Diffuse proliferative Glomerulonephritis

Diffuse proliferative Glomerulonephritis Glomerulonephritis Membranoproliferative Glomerulonephritis (DPGN) ist eine histopathologische Klassifikation der Glomerulonephritis Glomerulonephritis Membranoproliferative Glomerulonephritis (GN), die durch eine erhöhte zelluläre Proliferation gekennzeichnet ist in > 50 % der Glomeruli. Mesangial-, Endothel- und Epithelzellen sind deutlich vermehrt. Die häufigsten Ursachen sind Lupusnephritis Klasse IV und IgA-Nephropathie IgA-Nephropathie IgA-Nephropathie (Morbus Berger). Personen können Symptome im Zusammenhang mit der Nierenerkrankung aufweisen, wie Müdigkeit, Übelkeit, Erbrechen Erbrechen Erbrechen im Kindesalter, Hämaturie, Proteinurie, Bluthochdruck und Ödeme. Andere Manifestationen im Zusammenhang mit der Grunderkrankung können vorhanden sein. Die Diagnose wird durch Labortests, Nierenbildgebung und Nierenbiopsie gestellt. Mikroskopische Befunde zeigen eine Hyperzellularität von Mesangial- und Endothelzellen mit einer Verdickung der Kapillarschleife. Eine frühzeitige aggressive Therapie ist indiziert und richtet sich nach der spezifischen Ätiologie, meist werden Immunsuppressiva Immunsuppressiva Immunsuppressiva eingesetzt.

Aktualisiert: 28.02.2023

Redaktionelle Verantwortung: Stanley Oiseth, Lindsay Jones, Evelin Maza

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Überblick

Definition

Diffuse proliferative Glomerulonephritis Glomerulonephritis Membranoproliferative Glomerulonephritis (DPGN), eine histopathologische Klassifikation der Glomerulonephritis Glomerulonephritis Membranoproliferative Glomerulonephritis (GN), die häufig mit Autoimmunerkrankungen assoziiert wird, ist durch eine erhöhte zelluläre Proliferation gekennzeichnet, die > 50 % der Glomeruli betrifft.

  • Vermehrt Mesangial-, Epithel-, Endothel- und Entzündungszellen in den Glomeruli
  • Ggf. Progression in rapid progressive GN

Ätiologie

Epidemiologie

  • Prävalenz von Lupusnephritis: etwa 40 % der Menschen mit Lupus
  • Inzidenz von Nierenerkrankungen im Endstadium (ESRD) aufgrund einer Lupusnephritis: 4,5 Fälle pro 1 Million Fälle in der Allgemeinbevölkerung
  • Frauen häufiger von DPGN betroffen
  • Männer häufiger aggressivere Fälle einer DPGN
Diffuse_proliferative_lupus_nephritis

Typisches Aussehen der kortikalen Oberfläche einer Niere bei diffuser proliferativer Glomerulonephritis.

Bild : „Diffuse Proliferative Lupus Nephritis class IV” von Ed Uthman. Lizenz: Public Domain

Pathophysiologie

Grundlage der Nierenschädigung

  • Abhängig von der zugrunde liegenden Ursache der DPGN
  • Typischerweise Ablagerung von Immunkomplexen mit Aktivierung des Komplementwegs:
    • Immunkomplexe = Aggregate von Antigenen und Antikörpern
    • Ablagerung im Mesangium, GBM oder subendothelialen oder subepithelialen Stellen
    • Dadurch Rekrutierung von entzündlichen Zellinfiltraten, zur Proliferation von Mesangial- und Endothelzellen und Nekrose
    • In schweren Fällen Bildung von zellulären Halbmonden (Epithelzellen, aktivierte Makrophagen Makrophagen Zellen des angeborenen Immunsystems und Fibrin) und Fibrinthromben
  • Zytokinfreisetzung und dadurch Zellschädigung

