Distale Radiusfrakturen gehören zu den häufigsten Frakturen in der Praxis und gehen oft mit einem Sturz auf eine ausgestreckte Hand einher. Diese Frakturen treten am häufigsten bei älteren Menschen auf, insbesondere bei Frauen. In dieser Population sind die genannten Frakturen mit einer Zunahme von Stürzen aufgrund von altersbedingter Ganginstabilität und Osteoporose verbunden. Bei jüngeren Personen sind distale Radiusfrakturen normalerweise mit einem hochenergetischen Trauma verbunden. Patient*innen präsentieren sich oft mit Schmerzen und einer "Dinner Fork"-Deformität des distalen Unterarms. Die Diagnose wird klinisch gestellt und durch Röntgenaufnahmen des Handgelenks bestätigt. Die Behandlung kann je nach Alter, Gelenkbeteiligung und Grad der Dislokation oder Angulation operativ oder nicht operativ erfolgen.
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Lernleitfaden
Medizin ➜
Anamnese:
Körperliche Untersuchung:
Colles-Fraktur der linken Hand:
Klassische Fourchette-Deformität mit deutlich sichtbarer posteriodorsaler Dislokation.
Die Diagnose erfolgt klinisch. Zur Sicherung der Diagnose und Beurteilung des Schweregrades ist jedoch eine Bildgebung erforderlich.
Colles-Fraktur:
Lateral (a) und a.p. (b) Röntgenaufnahmen des Handgelenks. Dargestellt ist eine transversale, distale, metaphysäre Radiusfraktur (Pfeile) ohne intraartikuläre Beteiligung.
Barton- und Reverse-Barton-Frakturen:
Lateral (a) und a.p. (b) Röntgenaufnahmen des rechten Handgelenks. Dargestellt ist eine schräge, intraartikuläre Trümmerfraktur mit dorsaler Dislokation der Handwurzel, was der Definition einer Barton-Fraktur entspricht.
Röntgenbilder (a.p. und lateral) einer distalen Radiusfraktur
Bild: „Radiographs anteroposterior and lateral view showing distal radius fracture“ vonPanthi S, et al. Lizenz: CC BY 3.0Die-Punch-Fraktur des Radius mit vertikaler Depressionsfraktur:
a: Die gesamte Fossa lunata radii ist vertikal eingedrückt (links, anteriore Ansicht; rechts, laterale Ansicht).
b und c: a.p. (links) und laterale (rechts) Röntgenbilder
Die Behandlung, ob konservativ oder chirurgisch, hängt von Art und Schweregrad der Fraktur Fraktur Überblick über Knochenbrüche (basierend auf Gelenkbeteiligung und -dislokation) sowie dem Alter und dem Aktivitätsniveau der Person ab.
Unterarm-Sugar-Tong-Schiene:
Eine einfache Schienung mittels Sugar-Tong-Schiene ist bei nicht dislozierten distalen Radius- und Ulnafrakturen indiziert. Die Schiene verhindert eine Pronation/Supination und immobilisiert das Ellenbogengelenk.
Ein Konsens über die Indikationen zur konservativen oder operativen Therapie ist bei aktueller Datenlage aufgrund ungenügender Studienergebnisse nicht möglich. Die Indikation zur chirurgischen Therapie ist von verschiedenen Faktoren abhängig:
Gängige Verfahren sind: