Binge-Eating-Störung

Die Binge-Eating-Störung ist eine Essstörung, die durch wiederkehrende Episoden von Essanfällen ohne unangemessenes kompensatorisches Verhalten gekennzeichnet ist. Die Episoden treten mindestens wöchentlich in 3 aufeinanderfolgenden Monaten auf. Während der Essattacken kommt es zu einem Kontrollverlust und zu einem erhöhten Leidensdruck mit ggf. Schuldgefühlen danach. Die Behandlung besteht vor allem aus Psychotherapie Psychotherapie Psychotherapie und Lebensstiländerung, möglicherweise in Kombination mit Pharmakotherapie.

Aktualisiert: 20.06.2023

Redaktionelle Verantwortung: Stanley Oiseth, Lindsay Jones, Evelin Maza

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Überblick

Definition

Die Binge-Eating-Störung (BES) ist eine psychiatrische Erkrankung, die als Essstörung eingestuft wird und bei der Betroffene wiederkehrende Episoden von Essanfällen ohne unangemessenes kompensatorisches Verhalten aufweisen.

Binge Eating ist definiert als der Verzehr einer Menge an Nahrungsmitteln in einer bestimmten Zeitspanne (z.B. 1 Stunde), die weit über das hinausgeht, was die meisten Menschen in der gleichen Zeitspanne zu sich nehmen würden.

Epidemiologie

  • Lebenszeitprävalenz 2 – 3 %
  • Frauen* sind stärker betroffen als Männer* (ca. 1,5 Mal häufiger).
  • Bis zu 30 % der Teilnehmerinnen* an Gewichtsreduktionsprogrammen erfüllen die Kriterien der BES.
  • Hohe Prävalenz bei Personen mit schwerer Adipositas Adipositas Adipositas (BMI > 40), aber auch bei Normalgewichtigen
  • Erhöhtes Risiko für komorbide Allgemeinerkrankungen, einschließlich chronischer Schmerzen, Diabetes Diabetes Diabetes Mellitus und Bluthochdruck

Komorbiditäten

Diagnostik

Schwierig zu diagnostizieren:

  • Scham der Patient*innen und somit verzögertes Hilfesuchen
  • Hinweise:
    • Größere Unzufriedenheit mit dem Gewicht als erwartet
    • Schwankendes Gewicht
    • Depressive Symptome
  • Ggf. erhebliche negative Auswirkungen auf die körperliche Gesundheit und/oder das psychosoziale Funktionieren

Die Erstanamnese sollte beinhalten:

Nachfolgend Kontrolle von:

  • Blutdruck
  • Blutzucker
  • Ernährungs- und Bewegungszustand

Diagnostische Kriterien (nach ICD-11):

Essentiell:

  • Wiederkehrende Episoden (1 Mal pro Woche oder > 3 Mal im Monat) von Essanfällen (Verzehr von mehr als der üblichen Menge in einer bestimmten Zeit) mit Kontrollverlust (sowohl in Bezug auf Essen als auch auf die Menge), gekennzeichnet durch Kriterien wie:
    • Schneller essen als normal
    • Essen bis zum unangenehmen Sättigungsgefühl
    • Große Mengen an Nahrung essen, obwohl kein Hunger besteht
    • Allein essen aus Verlegenheit
    • Ekel vor sich selbst, Depressionen oder Schuldgefühle nach übermäßigem Essen
  • Keine kompensatorischen Verhaltensweisen (z.B. “Purging”, Fasten oder übermäßiger Sport), wie bei Bulimia nervosa Bulimia nervosa Bulimia nervosa
  • Symptome nicht besser erklärt durch eine andere Erkrankung (z.B. Prader-Willi-Syndrom Prader-Willi-Syndrom Prader-Willi-Syndrom und Angelman-Syndrom oder Depression) oder Medikamente/Sunstanzen mit Einfluss auf das ZNS
  • Ausgeprägte Unzufriedenheit durch die Symptome oder funktionelle Beeinträchtigung im persönlichen, familiären, sozialen, edukativem oder Arbeitsumfeld

Therapie

Wichtig: gleichzeitige Behandlung anderer psychiatrischer Konditionen (Depression, Angstzustände, geringes Selbstwertgefühl), Komorbiditäten ( Adipositas Adipositas Adipositas, Bluthochdruck usw.) und Nahrungserfordernissen

Psychotherapie Psychotherapie Psychotherapie

  • Kognitive Verhaltenstherapie Kognitive Verhaltenstherapie Psychotherapie (KVT):
    • Behandlung der ersten Wahl
    • Bessere Ergebnisse als mit Medikamenten allein (kein Unterschied bei Kombination von KVT und Medikamenten)
    • Eine rasche Besserung der Binge-Eating-Symptome ist mit einer guten Prognose verbunden.
  • Interpersonelle Psychotherapie Psychotherapie Psychotherapie: nützlich für die Langzeitbehandlung (Ursachenfokus)
  • Gruppentherapie: “Overeaters Anonymous” bietet Gruppenunterstützung an, ähnlich wie andere anonyme Selbsthilfegruppen zur Behandlung von Suchtkrankheiten.
  • Änderung des Lebensstils:
    • Viele, die die Kriterien erfüllen, suchen eher eine Behandlung zur Gewichtsreduzierung.
    • Eine kalorienarme Ernährung und konsequente Bewegung sind die besten Voraussetzungen für eine langfristige Behandlung.
    • Ernährungsberatung kann hilfreich sein.

Pharmakotherapie

Differentialdiagnosen

  • Anorexia nervosa Anorexia nervosa Anorexia nervosa: Essstörung, die durch starke Angst vor Gewichtszunahme, eingeschränkte Ernährungsgewohnheiten und ein verzerrtes Körperbild gekennzeichnet ist. Patient*innen, die an Anorexia nervosa Anorexia nervosa Anorexia nervosa leiden, sind in der Regel untergewichtig und zögern, medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Die Behandlung besteht aus KVT mit antidepressiven Medikamenten als Ergänzung. In extremen Fällen kann ein Krankenhausaufenthalt erforderlich sein.
  • Bulimia nervosa Bulimia nervosa Bulimia nervosa: angstbedingte Essstörung, die durch wiederkehrende episodische Essanfälle in Verbindung mit wiederkehrenden unangemessenen kompensatorischen Verhaltensweisen (z.B. Herbeiführen von Erbrechen Erbrechen Erbrechen im Kindesalter, Missbrauch von Abführmitteln, exzessives Sporttreiben) gekennzeichnet ist. Patient*innen mit Bulimia nervosa Bulimia nervosa Bulimia nervosa können einen normalen oder sogar erhöhten BMI haben und sind eher bereit, Hilfe zu suchen. Die Behandlung umfasst eine Kombination aus KVT und SSRI-Medikamenten.
  • Fettleibigkeit ( Adipositas Adipositas Adipositas): Zustand, der mit einem erhöhten Körpergewicht und insbesondere mit einer übermäßigen Ablagerung von Fettgewebe Fettgewebe Fettgewebe: Histologie einhergeht. Die Diagnose wird in den meisten Fällen durch die Messung des BMI gestellt, wobei Fettleibigkeit als BMI > 30 definiert ist. Die Binge-Eating-Störung ist eine Diagnose, die häufig bei fettleibigen Menschen gestellt wird, weshalb Ärzt*innen bei fettleibigen zu Behandelnden auf Binge-Eating-Gewohnheiten achten sollten. Bei Personen mit Binge-Eating-Störung und Adipositas Adipositas Adipositas treten häufiger komorbide psychiatrische Störungen auf, und auch die Pathologie der Essstörung ist schwerer.

Quellen

  1. Kessler, RC, Berglund, PA, Chiu, WT, Deitz, AC, Hudson, JI, Shahly, V, Aguilar-Gaxiola, S, Alonso, J, Angermeyer, MC, Benjet, C, Bruffaerts, R, de Girolamo, G, de Graaf, R, Maria Haro, J, Kovess-Masfety, V, O’Neill, S, Posada-Villa, J, Sasu, C, Scott, K, Viana, MC, & Xavier, M. (2013). The prevalence and correlates of binge eating disorder in the World Health Organization World Mental Health Surveys. Biol Psychiatry. Pages 904–14. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/23290497/ 
  2. Hudson, JI, Hiripi, E, Pope Jr., HG, & Kessler, RC. (2007). The prevalence and correlates of eating disorders in the National Comorbidity Survey Replication. Biol Psychiatry. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/16815322/ 
  3. Devlin, MJ, Goldfein, JA, Petkova, E, Jiang, H, Raizman, PS, Wolk, S, Mayer, L, Carino, J, Bellace, D, Kamenetz, C, Dobrow, I, & Walsh, BT. (2005). Cognitive behavioral therapy and fluoxetine as adjuncts to group behavioral therapy for binge eating disorder. Obes Res. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/15976151/ 
  4. Sadock, BJ, Sadock, VA, & Ruiz, P. (2014). Kaplan and Sadock’s synopsis of psychiatry: Behavioral sciences/clinical psychiatry (11th ed.). Chapter 15, Feeding and Eating Disorders, pages 509-532. Philadelphia, PA: Lippincott Williams and Wilkins.
  5. Westmoreland, P. (2017). Feeding and eating disorders. doi:10.2310/im.13038
  6. Westmoreland, P. (2018). Clinical management of feeding and eating disorders. doi:10.2310/im.13039
  7. Deutsche Adipositas Gesellschaft. S3-Leitlinie „Prävention und Therapie der Adipositas“; 2014 Im Internet. https://register.awmf.org/assets/guidelines/050-001l_S3_Adipositas_Pr%C3%A4vention_Therapie_2014-11-abgelaufen.pdf Stand: 19.07.2021
  8. World Health Organisation (2020). ICD-11, 6B82 Bing Eating Disorder. https://icd.who.int/browse11/l-m/en#/http://id.who.int/icd/entity/1673294767 (Zugriff am 11.10.2022)
  9. de Zwaan M., Friederich H.C. Binge Eating Störung. Therapeutische Umschau Band 63, 2006. Heft 8. Hans Huber Verlag Vern. DOI 10.1024/0040-5930.63.8.529. https://www.klinikum.uni-heidelberg.de/fileadmin/Psychosomatische_Klinik/Essstoerung/BingeEatingStoerung.pdf (Zugriff am 11.10.2022)

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Simon Veiser

Simon Veiser beschäftigt sich seit 2010 nicht nur theoretisch mit IT Service Management und ITIL, sondern auch als leidenschaftlicher Berater und Trainer. In unterschiedlichsten Projekten definierte, implementierte und optimierte er erfolgreiche IT Service Management Systeme. Dabei unterstützte er das organisatorische Change Management als zentralen Erfolgsfaktor in IT-Projekten. Simon Veiser ist ausgebildeter Trainer (CompTIA CTT+) und absolvierte die Zertifizierungen zum ITIL v3 Expert und ITIL 4 Managing Professional.

Dr. Frank Stummer

Dr. Frank Stummer ist Gründer und CEO der Digital Forensics GmbH und seit vielen Jahren insbesondere im Bereich der forensischen Netzwerkverkehrsanalyse tätig. Er ist Mitgründer mehrerer Unternehmen im Hochtechnologiebereich, u.a. der ipoque GmbH und der Adyton Systems AG, die beide von einem Konzern akquiriert wurden, sowie der Rhebo GmbH, einem Unternehmen für IT-Sicherheit und Netzwerküberwachung im Bereich Industrie 4.0 und IoT. Zuvor arbeitete er als Unternehmensberater für internationale Großkonzerne. Frank Stummer studierte Betriebswirtschaft an der TU Bergakademie Freiberg und promovierte am Fraunhofer Institut für System- und Innovationsforschung in Karlsruhe.

Sobair Barak

Sobair Barak hat einen Masterabschluss in Wirtschaftsingenieurwesen absolviert und hat sich anschließend an der Harvard Business School weitergebildet. Heute ist er in einer Management-Position tätig und hat bereits diverse berufliche Auszeichnungen erhalten. Es ist seine persönliche Mission, in seinen Kursen besonders praxisrelevantes Wissen zu vermitteln, welches im täglichen Arbeits- und Geschäftsalltag von Nutzen ist.

Wolfgang A. Erharter

Wolfgang A. Erharter ist Managementtrainer, Organisationsberater, Musiker und Buchautor. Er begleitet seit über 15 Jahren Unternehmen, Führungskräfte und Start-ups. Daneben hält er Vorträge auf Kongressen und Vorlesungen in MBA-Programmen. 2012 ist sein Buch „Kreativität gibt es nicht“ erschienen, in dem er mit gängigen Mythen aufräumt und seine „Logik des Schaffens“ darlegt. Seine Vorträge gestaltet er musikalisch mit seiner Geige.

Holger Wöltje

Holger Wöltje ist Diplom-Ingenieur (BA) für Informationstechnik und mehrfacher Bestseller-Autor. Seit 1996 hat er über 15.800 Anwendern in Seminaren und Work-shops geholfen, die moderne Technik produktiver einzusetzen. Seit 2001 ist Holger Wöltje selbstständiger Berater und Vortragsredner. Er unterstützt die Mitarbeiter von mittelständischen Firmen und Fortune-Global-500- sowie DAX-30-Unternehmen dabei, ihren Arbeitsstil zu optimieren und zeigt Outlook-, OneNote- und SharePoint-Nutzern, wie sie ihre Termine, Aufgaben und E-Mails in den Griff bekommen, alle wichtigen Infos immer elektronisch parat haben, im Team effektiv zusammenarbeiten, mit moderner Technik produktiver arbeiten und mehr Zeit für das Wesentliche gewinnen.

Frank Eilers

Frank Eilers ist Keynote Speaker zu den Zukunftsthemen Digitale Transformation, Künstliche Intelligenz und die Zukunft der Arbeit. Er betreibt seit mehreren Jahren den Podcast „Arbeitsphilosophen“ und übersetzt komplexe Zukunftsthemen für ein breites Publikum. Als ehemaliger Stand-up Comedian bringt Eilers eine ordentliche Portion Humor und Lockerheit mit. 2017 wurde er für seine Arbeit mit dem Coaching Award ausgezeichnet.

Yasmin Kardi

Yasmin Kardi ist zertifizierter Scrum Master, Product Owner und Agile Coach und berät neben ihrer Rolle als Product Owner Teams und das höhere Management zu den Themen agile Methoden, Design Thinking, OKR, Scrum, hybrides Projektmanagement und Change Management.. Zu ihrer Kernkompetenz gehört es u.a. internationale Projekte auszusteuern, die sich vor allem auf Produkt-, Business Model Innovation und dem Aufbau von Sales-Strategien fokussieren.

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Leon Chaudhari ist ein gefragter Marketingexperte, Inhaber mehrerer Unternehmen im Kreativ- und E-Learning-Bereich und Trainer für Marketingagenturen, KMUs und Personal Brands. Er unterstützt seine Kunden vor allem in den Bereichen digitales Marketing, Unternehmensgründung, Kundenakquise, Automatisierung und Chat Bot Programmierung. Seit nun bereits sechs Jahren unterrichtet er online und gründete im Jahr 2017 die „MyTeachingHero“ Akademie.

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Als akkreditierter Trainer für PRINCE2® und weitere international anerkannte Methoden im Projekt- und Portfoliomanagement gibt Andreas Ellenberger seit Jahren sein Methodenwissen mit viel Bezug zur praktischen Umsetzung weiter. In seinen Präsenztrainings geht er konkret auf die Situation der Teilnehmer ein und erarbeitet gemeinsam Lösungsansätze für die eigene Praxis auf Basis der Theorie, um Nachhaltigkeit zu erreichen. Da ihm dies am Herzen liegt, steht er für Telefoncoachings und Prüfungen einzelner Unterlagen bzgl. der Anwendung gern zur Verfügung.

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Zach Davis ist studierter Betriebswirt und Experte für Zeitintelligenz und Zukunftsfähigkeit. Als Unternehmens-Coach hat er einen tiefen Einblick in über 80 verschiedene Branchen erhalten. Er wurde 2011 als Vortragsredner des Jahres ausgezeichnet und ist bis heute als Speaker gefragt. Außerdem ist Zach Davis Autor von acht Büchern und Gründer des Trainingsinstituts Peoplebuilding.

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Alexander Plath ist seit über 30 Jahren im Verkauf und Vertrieb aktiv und hat in dieser Zeit alle Stationen vom Verkäufer bis zum Direktor Vertrieb Ausland und Mediensprecher eines multinationalen Unternehmens durchlaufen. Seit mehr als 20 Jahren coacht er Führungskräfte und Verkäufer*innen und ist ein gefragter Trainer und Referent im In- und Ausland, der vor allem mit hoher Praxisnähe, Humor und Begeisterung überzeugt.

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