Das Adenovirus (Familie Adenoviridae) ist ein unbehülltes, doppelsträngiges DNA-Virus. Adenoviren können auf verschiedene Arten übertragen werden und je nach Eintrittsort unterschiedliche Symptomatiken hervorrufen. Sie reichen von fiebriger Pharyngitis Pharyngitis Pharyngitis, Konjunktivitis Konjunktivitis Konjunktivitis, akuten Atemwegserkrankungen, atypischer Pneumonie Pneumonie Pneumonie (Lungenentzündung) und Gastroenteritis Gastroenteritis Gastroenteritis bis hin zu akuter hämorrhagischer Zystitis, Hepatitis, Myokarditis Myokarditis Myokarditis und disseminierten Infektionen. Die Diagnose wird durch PCR- und Antigentests gestellt. Die meisten Infektionen sind selbstlimitierend, sodass die Behandlung im Allgemeinen rein supportiv ist. Eine antivirale Therapie ist immungeschwächten Patient*innen und schweren Infektionen vorbehalten.
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Medizin ➜
Identifizierung von DNA-Viren:
Viren können auf viele Arten klassifiziert werden. Die meisten Viren haben jedoch ein Genom, das entweder aus DNA oder RNA besteht. Viren mit einem DNA-Genom können weiter als einzel- oder doppelsträngig charakterisiert werden. „Behüllte” Viren sind von einer dünnen Hülle aus Zellmembranen umgeben, die in der Regel von der Wirtszelle stammt. Fehlt jedoch die Hülle, werden die Viren als „nackte” Viren bezeichnet. Einige behüllte Viren übersetzen DNA in RNA, bevor sie in das Genom der Wirtszelle eingebaut werden.
Ultrastrukturelle Details eines kleinen Clusters von Adenoviren
Bild: “Image demonstrating some ultrastructural details exhibited by a small cluster of adenovirus virions” von CDC. Lizenz: Public DomainTransmissionselektronenmikroskopische Aufnahme der ultrastrukturellen Morphologie von Adenoviren
Bild: “Transmission electron microscopic image showing the ultrastructural morphology of 2 adenovirus virions.” von CDC. Lizenz: Public DomainDas Virus ist am weitesten verbreitet bei/in:
Der Ort des Eindringens bestimmt im Allgemeinen die Art der Infektion; es können zwei Prozesse auftreten:
Schema zur Zusammenfassung der Pathogenese der Adenovirusinfektion
RB: Retinoblastom
Die meisten Adenovirus-Infektionen verlaufen asymptomatisch. Die Infektionen mit klinisch sichtbarer Erkrankung können folgende Symptome aufweisen:
Erkrankung | Inkubationszeit | Gefährdete Bevölkerung | Klinik |
---|---|---|---|
Fiebrige Pharyngitis Pharyngitis Pharyngitis | 4 – 9 Tage | Kinder (< 3 Jahre) | |
Akute Erkrankung der Atemwege | Militärische Rekrut*innen | ||
Konjunktivitis Konjunktivitis Konjunktivitis | Ältere Kinder und Erwachsene (vor allem nach dem Baden in Schwimmbädern) |
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Atypische Pneumonie Pneumonie Pneumonie (Lungenentzündung) | 10 – 14 Tage | Kinder und Erwachsene |
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Gastroenteritis Gastroenteritis Gastroenteritis | 3 – 10 Tage | Säuglinge und Kleinkinder |
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Appendizitis Appendizitis Appendizitis | < 10 Tage | Kinder | Lymphoide Hyperplasie beeinträchtigt die Blutversorgung → Entzündung Entzündung Entzündung |
Darstellung einer viralen Tonsillitis:
Konjunktivitis, die typischerweise bei Virusinfektionen des Rachens auftritt
Pharyngitis mit exsudativer Tonsillitis und vergrößerter Uvula bei einem jugendlichen Patienten 5 Tage nach Beginn einer infektiösen Mononukleose.
Bild: “Infectious mononucleosis” von University of Minnesota Medical School, Minneapolis, MN, USA. Lizenz: CC BY 4.0Zur Bestätigung der Diagnose können die folgenden Methoden herangezogen werden:
Adenovirusinfektionen sind in der Regel selbstlimitierend, sodass die Behandlung in den meisten Fällen rein supportiv ist.
In der folgenden Tabelle werden Viren mit ähnlichen klinischen Erscheinungsbildern verglichen und gegenübergestellt:
Virus | Adenovirus | Rhinovirus Rhinovirus Rhinovirus | Respiratorisches Synzytial-Virus |
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Familie | Adenoviridae | Picornaviridae | Paramyxoviridae |
Merkmale |
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Übertragung |
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Klinik |
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Diagnostik |
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Therapie | Supportiv | ||
Prävention |
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