schnelle Progression bei Säuglingen: Entwickeln bereits früh schwere AIDS-Symptome, die zum Tod führen (im Alter von 2–4 Jahren)
      • Besondere Kennzeichen: Kleinwuchs Kleinwuchs Kleinwuchs bei Kindern, Entwicklungsverzögerung, Aspirations- und Schluckprobleme, rezidivierende Otitiden und verzögerte Pubertät Pubertät Pubertät
    • Jugendliche: oft asymptomatisch, bis die CD4-Zahl sinkt
    • Weitere Befunde:
      • Opportunistische Infektionen
      • Organmanifestationen (z.B. Nephropathie, Enzephalopathie, Hepatitis)
      • Malignität (z.B. Non-Hodgkin-Lymphom)
  • Diagnose:
    • < 18 Monate: PCR (HIV-RNA- oder HIV-DNA-Nukleinsäuretests), kein HIV-Antikörpersuchtest
    • > 18 Monate: HIV-Antikörpersuchtest
  • Therapie:
    • ART (Dreifachtherapie)
    • Behandlung opportunistischer Infektionen
  • Prävention:
    • Routinemäßige Tests (Prävention bei exponierten Patient*innen-Gruppen, mit der Möglichkeit, die Maßnahme abzulehnen)
    • Behandelung Schwangerer zur Reduktion der Viruslast (Transmission ↓)
    • Säuglingsprophylaxe
    • Stillverzicht
    • Routinescreening ab 16 Jahren in Hochprävalenzgebieten
  • Immunologische Stadien der HIV-Infektion:
    • Abhängig vom Alter und der Anzahl der CD4-Zellen
    • Bei opportunistischer Infektion im Stadium 3 → AIDS, unabhängig von der CD4-Zellzahl
Tabelle: Einteilung von HIV-Infektionen und von AIDS basierend auf der altersspezifischen CD4+ T-Lymphozytenzahl bzw. prozentualem Anteil
Stadium Alter < 1 Jahr Alter 1–6 Jahre Alter ≥ 6 Jahre
1 ≥ 1.500 Zellen/µL bzw. ≥ 34 % ≥ 1.000 Zellen/µL bzw. ≥ 30 % ≥ 500 Zellen/µL bzw. ≥ 26 %
2 750–1.499 Zellen/µl bzw. 26-33 % 500–999 Zellen/µL bzw. 22-29 % 200–499 Zellen/µl bzw. 14-25 %
3 (AIDS) < 750 Zellen/µL bzw. < 26 % < 500 Zellen/µL bzw. < 22 % < 200 Zellen/µL bzw. < 14 %

Ältere Menschen

  • Im Jahr 2018 waren > 50 % der HIV-infizierten US-Amerikaner > 50 Jahre
  • Besondere Herausforderungen:
    • Altersbedingte Leber-/Nierenfunktionsstörungen → Verstärkung von Nebenwirkungen von ART oder Arzneimitteltoxizität
    • Höheres Risiko für Arzneimittelwechselwirkungen
    • Erhöhung des Risikos für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Knochenschwund und Krebserhöhen durch Alter und HIV HIV Retroviren: HIV

Differentialdiagnosen

  • Infektiöse Mononukleose Infektiöse Mononukleose Infektiöse Mononukleose: ansteckende Virusinfektion, die durch das Epstein-Barr-Virus Epstein-Barr-Virus Epstein-Barr-Virus verursacht wird. Die Transmission erfolgt über den Kontakt mit infiziertem Speichel. Klinische Manifestationen sind Fieber Fieber Fieber, EBV-Tonsillitis und Lymphadenopathie Lymphadenopathie Lymphadenopathie. Die Infektion kann einem akuten retroviralen Syndrom ähneln. Die Diagnose wird klinisch gestellt und durch heterophile Antikörpertests bestätigt.
  • Toxoplasmose Toxoplasmose Toxoplasma/Toxoplasmose: eine Erkrankung, die durch T. gondii, einem Parasiten, verursacht wird, der im Katzendarm lebt. Die Übertragung erfolgt durch den Verzehr von rohem Fleisch oder durch mit Katzenkot verunreinigter Nahrung. Die Klinik hängt von der Immunität des Wirts ab. Immunkompetente Patient*innen haben in der Regel keine oder nur leichte Virussymptome. Immungeschwächte Patient*innen entwickeln zerebrale oder okuläre Toxoplasmose Toxoplasmose Toxoplasma/Toxoplasmose.
  • Kryptokokkose: Pilzinfektion, die am häufigsten immungeschwächte Patient*innen betrifft (z.B. AIDS, Malignität, Transplantatempfänger, dauerhafte Anwendung von Kortikosteroiden). Die Patient*innen stellen sich mit Kopfschmerzen und Bewusstseinsveränderungen vor. Kryptokokken-Kapselantigene in Liquor und Kultur werden für die Diagnose herangezogen.
  • Hodgkin-Lymphom Hodgkin-Lymphom Hodgkin-Lymphom: eine maligne Erkrankung der B-Lymphozyten innerhalb der Lymphknoten Lymphknoten Lymphsystem. Das Krankheitsbild präsentiert sich klinisch mit einer tastbaren, indolenten Lymphadenopathie Lymphadenopathie Lymphadenopathie (vorwiegend okzipital, supraklavikulär und axillär). Eine B-Symptomatik ( Fieber Fieber Fieber, Nachtschweiß und Gewichtsverlust) liegt zumeist ebenfalls vor. Der pathognomische histologische Befund ist eine Reed-Sternberg-Zelle (Riesen-B-Zellen mit eosinophilen Einschlüssen).

Quellen

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  17. Herold, G. (2021) Innere Medizin 2021. De Gruyter. ISBN: 978-3-11-073889-6
  18. Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) – Ständige Kommission Leitlinien. Deutsch-Österreichische (S2k) Leitlinie zur antiretroviralen Therapie der HIV-1-Infektion (2020). AWMF-Registriernummer 055-001. https://register.awmf.org/assets/guidelines/055-001l_Antiretrovirale_Therapie_der_HIV_Infektion__2021-06.pdf (Zugriff am 13.11.2022).
  19. Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) – Ständige Kommission Leitlinien. Deutsch-Österreichische (S2k) HIV-Therapie in der Schwangerschaft und bei HIV-exponierten Neugeborenen (2020). AWMF-Registriernummer 055-002. https://register.awmf.org/assets/guidelines/055-002l_S2k_HIV-Therapie-Schwangerschaft-und-HIV-exponierten_Neugeborenen_2020-10_01.pdf (Zugriff am 13.11.2022).
  20. Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) – Ständige Kommission Leitlinien. Deutsch-Österreichische (S2k) Leitlinie zur medikamentösen Postexpositionsprophylaxe (PEP) nach HIV-Exposition (2022). AWMF-Registriernummer 055-004. https://register.awmf.org/assets/guidelines/055-004l_S2k_Medikamentoese-Postexpositionsprophylaxe-PEP-nach-HIV-Exposition_2022-06.pdf (Zugriff am 13.11.2022).
  21. Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) – Ständige Kommission Leitlinien. Deutsch-Österreichische (S2k) Leitlinie zur HIV-Präexpositionsprophylaxe (2018). AWMF-Registriernummer 055-008. https://register.awmf.org/assets/guidelines/055-008l_S2k_HIV-Praeexpositionsprophylaxe_2019-01_01.pdf (Zugriff am 13.11.2022).
  22. Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) – Ständige Kommission Leitlinien. Deutsch-Österreichische (S2k) Leitlinien zur antiretroviralen Therapie der HIV-Infektion bei Kindern und Jugendlichen (2019). AWMF-Registriernummer 048-011. https://register.awmf.org/assets/guidelines/048-011l_S2k_antiretrovirale_Therapie_der_HIV_Infektion_bei_Kindern_Jugendlichen_2019-12.pdf (Zugriff am 13.11.2022).
  23. Robert Koch-Institut. HIV/AIDS in Deutschland – Eckdaten der Schätzung. Epidemiogische Kurzinformtion des Robert Koch-Instituts (Stand: Ende 2020). https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/H/HIVAIDS/Eckdaten/EckdatenDeutschland.pdf?__blob=publicationFile (Zugriff am 25.10.2022).

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eLearning Award 2023

Lecturio und die Exporo-Gruppe wurden für ihre digitale Compliance-Akademie mit dem eLearning Award 2023 ausgezeichnet.

eLearning Award 2019

Lecturio und die TÜV SÜD Akademie erhielten für den gemeinsam entwickelten Online-Kurs zur Vorbereitung auf den
Drohnenführerschein den eLearning Award 2019 in der Kategorie “Videotraining”.

Comenius-Award 2019

Comenius-Award 2019

Die Lecturio Business Flat erhielt 2019 das Comenius-EduMedia-Siegel, mit dem die Gesellschaft für Pädagogik, Information und Medien jährlich pädagogisch,  inhaltlich und gestalterisch
herausragende didaktische Multimediaprodukte auszeichnet.

IELA-Award 2022

Die International E-Learning Association, eine Gesellschaft für E-Learning Professionals und Begeisterte, verlieh der Lecturio Learning Cloud die Gold-Auszeichnung in der Kategorie “Learning Delivery Platform”.

Comenius-Award 2022

In der Kategorie “Lehr- und Lernmanagementsysteme” erhielt die Lecturio Learning Cloud die Comenius-EduMedia-Medaille. Verliehen wird der Preis von der Gesellschaft für Pädagogik, Information und Medien für pädagogisch, inhaltlich und gestalterisch herausragende Bildungsmedien.

B2B Award 2020/2021

Die Deutsche Gesellschaft für Verbraucherstudien (DtGV) hat Lecturio zum Branchen-Champion unter den deutschen Online-Kurs-Plattformen gekürt. Beim Kundenservice belegt Lecturio den 1. Platz, bei der Kundenzufriedenheit den 2. Platz.

B2B Award 2022

Für herausragende Kundenzufriedenheit wurde Lecturio von der Deutschen Gesellschaft für Verbraucherstudien (DtGV) mit dem deutschen B2B-Award 2022 ausgezeichnet.
In der Rubrik Kundenservice deutscher Online-Kurs-Plattformen belegt Lecturio zum zweiten Mal in Folge den 1. Platz.

Simon Veiser

Simon Veiser beschäftigt sich seit 2010 nicht nur theoretisch mit IT Service Management und ITIL, sondern auch als leidenschaftlicher Berater und Trainer. In unterschiedlichsten Projekten definierte, implementierte und optimierte er erfolgreiche IT Service Management Systeme. Dabei unterstützte er das organisatorische Change Management als zentralen Erfolgsfaktor in IT-Projekten. Simon Veiser ist ausgebildeter Trainer (CompTIA CTT+) und absolvierte die Zertifizierungen zum ITIL v3 Expert und ITIL 4 Managing Professional.

Dr. Frank Stummer

Dr. Frank Stummer ist Gründer und CEO der Digital Forensics GmbH und seit vielen Jahren insbesondere im Bereich der forensischen Netzwerkverkehrsanalyse tätig. Er ist Mitgründer mehrerer Unternehmen im Hochtechnologiebereich, u.a. der ipoque GmbH und der Adyton Systems AG, die beide von einem Konzern akquiriert wurden, sowie der Rhebo GmbH, einem Unternehmen für IT-Sicherheit und Netzwerküberwachung im Bereich Industrie 4.0 und IoT. Zuvor arbeitete er als Unternehmensberater für internationale Großkonzerne. Frank Stummer studierte Betriebswirtschaft an der TU Bergakademie Freiberg und promovierte am Fraunhofer Institut für System- und Innovationsforschung in Karlsruhe.

Sobair Barak

Sobair Barak hat einen Masterabschluss in Wirtschaftsingenieurwesen absolviert und hat sich anschließend an der Harvard Business School weitergebildet. Heute ist er in einer Management-Position tätig und hat bereits diverse berufliche Auszeichnungen erhalten. Es ist seine persönliche Mission, in seinen Kursen besonders praxisrelevantes Wissen zu vermitteln, welches im täglichen Arbeits- und Geschäftsalltag von Nutzen ist.

Wolfgang A. Erharter

Wolfgang A. Erharter ist Managementtrainer, Organisationsberater, Musiker und Buchautor. Er begleitet seit über 15 Jahren Unternehmen, Führungskräfte und Start-ups. Daneben hält er Vorträge auf Kongressen und Vorlesungen in MBA-Programmen. 2012 ist sein Buch „Kreativität gibt es nicht“ erschienen, in dem er mit gängigen Mythen aufräumt und seine „Logik des Schaffens“ darlegt. Seine Vorträge gestaltet er musikalisch mit seiner Geige.

Holger Wöltje

Holger Wöltje ist Diplom-Ingenieur (BA) für Informationstechnik und mehrfacher Bestseller-Autor. Seit 1996 hat er über 15.800 Anwendern in Seminaren und Work-shops geholfen, die moderne Technik produktiver einzusetzen. Seit 2001 ist Holger Wöltje selbstständiger Berater und Vortragsredner. Er unterstützt die Mitarbeiter von mittelständischen Firmen und Fortune-Global-500- sowie DAX-30-Unternehmen dabei, ihren Arbeitsstil zu optimieren und zeigt Outlook-, OneNote- und SharePoint-Nutzern, wie sie ihre Termine, Aufgaben und E-Mails in den Griff bekommen, alle wichtigen Infos immer elektronisch parat haben, im Team effektiv zusammenarbeiten, mit moderner Technik produktiver arbeiten und mehr Zeit für das Wesentliche gewinnen.

Frank Eilers

Frank Eilers ist Keynote Speaker zu den Zukunftsthemen Digitale Transformation, Künstliche Intelligenz und die Zukunft der Arbeit. Er betreibt seit mehreren Jahren den Podcast „Arbeitsphilosophen“ und übersetzt komplexe Zukunftsthemen für ein breites Publikum. Als ehemaliger Stand-up Comedian bringt Eilers eine ordentliche Portion Humor und Lockerheit mit. 2017 wurde er für seine Arbeit mit dem Coaching Award ausgezeichnet.

Yasmin Kardi

Yasmin Kardi ist zertifizierter Scrum Master, Product Owner und Agile Coach und berät neben ihrer Rolle als Product Owner Teams und das höhere Management zu den Themen agile Methoden, Design Thinking, OKR, Scrum, hybrides Projektmanagement und Change Management.. Zu ihrer Kernkompetenz gehört es u.a. internationale Projekte auszusteuern, die sich vor allem auf Produkt-, Business Model Innovation und dem Aufbau von Sales-Strategien fokussieren.

Leon Chaudhari

Leon Chaudhari ist ein gefragter Marketingexperte, Inhaber mehrerer Unternehmen im Kreativ- und E-Learning-Bereich und Trainer für Marketingagenturen, KMUs und Personal Brands. Er unterstützt seine Kunden vor allem in den Bereichen digitales Marketing, Unternehmensgründung, Kundenakquise, Automatisierung und Chat Bot Programmierung. Seit nun bereits sechs Jahren unterrichtet er online und gründete im Jahr 2017 die „MyTeachingHero“ Akademie.

Andreas Ellenberger

Als akkreditierter Trainer für PRINCE2® und weitere international anerkannte Methoden im Projekt- und Portfoliomanagement gibt Andreas Ellenberger seit Jahren sein Methodenwissen mit viel Bezug zur praktischen Umsetzung weiter. In seinen Präsenztrainings geht er konkret auf die Situation der Teilnehmer ein und erarbeitet gemeinsam Lösungsansätze für die eigene Praxis auf Basis der Theorie, um Nachhaltigkeit zu erreichen. Da ihm dies am Herzen liegt, steht er für Telefoncoachings und Prüfungen einzelner Unterlagen bzgl. der Anwendung gern zur Verfügung.

Zach Davis

Zach Davis ist studierter Betriebswirt und Experte für Zeitintelligenz und Zukunftsfähigkeit. Als Unternehmens-Coach hat er einen tiefen Einblick in über 80 verschiedene Branchen erhalten. Er wurde 2011 als Vortragsredner des Jahres ausgezeichnet und ist bis heute als Speaker gefragt. Außerdem ist Zach Davis Autor von acht Büchern und Gründer des Trainingsinstituts Peoplebuilding.

Wladislav Jachtchenko

Wladislaw Jachtchenko ist mehrfach ausgezeichneter Experte, TOP-Speaker in Europa und gefragter Business Coach. Er hält Vorträge, trainiert und coacht seit 2007 Politiker, Führungskräfte und Mitarbeiter namhafter Unternehmen wie Allianz, BMW, Pro7, Westwing, 3M und viele andere – sowohl offline in Präsenztrainings als auch online in seiner Argumentorik Online-Akademie mit bereits über 52.000 Teilnehmern. Er vermittelt seinen Kunden nicht nur Tools professioneller Rhetorik, sondern auch effektive Überzeugungstechniken, Methoden für erfolgreiches Verhandeln, professionelles Konfliktmanagement und Techniken für effektives Leadership.

Alexander Plath

Alexander Plath ist seit über 30 Jahren im Verkauf und Vertrieb aktiv und hat in dieser Zeit alle Stationen vom Verkäufer bis zum Direktor Vertrieb Ausland und Mediensprecher eines multinationalen Unternehmens durchlaufen. Seit mehr als 20 Jahren coacht er Führungskräfte und Verkäufer*innen und ist ein gefragter Trainer und Referent im In- und Ausland, der vor allem mit hoher Praxisnähe, Humor und Begeisterung überzeugt.

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