Benigne Läsionen der Mamma

Benigne Mammaläsionen werden histologisch in 3 Kategorien eingeteilt: nicht-proliferierende Mammaläsionen, proliferative Läsionen ohne Atypien und atypische Hyperplasien. Die Klassifikationen basieren auf dem späteren Krebsrisiko in jeder Brust. Der nicht-proliferierende Typ birgt kein Risiko, während das Fibroadenom, der häufigste benigne Tumor, eine proliferative Mammaläsion ist (d.h. leicht erhöhtes Malignitätsrisiko). Da die atypische Hyperplasie einige Merkmale mit dem duktalen Carcinoma in situ (DCIS) teilt, ist das zukünftige Karzinomrisiko erhöht. Die Therapie reicht von häufigen Kontrolluntersuchungen bis hin zur chirurgischen Exzision, abhängig von bestimmten Faktoren, einschließlich des Risikobewertung durch die pathologische Diagnostik. Andere Mammaläsionen ohne Malignität sind mit einer zugrundeliegenden Infektion oder systemischen Erkrankung assoziiert, sodass die Therapie unterschiedlich ist. Benigne Mammaläsionen sind weit verbreitet, kommen aber die Klinik variiert. Es ist wichtig, zwischen ihnen zu unterscheiden, um die Karzinomwahrscheinlichkeit und die beste Therapie zu bestimmen.

Aktualisiert: 17.02.2023

Redaktionelle Verantwortung: Stanley Oiseth, Lindsay Jones, Evelin Maza

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Nicht-proliferierende Mammaläsionen

Definition

Nicht-proliferierende Mammaläsionen sind im Allgemeinen nicht mit einem erhöhten Risiko eines Mammakarzinoms verbunden.

Zysten

  • Runde oder ovale flüssigkeitsgefüllte Raumforderungen in den terminalen duktulolobulären Einheiten (TDLU)
  • Epidemiologie:
    • Prävalenz auf 50-90 % geschätzt
    • Bis zu ⅓ der Frauen* im Alter von 30–50 Jahren
  • Klinik:
    • Tastbare Raumforderung
    • Schmerzen bei akuter Vergrößerung der Zyste
  • Diagnostik:
    • Sonographie:
      • Differenzierung der Raumforderung (solide, flüssigkeitsgefüllt oder gemischt)
      • Simple Zyste: gut abgrenzbar, echofrei, ohne solide Bestandteile, glatte Begrenzung und dorsale Schallverstärkung
    • Mammographie Mammographie Brustkrebs-Screening: oval oder rund, glatte Begrenzung
  • Therapie:
    • Meist keine Intervention nötig
    • Feinnadelaspiration

Hyperplastische Epithelzellen

  • Pathologie:
    • Normale Zellmorphologie
    • Zunahme an Epithelzellen innerhalb eines Duktus
    • Mehr als 2, jedoch nicht mehr als 4 Zellschichten
  • Diagnostik: Biopsie oder chirurgische Exzision
  • Therapie: nicht erforderlich

Apokrine Metaplasie

  • Pathologie:
    • Proliferation duktaler Epithelzellen mit apokrinen Merkmalen
    • Klassifikation: einfach, komplex, hochkomplex
  • Diagnostik: histologische Untersuchung (Biopsie oder chirurgische Exzision)
Brust USG

Die Mammasonographie zeigt eine simple Zyste (A), die sich als echofreie Läsion mit dorsaler Schallverstärkung präsentiert und eine septierte Zyste (B, Pfeil). Die Mammasonographie (C) bei einer 26-jährigen Frau* mit einem schmerzlosen tastbaren Knoten in der linken Brust zeigt eine komplexe Zyste mit einem exzentrisch liegenden echoreichen Fokus (Pfeil), der den Skolex eines Zystizerkus-Granuloms darstellt. Die betroffene Person hatte auch eine ähnliche Schwellung am rechten Oberarm, wo die Sonographie (D) eine Zyste (Pfeil) mit einem echogenen Skolex (Pfeilspitze) im Inneren der Zytse zeigte.

Bild: “Breast USG” von Advanced Radiology Centre, Mumbai, India. Lizenz: CC BY 2.0

Proliferative Läsionen ohne Atypien

Definition

Bei proliferativen Mammaläsionen ohne Atypien ist das Risiko, ein Mammakarzinom Mammakarzinom Mammakarzinom (Brustkrebs) zu entwickeln, 1,5- bis 2-fach erhöht.

Intraduktales Papillom (Milchgangspapillom)

  • Benigne, papilläre Raumforderung von Bruststroma und -epithel innerhalb der Milchgänge
  • Epidemiologie:
    • Höchste Inzidenz: 30-50 Jahre
    • < 10 % der benignen Brustläsionen
    • High-risk-Vorläuferläsion mit folgenden prädisponierenden Faktoren:
      • Verwendung von hormonellen Verhütungsmitteln
      • Hormonersatztherapie
      • Fälle von Mammakarzinomen in der Familie
  • Klinik: abhängig von Größe und Lage
    • Zentraler Typ:
      • Solitäre Raumforderung in der Nähe oder hinter der Mamille in den Hauptmilchgängen
      • Normalerweise groß genug, um palpiert zu werden
      • Häufig unilateraler seröse oder blutige Mamillensekretion
      • Meist benigne
    • Peripherer Typ (10 % der Fälle):
      • Multiple Papillome
      • Häufig jüngere prämenopausale Frauen* betroffen
      • Lokalisation: periphere Bereiche der Brust (Wachstum im Terminalductus)
      • I.d.R. nicht tastbar
      • Seltener Mamillensekretion
      • Erhöhtes Risiko für Mammakarzinom Mammakarzinom Mammakarzinom (Brustkrebs)
  • Diagnostik:
    • Galaktographie:
      • Ggf. nicht sichtbar
      • Ovale/runde Raumforderung
      • Ggf. unscharfe Begrenzungen
      • Ggf. Verkalkungen
    • Stanzbiopsie (mittels Galaktographie oder Sonographie):
      • Bevorzugt gegenüber Feinnadelbiopsie (Risiko einer zu geringen Gewebeprobe)
      • Papilläre Zellen mit einem zentralen verzweigten fibrovaskulären Kern
  • Therapie:
    • Chirurgische Exzision/Lumpektomie mit vollständiger Entfernung: aufgrund des Risikos einer atypischen duktalen Hyperplasie (ADH) oder eines duktalen Carcinoma in situ (DCIS)
    • Jährliche Brustuntersuchung und Mammographie Mammographie Brustkrebs-Screening

Fibroadenom

  • Benigne solide Raumforderung bestehend aus fibrösem und Drüsengewebe
  • Epidemiologie:
    • Häufigster benigner Mammatumor (10-12 % betroffen)
    • Höchste Inzidenz: 15 35 Jahre
    • Überwiegend kein Krebspotenzial
    • Risikofaktoren für eine spätere Krebserkrankung:
      • Proliferative Histologie
      • Komplexe Raumforderung
      • Fälle von Mammakarzinomen in der Familie
  • Klinik:
  • Diagnostik:
    • Palpation: verschieblich, elastisch-solide, abgrenzbar
    • Sonographie: gut definierte solide Raumforderung, scharfe Begrenzung und schwaches Echosignal
    • Mammographie Mammographie Brustkrebs-Screening:
      • Bei Frauen* > 30 Jahren (zuvor Brustgewebe noch zu dicht)
      • Gut umschriebene ovale Raumforderung, ggf. Lobulationen
      • Popcorn-ähnliche Verkalkungen bei involutierten Fibroadenomen
    • Biopsie:
      • Indikationen:
        • Größenprogredienz
        • Unscharfe Begrenzung oder andere Anzeichen, die Benignität nicht sicher bestätigen können
        • Erhebliche Schmerzen
      • Zytologie: gleichmäßig verteilte Epithelzellen (waben- oder geweihähnliches Muster)
      • Mikroskopie: Stroma- und Epithelzellen entweder in perikanalikulärem oder intrakanalikulärem Muster
    • MRT MRT Magnetresonanztomographie (MRT): dunkle Septierungen
      • T1: iso- oder hypointens zu normalem Parenchym
      • T2: korrelierend mit dem Anteil an myxoiden oder fibrösen Elementen
  • Therapie:
    • Benigne Merkmale: regelmäßige Kontrollen
    • Symptomatische Fibroadenome, Malignitätsverdacht oder Wunsch der Betroffenen: einige Möglichkeiten, mitunter:
      • Chirurgische Exzision (Goldstandard)
        • Indikationen:
          • > 2 cm oder Größenprogredienz
          • > 40 Jahre
      • Kryoablation
      • Echotherapie (Verwendung von Ultraschall Ultraschall Ultraschall (Sonographie))

Radiäre Narben

  • Komplexe sklerosierende Läsion
  • Diagnostik:
    • Zufallsbefund bei Biopsien
    • Bildgebende Verfahren: schwere Differenzierung zwischen radiärer Narbe und Karzinom
    • Mammographie Mammographie Brustkrebs-Screening: Verzerrung (wenn groß)
  • Pathologie: strahlenförmig fibroelastischer Kern mit eingebetteten Milchgängen und radiär angeordneten epithelialen Strukturen
  • Therapie: chirurgische Exzision aufgrund von Assoziationen mit atypischen Epithelproliferationen und Karzinomen (bis zu 17 % maligne)

Sklerosierende Adenose

  • Vermehrte und vergrößerte Azini innerhalb der TDLU; Hyperplasie des fibrotischen Stromas
  • Epidemiologie: 10-30 % aller Frauen*
  • Klinik: palpable Raumforderung
  • Diagnostik:
  • Therapie:

Gewöhnliche duktale Hyperplasie (Englisches Akronym: UDH)

  • Pathologie: Hyperplasie in den Ductus oder Lobuli (ohne Atypien)
  • Diagnostik: Zufallsbefund in der Biopsie; Verkalkungen in der Mammographie Mammographie Brustkrebs-Screening
  • Therapie:
Duktale Hyperplasie

Übliche duktale Hyperplasie: Die Epithelzellen sind willkürlich angeordnet. In der Peripherie sind schlitzartige sekundäre Lumina vorzufinden.

Bild: “Usual ductal hyperplasia” vom Breast Pathology Laboratory, School of Medicine, Federal University of Minas Gerais (UFMG), Av, Professor Alfredo Balena, 190, Belo Horizonte, Minas Gerais 30130-100, Brazil. Lizenz: CC BY 2.0

Benigne Mammaläsionen mit atypischer Hyperplasie

Atypische duktale Hyperplasie (ADH)

  • In 520 % der Brustbiopsien
  • 8-fach höheres Risiko, innerhalb der nächsten 10 Jahre an einem Mammakarzinom Mammakarzinom Mammakarzinom (Brustkrebs) zu erkranken
  • Klinik: zu klein für Palpation
  • Diagnostik:
    • Zufallsbefund bei Biopsien (nach mammographischen Befunden wie Verkalkungen)
    • Kernnadelbiopsie
    • Pathologie: Proliferation monomorpher Epithelzellen im Duktus
    • Merkmale eines low-grade DCIS, ohne alle Kriterien zu erfüllen
  • Therapie:
    • Chirurgische Exzision: Goldstandard (prämaligne)
    • Kontrolluntersuchungen und Mammographie Mammographie Brustkrebs-Screening
    • Vermeiden von Hormonersatztherapien und oralen Kontrazeptiva
    • Änderungen des Lebensstils und der Ernährung
Atypische duktale Hyperplasie

Atypische duktale Hyperplasie (Pfeile)

Bild: “Atypical ductal hyperplasia” vom Breast Pathology Laboratory, School of Medicine, Federal University of Minas Gerais (UFMG), Av, Professor Alfredo Balena, 190, Belo Horizonte, Minas Gerais 30130-100, Brazil. Lizenz: CC BY 2.0

Atypische lobuläre Hyperplasie (ALH)

  • Erhöhtes Mammakarzinomrisiko in der ipsilateralen oder der kontralateralen Brust
  • Diagnostik:
    • Zufallsbefund bei Biopsien (nach mammographischen Befunden wie Verkalkungen)
    • Pathologie: übermäßge Proliferation dehäsiver Epithelzellen innerhalb der Azini der TDLU
    • Merkmale eines lobulären Carcinoma in situ oder eines invasiven lobulären Karzinoms, ohne alle Kriterien zu erfüllen
  • Therapie:
    • Chirurgische Exzision (nicht routinemäßig)
    • Exzision bei hohem Risiko (Vorgeschichte von Brustkrebs Brustkrebs Mammakarzinom (Brustkrebs), BRCA1- oder BRCA2-Mutation)
    • Ausgewählte Betroffene mit geringerem Risiko:
      • Östrogenrezeptor-Modulatoren
      • Erhöhte Mammographie- und Untersuchungsfrequenz
    • Maßnahmen zur Risikominderung:
      • Vermeiden von Hormonersatztherapien und oralen Kontrazeptiva
      • Änderungen des Lebensstils und der Ernährung
Atypische lobuläre Hyperplasie

Mikroskopaufnahme einer atypischen lobulären Hyperplasie, assoziiert mit säulenförmigen Zellveränderungen und zufälligen Mikrokalzifikationen.

Bild: “Atypical lobular hyperplasia” vom Department of Pathology, The University of Texas MD Anderson Cancer Center, Houston, Texas. Lizenz: CC BY 3.0

Flache epitheliale Atypien (FEA)

  • Assoziation mit ADH, lobulärer Neoplasie (LN), DCIS, ALH und tubulärem Karzinom
  • Flaches Wachstumsmuster (kein Erfüllen der Kriterien der ADH)
  • High-risk- oder atypische Brustläsion
  • Leicht erhöhtes Karzinomrisiko
  • Diagnostik:
  • Therapie:
Flache epitheliale Atypien

Säulenzellen mit Atypien (flache epitheliale Atypie)

Bild: “Flat epithelial atypia” vom Department of Pathology, Wilford Hall Medical Center, Lackland AFB, TX, USA. Lizenz: CC BY 2.0

Abszess der Mamma

  • Epidemiologie: meist in Verbindung mit Mastitis Mastitis Mastitis
    • Bekannte Risikofaktoren (bei stillenden Frauen*):
      • Alter > 30 Jahre
      • Erstgebärende
      • Späte Geburt
      • Rauchen
    • Bekannte Risikofaktoren (bei nicht-stillenden Frauen*):
  • Klinik:
    • Unilaterale und fluktuierende Masse
    • Schmerzhafte, erythematöse und ödematöse Brust
    • Ggf. purulente Mamillensekretion
    • Fieber Fieber Fieber
  • Diagnostik:
    • Anamnese und Palpation
    • Mamillensekretion: Ggf. Kultur (Entscheidungshilfe bei der Wahl des Antibiotikums)
    • Sonographie: schlecht abgrenzbare hypoechogene Raumforderung mit internen Septierungen
    • Nadelaspiration: purulentes Aspirat
  • Therapie:
    • Inzision und Drainage (75 % Erfolgsquote), insbesondere bei:
      • Hautischämie oder Drucknekrose
      • Versagen der Nadelaspiration und/oder Antibiotika
    • Nadelaspiration:
      • Initiale Therapie, wenn die darüber liegende Haut Haut Haut: Aufbau und Funktion nicht ischämisch ist oder bei Abszessen < 3 cm
      • Wiederholung alle 2-3 Tage, bis keine Aspiration mehr möglich ist
    • Antibiotikatherapie
Brustabszess

Sonographie einer 22-jährigen Frau* mit einem rechten Mammaabszess. Der Abszess weist eine ovale Form auf, die vor der Aspiration unter sonographischer Kontrolle Maße von 2,64 cm x 1,54 cm hat.

Bild: “Breast abscess” vom Department of Surgery, Weil Bugando University College of Health Sciences, Mwanza, Tanzania. Lizenz: CC BY 2.0

Sonstige Läsionen der Mamma

Diabetische Mastopathie Mastopathie Fibrozystische Veränderungen (Mastopathie)

Sarkoidose Sarkoidose Sarkoidose

  • Bei Betroffenen mit systemischer Sarkoidose Sarkoidose Sarkoidose, ggf. aber auch nur eine Beteiligung der Brustdrüse als einzige Manifestation
  • Klinik: feste Raumforderung
  • Diagnostik:
  • Therapie:

Galaktozele

  • Mit Milch gefüllte Retentionszyste der Brustdrüse
  • Obstruktion der Ductus lactiferi → Akkumulation von Epithelzellen und Milch → Dilatation der Milchgänge → Zystenbildung
    • Epidemiologie: häufigste benigne Mammaläsion bei stillenden Frauen*
  • Klinik:
    • Tastbare, solide subareoläre Raumforderung
    • Weder Fieber Fieber Fieber noch Schmerzen (Schmerzen bei sekundär-bakterieller Infektion)
    • Unilateral
  • Diagnostik:
    • Hauptsächlich klinisch
    • Feinnadelaspiration: milchiges Aspirat
    • Mammographie Mammographie Brustkrebs-Screening:
      • Komplexe zystische Raumforderungen
      • Fett-/Flüssigkeitsansammlungen (aufgrund von retinierter Milch)
    • Sonographie:
      • Abhängig vom Fett- und Wassergehalt der Zyste
      • I.d.R. homogene echoarme Läsion mit Schallabschwächung und scharfer, dünner Umrandung
  • Therapie:
    • Meist spontanes Auflösen
    • Vermehrtes Stillen, warme Kompressen und Massage
    • Wiederholte Nadelaspiration oder chirurgische Exzision bei symptomatischen Zysten
Galaktozele

Galaktozele:
A: Läsion parallel zur Haut mit scharfer Begrenzung, die echofreie (zystische) und echogene (solide) Komponenten und eine diskrete dorsale Schallverstärkung aufweist.
B: Überwiegend hypoechogene Läsion parallel zur Haut mit scharfer Umrandung, peripheren Bereichen mit Hyperechogenität und posteriorer Schallverstärkung.

Bild: “Galactocele” von US National Library of Medicine. Lizenz: CC BY 4.0

Phylloidtumor

  • Synonym: Cystosarcoma phylloides
  • Fibroepithelialer Tumor ähnlich dem Fibroadenom, gekennzeichnet durch schnelles Wachstum
  • Epidemiologie:
    • Am häufigsten bei Frauen* zwischen 40 und 50 Jahren
    • < 1 % aller Brustneoplasmen
    • Normalerweise benigne, maligne Entartung in 25 % der Fälle
  • Klinik:
    • Schmerzlose, multinoduläre, feste, schnell wachsende Raumforderung
    • Durchmesser ca. 4–7 cm
    • Ca. 20 % nicht palpierbar
  • Diagnostik:
    • Mammographie Mammographie Brustkrebs-Screening: lobulierte Raumforderung, einem Fibroadenom ähnlich
    • Sonographie: gut definierte, hypoechogene Raumforderung (wie Fibroadenome, ohne Mikrokalzifikationen)
    • MRT MRT Magnetresonanztomographie (MRT): gut umschrieben, mit unregelmäßigen Wänden, hoher Signalintensität in der T1-Wichtung und geringer Signalintensität in der T2-Wichtung
    • Kernnadelpunktion:
  • Therapie:
    • Chirurgische Resektion mit breiten Resektionsrändern (wegen hoher Rezidivrate)
    • Regelmäßige Brustuntersuchung und Mammographie Mammographie Brustkrebs-Screening
Phyllodes-Tumor

Phylloidtumor
(a) Die transversale Sonographie-Aufnahme zeigt ein umschriebenes heterogenes Echo mit einem kleinen zystischen Raum (Pfeil) und einer leichten posterioren Schallverstärkung.
(b) Die Mikroskopaufnahme zeigt blattähnliche Fortsätze, die zelluläres Stroma enthalten, das mit benignen duktalen Epithelzellen ausgekleidet ist, die in den zystischen Raum hineinragen (HE-Färbung; x100).

Bild: “Benign phyllodes tumour in a 35-year-old woman” vom Department of Radiology, Chiang Mai University, Chiang Mai, Thailand. Lizenz: CC BY 2.5

Riesiges juveniles Fibroadenom

  • Ca. 0,5-2 % aller Fibroadenome
  • I.d.R. bei afroamerikanischen Jugendlichen
  • Klinik:
    • Schnelle Größenzunahme; unilaterale Tumoren > 5 cm Durchmesser
    • Ggf. Verursachung von Hautgeschwüren und Venenstauung
  • Therapie: chirurgische Exzision (da bei Untersuchungen und bildgebenden Verfahren keine leichte Differenzierung von Phylloidtumoren möglich)

Komplexes Fibroadenom

  • Fibroadenom mit pathologischen Merkmalen:
    • Sklerosierende Adenose
    • Epitheliale Hyperplasie der Milchgänge
    • Zysten > 3 mm
    • Apokrine Metaplasie
  • Leichter Anstieg des Karzinomrisikos
  • Klinik: tastbarer Knoten oder Raumforderung in bildgebenden Verfahren
  • Diagnostik: andere histologische Merkmale im Vergleich zu einfachen Fibroadenomen
  • Therapie: Beobachtung, Risikobewertung mit jährlicher Untersuchung und Mammographie Mammographie Brustkrebs-Screening

Differentialdiagnosen

  • Fibrozystische Brustveränderungen: beziehen sich auf die Veränderungen, die im Brustgewebe einer Frau* mit zunehmendem Alter auftreten. Das normale histologische Erscheinungsbild der vorherrschenden Ductus, Lobuli, des intralobulären Stromas und des interlobulären Stromas wird durch fibröses Gewebe und Zystenbildug ersetzt.
  • Fettgewebsnekrose der Brust Fettgewebsnekrose der Brust Fettgewebsnekrose der Brust: normalerweise aufgrund einer Brustverletzung. Wenn das beschädigte Brustgewebe heilt, wird es durch Narbengewebe ersetzt. Einige Adipozyten Adipozyten Fettgewebe: Histologie können jedoch anders reagieren und sogenannte ölige Scheinzysten bilden (in Mammographie Mammographie Brustkrebs-Screening und Sonographie sichtbar).
  • Gynäkomastie Gynäkomastie Gynäkomastie: unilaterale oder bilaterale Brustvergrößerung bei Männern* aufgrund einer erhöhten Drüsenproliferation. Ein sehr häufiger und meist physiologischer Zustand, der bei Neugeborenen, pubertären Jungen und Älteren auftritt. Einige Fälle sind pathologisch und treten als Folge von Medikamenten, Hyperthyreose Hyperthyreose Thyreotoxikose und Hyperthyreose, Neoplasien und chronischen Leber- und Nierenerkrankungen auf.
  • Mastitis Mastitis Mastitis: Entzündung Entzündung Entzündung des Brustdrüsengewebes, die laktations- oder nicht laktationsbedingt sein kann. Betroffen sind vor allem Frauen im gebärfähigen Alter innerhalb der ersten 6 Wochen der Stillzeit.

Quellen

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  19. Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) – Ständige Kommission Leitlinien. Interdisziplinäre S3-Leitlinie für die Früherkennung, Diagnostik, Therapie und Nachsorge des Mammakarzinoms. AWMF-Registernummer: 032-045OL. https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/032-045OLk_S3_Mammakarzinom_2021-07_1.pdf (Zugriff am 17.10.2022).
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