Gutartige Knochentumore sind eine Gruppe benigner, langsam wachsender Neoplasien, die aus Knorpel- oder Knochengewebe entstehen. Diese Läsionen weisen unterschiedliche charakteristische Merkmale auf, wie zum Beispiel enossale Reaktionen mit intraossärer Verkalkung und Knochenbildung. Es gibt eine Vielzahl an gutartigen Knochentumoren; behandelt werden in diesem Artikel das Osteoidosteom, das Osteoblastom, das Osteochondrom, das Osteom und Riesenzelltumoren. Die Diagnose wird in der Regel durch ein Röntgenbild gestellt, welches lokale Läsionen im Knochen Knochen Aufbau der Knochen mit scharfen Rändern und ohne Beteiligung der Weichteile zeigt. Manchmal kann auch eine Biopsie erforderlich sein. Asymptomatische Läsionen erfordern keine Behandlung; bei symptomatischen Läsionen und/oder zur Vorbeugung pathologischer Frakturen kann eine chirurgische Entfernung oder Kürettage erforderlich sein.
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Lernleitfaden
Medizin ➜
Histologisch gesicherter Fall eines Osteoms im Bereich des Os ethmoidale bei einem 15-jährigen Jungen mit Schmerzen in der linken Orbita und rezidivierender Sinusitis seit 6 Monaten a: CT-Scan (Knochenfenster) zeigt eine gut umschriebene Raumforderung (Pfeil) mit Verknöcherung unterschiedlicher Dichte. Der periphere dichte Anteil entspricht einem Elfenbeinosteom (Pfeil), während der zentrale Anteil (Sternchen) einem trabekulären Osteom entspricht. b: Korrespondierende T1-gewichtete MRT Bildgebung des Schädels nach der i.v. Gabe von Gadolinium. Der zentrale Osteomanteil (trabekulärer Knochen mit Mark) verstärkt sich nach Kontrastmittelgabe (Sternchen). Ohne CT kann der elfenbeinfarbene Osteomanteil als Luft fehlinterpretiert werden.
Bild: „Two histologically proven cases of osteoma“ von Neuroradiology. Lizenz: CC0 1.0Histopathologische Aufnahme eines Mittelohr-Osteoms:
Zu sehen sind Fragmente von Lamellenknochen sowie Bereiche mit normalem Knochenmark.
CT-Aufnahme eines Osteoblastoms
Bild: „Coronal multislice computed tomography image of osteoblastoma’“ von Cikojević D, Colović Z, Lozić B, Klančnik M. Lizenz: CC BY 2.0Histopathologische Aufnahme eines Osteoblastoms:
Nachweis osteoider Verkalkungen, die von plump erscheinenden Osteoblasten ausgekleidet sind.
Die schräge Röntgenaufnahme des rechten Arms zeigt eine Weichteilschwellung über einem breitbasigen Osteochondrom, das vom Humerus ausgeht und zur Brustwand hin gerichtet ist.
Bild: „Oblique radiograph of the right arm shows soft tissue swelling overlying a broad-based osteochondroma arising from the humerus and directed towards the chest wall.“ von Maras Ozdemır Z, Karakaplan M, Kahraman AS, Karadag N. Lizenz: CC BY 3.0.Beispiele für Röntgenbilder, die multiple Osteochondrome im Bereich des Knies (A), des Beckens und des proximalen Femurs (B) zeigen; Tafel C zeigt die Deformität des Unterarms (Verkürzung der Ulna mit sekundärer Krümmung des Radius), die bei 39–60 % gefunden wird.
Bild: „Examples of radiographs demonstrating multiple osteochondromas around the knee (A) and at the pelvis and proximal femur (B), while (C) demonstrates the deformity of the forearm (shortening of the ulna with secondary bowing of radius) that is found in 39%–60% of the patients.“ von Bovée JV. Lizenz: CC BY 2.0Die histologische Untersuchung bestätigt die klinische Diagnose eines Osteochondroms:
A) Man sieht knorpelüberzogenen trabekulären Knochen, der von fibrösem perichondrialem Gewebe bedeckt ist.
B) Die knorpelige Kappe des Osteochondroms zeigt keine Anzeichen einer malignen Transformation
„Seifenblasen“-Erscheinung eines Riesenzelltumors im 4. Mittelfußknochen
Bild: „„Giant cell tumor of bone08“ von . Lizenz: CCO 1.0Riesenzelltumor des linken distalen Femurs:
A: Röntgenfilm zeigt osteolytische Zerstörung und kortikale Ausdünnung am linken Femurkondylus.
B und C: T1-gewichtete MRT zeigt geringes Signal am distalen Femur und einen seitlich sichtbaren Tumor, der die Vorderseite der Kortikalis durchdringt.
Histologischer Befund eines Riesenzelltumors des Knochens:
Der Tumor besteht aus runden, einkernigen Stromazellen und gleichmäßig verstreuten vielkernigen Riesenzellen (viele enthalten eine große Anzahl von Kernen). Charakteristisch ist, dass die Kerne der Stromazellen und der Riesenzellen sehr ähnlich sind.