Das Fragile X-Syndrom (FXS), auch bekannt als Martin-Bell-Syndrom, ist eine genetische Erkrankung mit X-chromosomalem Erbgang. Sowohl Jungen als auch Mädchen können davon betroffen sein, der Schweregrad ist bei Jungen allerdings wesentlich höher. Zu den charakteristischen Merkmalen gehören ein langes Gesicht, eine markante Stirn und ein ausgeprägtes Kinn, große Ohren, Plattfüße und bei Jungen große Hoden Hoden Hoden nach der Pubertät Pubertät Pubertät. Das Fragile-X-Syndrom ist die häufigste vererbte Ursache einer geistigen Behinderung und steht mit Autismus in Verbindung. Eine genetische Untersuchung bestätigt die Diagnose. Die Therapie zielt darauf ab, die mit der Erkrankung verbundene Symptomatik zu lindern.
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Das Fragile-X-Syndrom (FXS) entsteht durch eine Loss-of-Function-Mutation im FMR1-Gen (Englisches Akronym: fragile X mental retardation 1) auf dem X-Chromosom. FMR1 kodiert für das Fragile-X-Mental-Retardation-Protein (FMRP), das für die Entwicklung des Gehirns und der Keimdrüsen Keimdrüsen Endokrines System: Überblick ( Hoden Hoden Hoden und Eierstöcke) von Bedeutung ist.
Mehr als 99 % der Fälle sind auf eine instabile Trinukleotid-Repeat-Expansion des Basentripletts CGG in der Promotorregion des FMR1-Gens zurückzuführen:
Pathophysiologie des Fragilen-X-Syndroms
FXTAS: Fragiles-X-assoziiertes Tremor/Ataxie-Syndrom
Das Vererbungsmuster ist X-chromosomal dominant:
Vererbungsmuster des Fragilen X-Syndroms:
Die Mutter hat ein mutiertes X-Chromosomenpaar, der Vater hat ein nicht betroffenes X- und Y-Chromosom. Wenn die Frau mit der fragilen X-Mutation auf beiden X-Chromosomen Kinder bekommt, hat jedes Kind eine 100 %ige Chance, die Krankheit zu erben. Frauen sind aufgrund der Inaktivierung des X-Chromosoms weniger stark vom fragilen X-Syndrom betroffen als Männer.
Mädchen* und Betroffene mit Prämutationen weisen eine variable und oft weniger schwere klinische Symptomatik auf. Im Folgenden sind die klinischen Merkmale des klassischen FXS (Vollmutation) aufgeführt.
Junge mit gleichzeitigem Auftreten des Down-Syndroms und der Vollmutation FXS
Bild: “Boy with cooccurrence DS and full mutation FXS” von Emory University, Department of Human Genetics. Lizenz: CC BY 3.0Ein 9-jähriger Junge mit der Vollmutation FXS: Beachten Sie das runde Gesicht und die abstehenden Ohren (A), die kurzen Finger (B) und die stammbetonte Fettleibigkeit (C).
Bild: “Fragile X boy with the Prader-Willi phenotype” von Medical Investigation of Neurodevelopmental Disorders (M.I.N.D.) Institute, University of California Davis Health System, Sacramento, California, USA. Lizenz: CC BY 2.5Es gibt derzeit keine kurative Therapie für FXS. Die Behandlung orientiert sich an den vorhandenen Symptomen. Die supportive Therapie umfasst Folgendes:
Die folgenden Erkrankungen sind Differentialdiagnosen des Fragilen-X-Syndroms:
Die folgenden Erkrankungen treten insbesondere bei Betroffenen mit FXS-Prämutationen auf.