Glücksspielsucht

Eine Glücksspielsucht ist ein chronisches, wiederkehrendes, maladaptives Glücksspielverhalten, das zu Beeinträchtigungen im sozialen oder persönlichen Leben führt. Die Störung fällt unter den Begriff der Suchterkrankungen, da ein starker Zwang zum Glücksspiel sowie Toleranz und Entzugserscheinungen auftreten, die denen des Drogenkonsums ähneln. Die Glücksspielstörung unterscheidet sich vom nicht pathologischen Glücksspiel durch die Höhe der tolerierbaren Risiken. Die Störung kann mit Psychotherapie Psychotherapie Psychotherapie und Medikamenten behandelt werden. Die Prognose ist in der Regel schlecht, mit einer hohen Rückfall- und Komplikationsrate.

Aktualisiert: 30.05.2023

Redaktionelle Verantwortung: Stanley Oiseth, Lindsay Jones, Evelin Maza

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Überblick

Definition

Glücksspiel ist definiert als das Aussetzen von etwas Wertvollem in der Hoffnung, etwas Wertvolleres zu gewinnen.

  • Gekennzeichnet durch wiederholtes Wettverhalten
  • Kann negative Auswirkungen auf die Finanzen, den Beruf, das Privatleben oder andere Beziehungen einer Person haben
  • Meistens eine chronische Erkrankung
  • Hohes Risiko eines Rückfalls

Epidemiologie

  • Prävalenz: ca. 0,5 % der deutschen Bevölkerung
  • Frauen* < Männer*
  • < 10 % der erwachsenen Glücksspieler*innen entwickeln ein Glücksspielproblem
  • Erhöhte Inzidenz bei Personen mit einer familiären Vorgeschichte psychiatrischer Störungen
  • < ein Viertel der Glücksspiel-Abhängigen sucht professionelle Hilfe auf.

Pathophysiologie

  • Annahme: Die impulsiven und riskanten Verhaltensweisen führen auf Probleme mit der neurokognitiven Funktion der frontostriatalen Schaltkreise zurück.
  • Im Vergleich zu gesunden Kontrollpersonen haben Menschen mit einer Glücksspielsucht Defizite in:
    • Hemmung
    • Planun
    • Zeitmanagement
  • Neuroimaging zeigt eine verringerte Aktivität im ventralen Striatum und im ventromedialen/ventrolateralen präfrontalen Kortex während belohnenden Ereignissen.

Diagnostik

ICD-11:

  • Anhaltendes und wiederkehrendes problematisches Glücksspielverhalten führt zu einer klinisch bemerkenswerten Beeinträchtigung oder einem Leidensdruck.
  • Kriterien:
    • Beeinträchtigung der Kontrolle über das Glücksspielverhalten (z. B. Beginn, Häufigkeit, Intensität)
    • Zunehmende Priorität des Spielverhaltens: Spielen Vorrang vor anderen Lebensinteressen und täglichen Aktivitäten
    • Fortsetzung oder Eskalation des Glücksspielverhaltens trotz negativer Folgen, z. B.:
      • Ehekonflikt aufgrund des Glücksspielverhaltens
      • Wiederholte und erhebliche finanzielle Verluste
      • Negative Auswirkungen auf die Gesundheit
    • Das Muster des Glücksspielverhaltens kann kontinuierlich oder episodisch und wiederkehrend sein über einen längeren Zeitraum (z. B. 12 Monate)
  • Nicht erklärbar durch eine andere psychische Störung (z. B. eine manische Episode)
  • Keine Wirkung einer Substanz oder eines Medikaments

ICD-10:

  • Aufgeführt als pathologisches Spielen
  • Kriterien:
    • Häufig wiederholtes episodenhaftes Glücksspiel, das die Lebensführung der betroffenen Person beherrscht
    • Spielen führt zu Verfall der sozialen, beruflichen, materiellen und familiären Werte und Verpflichtungen 
    • Intensiver, kaum kontrollierbarer Drang zum Glücksspiel, verbunden mit einer gedanklichen und bildlichen Beschäftigung mit dem Glücksspiel und seinen Begleitumständen

Therapie

Psychotherapie Psychotherapie Psychotherapie

  • 1. Wahl: kognitive Verhaltenstherapie Kognitive Verhaltenstherapie Psychotherapie
  • Ziele:
    • Psychoedukation
    • Identifizierung des Drangs zum Glücksspiel
    • Schaffung von Aktivitäten, um den Drang zu mildern
  • Alternative: Gruppentherapie mit einem 12-Schritte-Programm (Anonyme Spieler)

Pharmakotherapie

Opioidantagonisten ( Naltrexon Naltrexon Opioid-Analgetika) werden häufig eingesetzt.

  • Wirkungsmechanismus: Beeinflussung der mesolimbischen Bahn
  • Studien belegen eine Verringerung von Spieltrieb und -verhalten.

Differentialdiagnosen

  • Bipolare Störung Bipolare Störung Bipolare Störung: eine stark rezidivierende psychiatrische Erkrankung, die durch schwankende Phasen manischer/hypomanischer Merkmale (Ablenkbarkeit, Impulsivität, erhöhte Aktivität, verminderter Schlaf, Redseligkeit, Grandiosität, Ideenflucht) und depressiver Symptome gekennzeichnet ist. Die Behandlung umfasst Stimmungsstabilisatoren wie Lithium, Antikonvulsiva und Antipsychotika. Verlust des Urteilsvermögens und Glücksspiel sind häufige Merkmale einer manischen Episode. Eine sorgfältige Anamnese muss ausschließen, dass dem Glücksspielverhalten eine bipolare Störung Bipolare Störung Bipolare Störung zugrunde liegt.
  • Nichtpathologisches Glücksspiel: wenn ein Patient die Kriterien für die Diagnose nicht erfüllt oder am professionellen oder sozialen Glücksspiel teilnimmt. Diese Art des Glücksspiels ist in der Regel mit einem geringeren oder akzeptablen Risiko verbunden als das Glücksspiel, das bei einer Spielstörung auftritt.

Quellen

  1. Sadock BJ, Sadock VA, & Ruiz P. (2014). Kaplan and Sadock’s synopsis of psychiatry: Behavioral sciences/clinical psychiatry (11. Auflage), Kapitel 20, Substance use and addictive disorders,S. 690-693. Philadelphia, PA: Lippincott Williams and Wilkins.
  2. Leppink, E. (2017). Gambling disorder and related behavioral addictions. DeckerMed Medicine.
  3. ICD-11 for Mortality and Morbidity Statistics

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Comenius-Award 2019

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Simon Veiser

Simon Veiser beschäftigt sich seit 2010 nicht nur theoretisch mit IT Service Management und ITIL, sondern auch als leidenschaftlicher Berater und Trainer. In unterschiedlichsten Projekten definierte, implementierte und optimierte er erfolgreiche IT Service Management Systeme. Dabei unterstützte er das organisatorische Change Management als zentralen Erfolgsfaktor in IT-Projekten. Simon Veiser ist ausgebildeter Trainer (CompTIA CTT+) und absolvierte die Zertifizierungen zum ITIL v3 Expert und ITIL 4 Managing Professional.

Dr. Frank Stummer

Dr. Frank Stummer ist Gründer und CEO der Digital Forensics GmbH und seit vielen Jahren insbesondere im Bereich der forensischen Netzwerkverkehrsanalyse tätig. Er ist Mitgründer mehrerer Unternehmen im Hochtechnologiebereich, u.a. der ipoque GmbH und der Adyton Systems AG, die beide von einem Konzern akquiriert wurden, sowie der Rhebo GmbH, einem Unternehmen für IT-Sicherheit und Netzwerküberwachung im Bereich Industrie 4.0 und IoT. Zuvor arbeitete er als Unternehmensberater für internationale Großkonzerne. Frank Stummer studierte Betriebswirtschaft an der TU Bergakademie Freiberg und promovierte am Fraunhofer Institut für System- und Innovationsforschung in Karlsruhe.

Sobair Barak

Sobair Barak hat einen Masterabschluss in Wirtschaftsingenieurwesen absolviert und hat sich anschließend an der Harvard Business School weitergebildet. Heute ist er in einer Management-Position tätig und hat bereits diverse berufliche Auszeichnungen erhalten. Es ist seine persönliche Mission, in seinen Kursen besonders praxisrelevantes Wissen zu vermitteln, welches im täglichen Arbeits- und Geschäftsalltag von Nutzen ist.

Wolfgang A. Erharter

Wolfgang A. Erharter ist Managementtrainer, Organisationsberater, Musiker und Buchautor. Er begleitet seit über 15 Jahren Unternehmen, Führungskräfte und Start-ups. Daneben hält er Vorträge auf Kongressen und Vorlesungen in MBA-Programmen. 2012 ist sein Buch „Kreativität gibt es nicht“ erschienen, in dem er mit gängigen Mythen aufräumt und seine „Logik des Schaffens“ darlegt. Seine Vorträge gestaltet er musikalisch mit seiner Geige.

Holger Wöltje

Holger Wöltje ist Diplom-Ingenieur (BA) für Informationstechnik und mehrfacher Bestseller-Autor. Seit 1996 hat er über 15.800 Anwendern in Seminaren und Work-shops geholfen, die moderne Technik produktiver einzusetzen. Seit 2001 ist Holger Wöltje selbstständiger Berater und Vortragsredner. Er unterstützt die Mitarbeiter von mittelständischen Firmen und Fortune-Global-500- sowie DAX-30-Unternehmen dabei, ihren Arbeitsstil zu optimieren und zeigt Outlook-, OneNote- und SharePoint-Nutzern, wie sie ihre Termine, Aufgaben und E-Mails in den Griff bekommen, alle wichtigen Infos immer elektronisch parat haben, im Team effektiv zusammenarbeiten, mit moderner Technik produktiver arbeiten und mehr Zeit für das Wesentliche gewinnen.

Frank Eilers

Frank Eilers ist Keynote Speaker zu den Zukunftsthemen Digitale Transformation, Künstliche Intelligenz und die Zukunft der Arbeit. Er betreibt seit mehreren Jahren den Podcast „Arbeitsphilosophen“ und übersetzt komplexe Zukunftsthemen für ein breites Publikum. Als ehemaliger Stand-up Comedian bringt Eilers eine ordentliche Portion Humor und Lockerheit mit. 2017 wurde er für seine Arbeit mit dem Coaching Award ausgezeichnet.

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Yasmin Kardi ist zertifizierter Scrum Master, Product Owner und Agile Coach und berät neben ihrer Rolle als Product Owner Teams und das höhere Management zu den Themen agile Methoden, Design Thinking, OKR, Scrum, hybrides Projektmanagement und Change Management.. Zu ihrer Kernkompetenz gehört es u.a. internationale Projekte auszusteuern, die sich vor allem auf Produkt-, Business Model Innovation und dem Aufbau von Sales-Strategien fokussieren.

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Leon Chaudhari ist ein gefragter Marketingexperte, Inhaber mehrerer Unternehmen im Kreativ- und E-Learning-Bereich und Trainer für Marketingagenturen, KMUs und Personal Brands. Er unterstützt seine Kunden vor allem in den Bereichen digitales Marketing, Unternehmensgründung, Kundenakquise, Automatisierung und Chat Bot Programmierung. Seit nun bereits sechs Jahren unterrichtet er online und gründete im Jahr 2017 die „MyTeachingHero“ Akademie.

Andreas Ellenberger

Als akkreditierter Trainer für PRINCE2® und weitere international anerkannte Methoden im Projekt- und Portfoliomanagement gibt Andreas Ellenberger seit Jahren sein Methodenwissen mit viel Bezug zur praktischen Umsetzung weiter. In seinen Präsenztrainings geht er konkret auf die Situation der Teilnehmer ein und erarbeitet gemeinsam Lösungsansätze für die eigene Praxis auf Basis der Theorie, um Nachhaltigkeit zu erreichen. Da ihm dies am Herzen liegt, steht er für Telefoncoachings und Prüfungen einzelner Unterlagen bzgl. der Anwendung gern zur Verfügung.

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Zach Davis ist studierter Betriebswirt und Experte für Zeitintelligenz und Zukunftsfähigkeit. Als Unternehmens-Coach hat er einen tiefen Einblick in über 80 verschiedene Branchen erhalten. Er wurde 2011 als Vortragsredner des Jahres ausgezeichnet und ist bis heute als Speaker gefragt. Außerdem ist Zach Davis Autor von acht Büchern und Gründer des Trainingsinstituts Peoplebuilding.

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Wladislaw Jachtchenko ist mehrfach ausgezeichneter Experte, TOP-Speaker in Europa und gefragter Business Coach. Er hält Vorträge, trainiert und coacht seit 2007 Politiker, Führungskräfte und Mitarbeiter namhafter Unternehmen wie Allianz, BMW, Pro7, Westwing, 3M und viele andere – sowohl offline in Präsenztrainings als auch online in seiner Argumentorik Online-Akademie mit bereits über 52.000 Teilnehmern. Er vermittelt seinen Kunden nicht nur Tools professioneller Rhetorik, sondern auch effektive Überzeugungstechniken, Methoden für erfolgreiches Verhandeln, professionelles Konfliktmanagement und Techniken für effektives Leadership.

Alexander Plath

Alexander Plath ist seit über 30 Jahren im Verkauf und Vertrieb aktiv und hat in dieser Zeit alle Stationen vom Verkäufer bis zum Direktor Vertrieb Ausland und Mediensprecher eines multinationalen Unternehmens durchlaufen. Seit mehr als 20 Jahren coacht er Führungskräfte und Verkäufer*innen und ist ein gefragter Trainer und Referent im In- und Ausland, der vor allem mit hoher Praxisnähe, Humor und Begeisterung überzeugt.

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