Auswirkungen

  • Immunologischer Angriff auf den Glomerulus → ↑ GBM-Permeabilität für Protein, Erythrozyten Erythrozyten Erythrozyten und Leukozyten
  • Obliteration der Kapillarschlingen und dadurch Sklerose → Bluthochdruck und Nierenversagen
  • Fibrinoide Nekrose im glomerulären Gefäßsystem → Vaskulitis → ↓ Nierenfiltration und -funktion

Klinik

Allgemeine Erscheinungsformen

Die klinischen Präsentationen variieren erheblich, wobei die meisten Symptome aufgrund der durch DPGN verursachten Abnahme der GFR auftreten.

Klinik in Abhängigkeit von der Grunderkrankung

Da DPGN oft durch eine andere Grunderkrankung verursacht wird, sind die Symptome der zugrunde liegenden Ursache häufig nachweisbar, zum Beispiel:

Diagnostik

Nierenbiopsie

  • Goldstandard der Diagnostik
  • Lichtmikroskopie:
    • Ausgeprägte Hyperzellularität von Endothel- und Mesangialzellen
    • Kapillarschleifenverdickung
    • Entzündungszellinfiltration
    • Schwere Formen: „crescent“-Formation und Nekrose
  • Immunfluoreszenzmikroskopie:
    • Fehlende (oder leichte) glomeruläre Färbung für Ig und/oder Komplement bei ANCA-assoziierter GN (Pauci-Immunerkrankung)
    • Granuläre Ablagerung von Ig, Komplement und Fibrin entlang des GBM bei den meisten, außer bei Anti-GBM-Erkrankung
    • Lineare Ablagerung bei Anti-GBM-Erkrankung
  • Elektronenmikroskopie:
    • Elektronendichte Ablagerungen in den mesangialen, subendothelialen intramembranösen und subepithelialen Bereichen
    • Bei SLE: Drahtschleifenläsionen im mesangialen und subendothelialen Bereich
    • Bei Anti-GBM-Erkankung: lineare und intramembranöse Ablagerungen
    • Bei Poststreptokokken-GN: subepitheliale Ablagerungen (Hügel)
    • Bei ANCA-assoziierter GN: wenige oder keine Ablagerungen
Histologie bei diffuser proliferativer Glomerulonephritis

Histologie bei diffuser proliferativer Glomerulonephritis mit leukozytärer Infiltration

Bild : „Diffuse proliferative glomerulonephritis with leukocytic infiltration” von Cannata-Ortiz P. Lizenz: CC BY 4.0

Andere diagnostische Tests

Therapie

Behandlungsansatz

  • Abhängig von der Schwere der Erkrankung
  • Möglichst zeitnah und aggressiv zur Risikominimierung einer ESRD
  • Milde Erkrankung:
    • Eigenschaften:
      • Normaler Serumkreatininspiegel
      • Proteinurie im nicht-nephrotischen Bereich
      • Normale geschätzte GFR (eGFR)
    • Therapie mit einem ACEi, einem Statin (↓ Arteriosklerose) und regelmäßiger Nachsorge
  • Personen mit schwerer Erkrankung (z.B. Bluthochdruck, ↓ GFR, ↑ Kreatinin): Steroidtherapie für bis zu 6 Monate
  • Je nach Ansprechen und Ätiologie des DPGN ggf. zusätzliche Therapie (einschließlich Immunsuppressiva Immunsuppressiva Immunsuppressiva)
  • Bei ESRD → Nierenersatztherapie:

Grunderkrankung

Um das Fortschreiten der Nierenerkrankung zu reduzieren, variiert die Behandlung je nach Grunderkrankung. Optionen sind wie folgt:

Differentialdiagnosen

  • Rapid progressive Glomerulonephritis Glomerulonephritis Membranoproliferative Glomerulonephritis (RPGN): nephritisches Syndrom Nephritisches Syndrom Nephritisches Syndrom, begleitet von Merkmalen einer glomerulären Erkrankung, mikroskopischer glomerulärer Halbmondbildung und Progression zum Nierenversagen innerhalb von Wochen bis Monaten. Die glomeruläre Verletzung bei RPGN kann von einer Anti-GBM-Erkrankung, einer Immunkomplex-vermittelten Erkrankung, einer pauci-immunen nekrotisierenden und halbmondförmigen GN oder idiopathischen Ursachen herrühren. Die Diagnose erfolgt durch Anamnese, Urinanalyse, Serologie und Nierenbiopsie. Die Behandlung erfolgt mit Immunsuppressiva Immunsuppressiva Immunsuppressiva, wobei eine spezifische Therapie vom zugrunde liegenden Mechanismus der Nierenerkrankung abhängt.
  • Poststreptokokken-Glomerulonephritis (PSGN): tritt nach einer Infektion mit einem beta-hämolytischen Streptokokken Streptokokken Streptococcus der Gruppe A auf. Die Diagnose von PSGN erfolgt durch Anamnese, Labortests (einschließlich Urinanalyse) und serologische Tests. Die Behandlung ist supportiv und die Prognose ist in der Regel ausgezeichnet, da sich die Mehrheit der Patient*innen ohne langfristige Komplikationen erholt.
  • Membranoproliferative Glomerulonephritis Glomerulonephritis Membranoproliferative Glomerulonephritis (MPGN): histologische Nierenläsion gekennzeichnet durch glomeruläre Verletzung mit GBM-Verdickung und mesangialer Proliferation. Der pathogene Prozess von MPGN kann entweder immunkomplex-vermittelt oder komplement-vermittelt sein. Personen können sich mit einem nephritischen Syndrom, variabler Proteinurie und Nierenfunktion präsentieren. Eine Nierenbiopsie zeigt die pathologische Nierenläsion, und weitere Untersuchungen (z.B. Labortests) können auf die zugrunde liegende Ursache (Infektionen, Autoimmunerkrankung) hinweisen. Die Behandlung richtet sich nach der Ätiologie.

Quellen

  1. Bomback A.S., et al. (2021). Lupus nephritis: diagnosis and classification. UpToDate. https://www.uptodate.com/contents/lupus-nephritis-diagnosis-and-classification (Zugriff am 13. August 2021).
  2. Falk R.J., et al. (2021). Lupus nephritis: Initial and subsequent therapy for focal or diffuse lupus nephritis. UpToDate. https://www.uptodate.com/contents/lupus-nephritis-initial-and-subsequent-therapy-for-focal-or-diffuse-lupus-nephritis (Zugriff am 13. August 2021).
  3. Ikhlas M., Anjum, F. (2021). Diffuse proliferative glomerulonephritis. StatPearls. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/32644412/ (Zugriff am 13. August 2021).
  4. Ikhlas M, Anjum F. (2021). Diffuse proliferative glomerulonephritis. StatPearls. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK558986/
  5. Floege A., Floege J. KDIGO-Leitlinien zur Behandlung von Glomerulonephritiden. Nephrologe 2013. Springer-Verlag Berlin Heidelberg. DOI 10.1007/s11560-013-0754-z.
  6. Behandlung mit Belimumab. Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie (Stand Oktober 2022). https://dgrh.de/dam/jcr:8c253ce0-8837-42b1-8f0f-9cd91d38becb/Belimumab_Pat_10_2022.pdf (Zugriff am 12. Februar 2023).

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Simon Veiser beschäftigt sich seit 2010 nicht nur theoretisch mit IT Service Management und ITIL, sondern auch als leidenschaftlicher Berater und Trainer. In unterschiedlichsten Projekten definierte, implementierte und optimierte er erfolgreiche IT Service Management Systeme. Dabei unterstützte er das organisatorische Change Management als zentralen Erfolgsfaktor in IT-Projekten. Simon Veiser ist ausgebildeter Trainer (CompTIA CTT+) und absolvierte die Zertifizierungen zum ITIL v3 Expert und ITIL 4 Managing Professional.

