Enterococcus ist eine Gattung oval geformter gram-positiver Kokken, die paarweise oder in kurzen Ketten angeordnet sind. Sie sind katalsenegativ und sind von anderen katalasenegativen grampositiven Kokken abzugrenzen. Als Teil der physiologischen Flora des menschlichen Gastrointestinaltrakts, kommen sie natürlicherweise im Menschen vor und können durch endogene oder exogene Übertragung zu Infektionen führen. Sie verursachen Harnwegsinfektionen, Peritonitis Peritonitis Penetrierendes Abdominaltrauma, Weichteilinfektionen, Sepsis Sepsis Sepsis und septischer Schock, Cholezystitis Cholezystitis Cholezystitis, katheterassoziierte Infektionen, Endokarditis Endokarditis Endokarditis lenta und Infektionen des Respirationstrakts. Gegen Cephalosporine Cephalosporine Cephalosporine und Aminoglykoside Aminoglykoside Aminoglykoside (in Monotherapie) sind Enterokokken von Natur aus resistent. Sie weisen zusätzlich häufig auch noch weitere erworbene Resistenzen auf, wobei die Vancomycinresistenz durch die unkritische Gabe von Glykopeptidantibiotika (z. B. auch in der Tierzucht) zunimmt und ein therapeutisches Problem darstellt.
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Lernleitfaden
Medizin ➜
Die meisten Bakterien können nach einem Laborverfahren, der sogenannten Gram-Färbung, klassifiziert werden.
Bakterien mit Zellwänden, die eine dünne Peptidoglykanschicht aufweisen, werden durch die Kristallviolettfärbung, die bei der Gram-Färbung verwendet wird, nicht eingefärbt. Diese Bakterien binden jedoch die Safranin-Gegenfärbung und erscheinen daher auf der Färbung rosa-rot, wodurch sie als gramnegativ eingestuft werden können. Diese Bakterien lassen sich nach ihrer Morphologie und ihrer Fähigkeit, in Gegenwart von Sauerstoff zu wachsen, weiter unterteilen. Eine genauere Identifizierung ermöglicht eine Anzucht auf Nährböden, wo ihre Enzyme identifiziert und ihre Fähigkeit, Laktose zu vergären, getestet werden kann. Die Kokken können auch weiter identifiziert werden. Staphylokokken können anhand des Vorhandenseins des Enzyms Koagulase und ihrer Empfindlichkeit gegenüber dem Antibiotikum Novobiocin voneinander abgegrenzt werden. Streptokokken werden auf Blutagar gezüchtet und danach klassifiziert, welche Form der Hämolyse sie machen (α, β oder γ). Die Streptokokken werden anhand ihrer Reaktion auf den Pyrrolidonyl-β-Naphthylamid-Test (PYR), ihrer Empfindlichkeit gegenüber spezifischen antimikrobiellen Mitteln (Optochin und Bacitracin) und ihrer Fähigkeit, auf Natriumchloridmedien (NaCl) zu wachsen, weiter eingegrenzt.
Enterokokken (wurden früher den Streptokokken Streptokokken Streptococcus der Gruppe D zugeordnet) sind Teil der physiologischen Flora des menschlichen Gastrointestinaltrakts (GI-Trakt). Nur weniger als ⅓ der bekannten Spezies sind für klinisch bedeutsame Erkrankungen verantwortlich. Dazu gehören die Spezies Enterococcus faecalis (E. faecalis) und Enterococcus faecium (E. faecium). Sie haben eine hohe Relevanz durch die Zunahme von Antibiotikaresistenzen bei nosokomialen Infektionen mit Enterokokken, insbesondere der Vancomycinresistenz (VRE).
Enterococcus faecalis
Bild: „Enterococcus faecalis20023-300“ von Gzuckier. Lizenz: Public DomainEnterokokken treten am häufigsten bei nosokomialen Infektionen auf.
Enterokokken: isoliert aus Lungengewebe eines Patienten mit Pneumonie
Bild: „Enterococcus histological pneumonia 01“ von CDC. Lizenz: Public Domain