Unter fibrozystischen Veränderungen (Mastopathie) versteht man nicht-proliferative Läsionen der Brust, die mit keinem erhöhten Brustkrebsrisiko einhergehen. Diese Veränderungen sind sehr häufig und können bei bis zu 50–60 % aller Frauen* beobachtet werden (am häufigsten im Alter zwischen 30 und 50 Jahren). Die genaue Pathophysiologie ist nicht abschließend geklärt. Hormonelle Einflüsse durch Östrogen und Progesteron Progesteron Gonadenhormone spielen eine entscheidende Rolle. Betroffene stellen sich typischerweise mit einem oder mehreren Knoten in der Brust und/oder zyklischer Mastodynie vor. Der diagnostische Algorithmus umfasst eine Bildgebung mittels Mammasonografie (ggf. Mammografie) und in seltenen Fällen einer histologischen Sicherung, um ein Malignom auszuschließen. Ein konservatives Vorgehen mit Verlaufsbeobachtung ist in den meisten Fällen ausreichend. Bei ausgeprägter Symptomatik kann eine medikamentöse Therapie erwogen werden.
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Lernleitfaden
Medizin ➜
Fibrozystische Veränderungen äußern sich bei Frauen* im reproduktiven Alter typischerweise als knotig verändertes oder lokal verhärtetes Brustgewebe.
Das Wichtigste ist, benigne fibrozystische Veränderungen von malignen Erkrankungen zu unterscheiden.
Mammografie mit fibrozystischen Veränderungen: typische Verdichtungen
Bild: „Mammogram Showing Fibrocystic Disease“ vom National Cancer Institute. Lizenz: CC0 1.0 Public DomainMikroskopische Anatomie der sich verzweigenden lobulären Einheit des Ductus terminalis und die Epithelauskleidung einer Mikrozyste. Fibroblasten im umgebenden Stroma enthalten helle Kerne (Pfeilspitzen). Es ist eine Erweiterung der Ductus zu sehen, die die Mikrozysten produzieren.
Bild: “Fibrocystic changes“ von Lucid, Inc, 2320 Brighton Henrietta Town Line Road, Rochester, NY 14623, USA. Lizenz: CC BY 2.0Laser-Scanning-Mikroskopie und HE-Bilder von fibrozystischen Veränderungen:
Die Bilder zeigen das Lumen einer Zyste (*), ausgekleidet von einer Schicht kleiner, abgeflachter Epithelzellen (Pfeile). Angrenzend an die Zyste (Pfeilspitzen) sind die Kerne von Stromazellen (spindelförmige Fibroblasten und abgerundete Lymphozyten) erkennbar.
Ultraschallbefunde von fibrozystischen Veränderungen:
Bilder mit erweiterter Ansicht (A, B) zeigen ein Areal eines verdichteten Brustparenchyms (A) mit fleckiger Zunahme der Echogenität (Pfeile) und vereinzelten, diskreten, dünnwandigen Zysten (Pfeilspitzen in B). Der Befund kann eine Kombination aus gehäuften winzigen Zysten und verdicktem Parenchym aufweisen (Pfeile in C).
Mammografie mit fibrozystischen Veränderungen in der linken Brust einer 50-jährigen Frau:
Mammografie kraniokaudale (a) und mediolateral-oblique (b) Ansichten zeigen punktförmige oder Mikroverkalkungen (Pfeile) im linken oberen äußeren und inneren Quadranten.