Dr. Frank Stummer

Dr. Frank Stummer ist Gründer und CEO der Digital Forensics GmbH und seit vielen Jahren insbesondere im Bereich der forensischen Netzwerkverkehrsanalyse tätig. Er ist Mitgründer mehrerer Unternehmen im Hochtechnologiebereich, u.a. der ipoque GmbH und der Adyton Systems AG, die beide von einem Konzern akquiriert wurden, sowie der Rhebo GmbH, einem Unternehmen für IT-Sicherheit und Netzwerküberwachung im Bereich Industrie 4.0 und IoT. Zuvor arbeitete er als Unternehmensberater für internationale Großkonzerne. Frank Stummer studierte Betriebswirtschaft an der TU Bergakademie Freiberg und promovierte am Fraunhofer Institut für System- und Innovationsforschung in Karlsruhe.

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Sobair Barak hat einen Masterabschluss in Wirtschaftsingenieurwesen absolviert und hat sich anschließend an der Harvard Business School weitergebildet. Heute ist er in einer Management-Position tätig und hat bereits diverse berufliche Auszeichnungen erhalten. Es ist seine persönliche Mission, in seinen Kursen besonders praxisrelevantes Wissen zu vermitteln, welches im täglichen Arbeits- und Geschäftsalltag von Nutzen ist.

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Wolfgang A. Erharter ist Managementtrainer, Organisationsberater, Musiker und Buchautor. Er begleitet seit über 15 Jahren Unternehmen, Führungskräfte und Start-ups. Daneben hält er Vorträge auf Kongressen und Vorlesungen in MBA-Programmen. 2012 ist sein Buch „Kreativität gibt es nicht“ erschienen, in dem er mit gängigen Mythen aufräumt und seine „Logik des Schaffens“ darlegt. Seine Vorträge gestaltet er musikalisch mit seiner Geige.

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Holger Wöltje ist Diplom-Ingenieur (BA) für Informationstechnik und mehrfacher Bestseller-Autor. Seit 1996 hat er über 15.800 Anwendern in Seminaren und Work-shops geholfen, die moderne Technik produktiver einzusetzen. Seit 2001 ist Holger Wöltje selbstständiger Berater und Vortragsredner. Er unterstützt die Mitarbeiter von mittelständischen Firmen und Fortune-Global-500- sowie DAX-30-Unternehmen dabei, ihren Arbeitsstil zu optimieren und zeigt Outlook-, OneNote- und SharePoint-Nutzern, wie sie ihre Termine, Aufgaben und E-Mails in den Griff bekommen, alle wichtigen Infos immer elektronisch parat haben, im Team effektiv zusammenarbeiten, mit moderner Technik produktiver arbeiten und mehr Zeit für das Wesentliche gewinnen.

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Frank Eilers ist Keynote Speaker zu den Zukunftsthemen Digitale Transformation, Künstliche Intelligenz und die Zukunft der Arbeit. Er betreibt seit mehreren Jahren den Podcast „Arbeitsphilosophen“ und übersetzt komplexe Zukunftsthemen für ein breites Publikum. Als ehemaliger Stand-up Comedian bringt Eilers eine ordentliche Portion Humor und Lockerheit mit. 2017 wurde er für seine Arbeit mit dem Coaching Award ausgezeichnet.

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Alexander Plath ist seit über 30 Jahren im Verkauf und Vertrieb aktiv und hat in dieser Zeit alle Stationen vom Verkäufer bis zum Direktor Vertrieb Ausland und Mediensprecher eines multinationalen Unternehmens durchlaufen. Seit mehr als 20 Jahren coacht er Führungskräfte und Verkäufer*innen und ist ein gefragter Trainer und Referent im In- und Ausland, der vor allem mit hoher Praxisnähe, Humor und Begeisterung überzeugt.

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