Der Fokus dieses Fachbereichs beinhaltet das Induzieren einer Anästhesie, die durch die Merkmale Analgesie, Amnesie, Hypnose, Muskelrelaxierung und Reflexdämpfung gekennzeichnet ist. Nicht alle Merkmale müssen im Rahmen einer Anästhesie erfüllt sein. Die Allgemeinanästhesie ist gekennzeichnet durch alle diese Merkmale. Eine Allgemeinanästhesie wird durch die Verabreichung von inhalativen oder injizierbaren Narkotika vor chirurgischen oder anderen medizinischen Eingriffen eingeleitet. Am anderen Ende des Spektrums steht die Lokalanästhesie, die durch den Einsatz von topischen Mitteln oder die lokale Verabreichung von injizierbaren Anästhetika im betroffenen Bereich erreicht wird. Der Einsatz von Anästhetika ist historisch gut dokumentiert, die Praxis der modernen Anästhesiologie begann jedoch erst Ende des 18. Jahrhunderts.
Kostenloser
Download
Lernleitfaden
Medizin ➜
Der Fokus dieses Fachbereichs beinhaltet das Induzieren einer Anästhesie, die durch die Merkmale Analgesie, Amnesie, Hypnose, Muskelrelaxierung und Reflexdämpfung gekennzeichnet ist. Nicht alle Merkmale müssen im Rahmen einer Anästhesie erfüllt sein.
Jahre | Ereignisse |
---|---|
4000 v. Chr.–0 n. Chr. | Verwendung von Schlafmohn; Kräuterheilmittel mit Hyoscyamus niger, Mandragora und Aconitum; Dokumentation von Akupunktur mit Knochen Knochen Aufbau der Knochen, Cannabisdämpfen und Karotiskompressionen in Aufzeichnungen aus dem alten China, Griechenland und Ägypten |
1799-1850 n. Chr. |
|
1850–1900 n. Chr. |
|
1900–1925 n. Chr. |
|
1925–1950 n. Chr. |
|
1950–1975 n. Chr. |
|
1975–2000 n. Chr. |
|
1953 n. Chr.–heute | Gründung der deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin e.V. (DGAI) mit dem Ziel des Ausbaus und Fortschritts der Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie Schmerztherapie Schmerztherapie |
Eine gezielte Evaluation und Planung der Anästhesie sollte im Voraus für alle Operationen, Interventionen und Prozeduren abgeschlossen werden.
Vorerkrankung/Allgemeinzustand | Untersuchung |
---|---|
Alter > 65 Jahre | Albumin, Kreatinin, Hämoglobin |
Alkoholabusus | EKG EKG Normales Elektrokardiogramm (EKG), Elektrolyte Elektrolyte Elektrolyte, Hämoglobin, Leberfunktionstest Leberfunktionstest Leberfunktionstest, Thrombozytenzahl, TPZ/INR |
Anämie Anämie Anämie: Überblick und Formen | Großes Blutbild, Kreatinin, Ferritin, Eisen Eisen Spurenelemente, Transferrinsättigung, TSH, T3, T4, Vitamin B12 Vitamin B12 Folsäure und Vitamin B12, Blutgruppenbestimmung, Screening |
Kardiale Erkrankung | BNP, EKG EKG Normales Elektrokardiogramm (EKG), +/- Stress-Echokardiographie |
Diabetes Diabetes Diabetes Mellitus mellitus | Kreatinin, HbA1c, Glukose |
Lebererkrankung | Albumin, Blut-Harnstoff-Stickstoff (Englisches Akronym: BUN), Kreatinin, Elektrolyte Elektrolyte Elektrolyte, Hämoglobin, Leberfunktionstest Leberfunktionstest Leberfunktionstest, Thrombozytenzahl, TPZ/INR |
Pulmonale Erkrankung | Thorax-Röntgen |
Schilddrüsenerkrankung | T3, T4, TSH |
Klasse | Definition | Beispiele |
---|---|---|
I | Gesunder Mensch ohne bekannte Krankheiten | Gesund, kein Nikotinabusus, minimaler Alkoholkonsum |
II | Person mit leichter systemischer Erkrankung | Aktueller Nikotinabusus, leichter Hypertonus Hypertonus Volumenmangel und Dehydration, leichte pulmonale Erkrankung |
III | Person mit schwerer systemischer Erkrankung | Schlecht eingestellter Hypertonus Hypertonus Volumenmangel und Dehydration oder Diabetes Diabetes Diabetes Mellitus mellitus, chronisch obstruktive Lungenerkrankung Chronisch obstruktive Lungenerkrankung Chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) (Englisches Akronym: COPD COPD Chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD)) |
IV | Person mit schwerer systemischer Erkrankung, die eine konstante Lebensbedrohung darstellt | Frischer Myokardinfarkt Myokardinfarkt Myokardinfarkt, stark reduzierte Ejektionsfraktion Ejektionsfraktion Herzzyklus, Sepsis Sepsis Sepsis und septischer Schock, Akutes Atemnotsyndrom (Englisches Akronym: ARDS ARDS Acute Respiratory Distress Syndrome (ARDS)) |
V | Person, von der erwartet wird, dass sie ohne die angestrebte Operation nicht überleben wird | Intrazerebrale Blutung Intrazerebrale Blutung Intrazerebrale Blutung, rupturiertes Aneurysma, massives Trauma |
VI | Person, die für hirntot erklärt wurde oder deren Organe entnommen werden |
Mallampati-Klassifikation zur Beurteilung des Schweregrads der endotrachealen Intubation:
I: Uvula, weicher Gaumen und seitliche Gaumenbögen sichtbar
II: weicher Gaumen sichtbar, Uvulaspitze und seitliche Gaumenbögen verdeckt
III: weicher Gaumen überwiegend sichtbar, Uvula von Zunge verdeckt
IV: harter Gaumen sichtbar
Die Erstellung eines Anästhesieplans beinhaltet die Berücksichtigung von:
Überlegungen umfassen:
Es existieren verschiedene Anästhesieverfahren. Die Auswahl des geeigneten Verfahrens hängt ab von folgenden Faktoren:
Anästhesieverfahren:
3 Stufen der Allgemeinanästhesie:
Klasse | Häufig verwendete Medikamente |
---|---|
Injektionsanästhetika Injektionsanästhetika Injektionsanästhetika | Propofol, Etomidat, Ketamin |
Intravenöse Adjuvantien | Opioide Opioide Opioid-Analgetika, Lidocain Lidocain Lokalanästhetika, Midazolam Midazolam Benzodiazepine |
Inhalationsanästhetika | Lachgas, Halothan, Isofluran |
Muskelrelaxantien | Vecuronium, Rocuronium, Succinylcholin |
Die Epiduralanästhesie wird häufig während der Geburt verwendet:
Anästhesist*innen legen einen Katheter zwischen den Wirbeln L3 und L4 in den Epiduralraum ein, um eine kontinuierliche Verabreichung von Lokalanästhetika zu ermöglichen. Zu den gängigen epiduralen Anästhetika gehören Lidocain, Bupivacain und Ropivacain.
Sonographisch gesteuerte Nervenblockade:
Die Sonographie zeigt eine Nadel (Reihe weißer Pfeilspitzen) und das Anästhetikum (dunkler Bereich um den N. ulnaris), das um den N. ulnaris injiziert wird, um eine erfolgreiche periphere Nervenblockade zu erzielen. Die Blockade eines Nervenbündels blockiert alle stromabwärts gelegenen Nerven und bietet eine ausreichende Analgesie für einen Eingriff. Die A. ulnaris muss identifiziert werden, um eine versehentliche Punktion zu vermeiden.
Physiologisches Kapnogramm, das angemessene CO2-Werte bei einer Person widerspiegelt, die einer Allgemeinanästhesie unterliegt:
Die Kapnographie spiegelt eine ausreichende Belüftung während der Operation wider.
Stufe I (Analgesie) | Bei Bewusstsein und rational mit reduzierter Schmerzwahrnehmung |
---|---|
Stufe II (Exzitation) | Bewusstlos, Reflexsteigerung, unregelmäßiges Atemmuster |
Stufe III (Toleranz) | Unfähigkeit, die Atemwege zu schützen, aufgrund erhöhter Muskelrelaxierung |
Stufe IV (Intoxikation) | Kardiovaskuläres Versagen und Atemdepression (medullär) |
Alle Personen werden postoperativ in einem Aufwachraum überwacht, in dem folgende Maßnahmen ergriffen werden: