Geschlechtsinkongruenz ist das emotionale Unbehagen von Patient*innen aufgrund der Unvereinbarkeit zwischen dem erlebten Geschlecht und dem bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht (andauernder innerer Konflikt). Die ersten Anzeichen von geschlechtsübergreifendem Verhalten beginnen etwa im Alter von 3 Jahren, dem Zeitpunkt, an dem die Geschlechtsidentität festgestellt wird. Die Therapie umfasst einen multidisziplinären Ansatz (medizinisch und psychologisch), um Patient*innen bestmöglich und individuell zu unterstützen.
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Lernleitfaden
Medizin ➜
Kinder | Jugendliche/Erwachsene |
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Dauer mindestens 6 Monate; erfordert mindestens 6 der folgenden Kriterien | Dauer mindestens 6 Monate; erfordert mindestens 2 der folgenden Kriterien |
Wunsch ein anderes Geschlecht zu haben (muss vorhanden sein) | Inkongruenz zwischen primären und sekundären Geschlechtsmerkmalen des zugewiesenen Geschlechts und des erfahrenen Geschlechts |
Sich typisch dem anderen Geschlecht kleiden | Wunsch, nicht mit sexuellen Merkmalen in Verbindung gebracht zu werden, die vom zugewiesenen Geschlecht erwartet werden |
Präferenz beim Spielen in der anderen Geschlechterrolle | Verlangen nach Geschlechtsmerkmalen eines anderen Geschlechts |
Bevorzugtes Spielen mit Spielkamerad*innen des anderen Geschlechts | Wunsch, ein anderes Geschlecht zu haben |
Keine Lust, mit Spielzeug/Aktivitäten zu spielen, die dem zugewiesenen Geschlecht zugeordnet sind | Wunsch, als ein anderes Geschlecht behandelt zu werden |
Abneigung gegen die eigenen Genitalien | Überzeugung, dass die eigenen Emotionen die eines anderen Geschlechts sind |
Wunsch nach körperlicher Reifung, um primäre/sekundäre Geschlechtsmerkmale zu zeigen, die mit dem eigenen erfahrenen Geschlecht verbunden sind |
Die Therapie umfasst einen multidisziplinären Ansatz (medizinisch und psychologisch), um den besten Behandlungsplan für individuelle Patient*innen zu bestimmen.
Vor medizinischen oder chirurgischen Eingriffen müssen die Patient*innen die Zulassungskriterien erfüllen, die von Gesundheitsstandards für transsexuelle, transgender und geschlechtsinkongruente Menschen von der “World Professional Association for Transgender Health” erarbeitet wurden.
Medikamente werden basierend auf der Altersgruppe und dem Geschlecht der Patient*innen verordnet: